"Verstehe es nicht"

36 Jahre bis zur ersten Roten Karte

Kreisoberliga Nord: Friedels Debüt für Niederaula/Kerspenhausen endet nach 65 Minuten

05. August 2019, 15:02 Uhr

Da schaute Marc Friedel nicht schlecht, als er am Sonntag seine erste Rote Karte zu sehen bekam. Foto: Kremer

Hoch her ging es am gestrigen Sonntag in Niederaula. Marc Friedel feierte sein Debüt als Spielertrainer, doch für den frischgebackenen 40-Jährigen war die Partie beim 2:2-Unentschieden unerwartet früh beendet.

Es lief Minute 65 in der Auftaktpartie der SG Niederaula/Kerspenhausen gegen die SG Mecklar/Meckbach/Reilos in der Kreisoberliga Nord. Die Hausherren führen da dank eines Treffers von Nils Wenzel (44.) mit 1:0, als Neu-Spielertrainer Marc Friedel in einen Zweikampf verwickelt ist. Der ehemalige Müser wird dabei etwas angegangen, doch schnell möchte der Routinier nach dem Pfiff von Schiedsrichter Andre Alhelm (Homberg) sich wieder auf die sportlichen Belange konzentrieren. "Ich drehe mich deshalb weg, habe keinerlei Blickkontakt mit dem Schiedsrichter. Ich habe zugegebenermaßen etwas vor mich her gebabbelt, doch das hatte nichts mit dem Schiedsrichter persönlich zu tun", meint Friedel, der schließlich von Alhelm zurückzitiert wird und die Rote Karte vor die Nase gehalten bekommt.

Für den Übungsleiter selbst aus unerklärlichen Gründen: "Ich kann das absolut nicht nachvollziehen. Es gab zwischen mir und dem Schiedsrichter keinerlei Diskussionen und deshalb auch keinen Grund für eine Beleidigung von meiner Seite. Ich habe schon einiges erlebt, doch wegen so etwas Rot zu kassieren noch nicht. Ich spiele jetzt seit 36 Jahren Fußball und habe in all der Zeit noch nie knallrot gesehen."

Wenzel wird zum Goalgetter

Ein ganz anderer Aspekt, der bei Niederaula auffällt, ist der neue "Goalgetter" Nils Wenzel. Im Sommer vom Hünfelder SV zurück zum SVN gekommen, sticht der 22-Jährige im ersten Punktspiel direkt mit zwei Treffern hervor - obwohl er beim HSV ausschließlich in der Defensive eingesetzt wurde. "Nils macht seit dem ersten Tag einen super Eindruck. Bei den beiden Toren sieht man seine Qualität", frohlockt Friedel. Das Krönchen verpasste Wenzel allerdings in der Nachspielzeit, als er beim Stande von 2:2 mit seinem Elfmeter scheiterte und den möglichen Auftaktsieg herschenkte. Sein Coach macht ihm allerdings keinen Vorwurf, "weil es auch irgendwie zum Tag gepasst hat. Wir hätten das Spiel schon viel eher entschieden haben müssen, kassieren dann zwei Eier hinten und geben das 2:0 aus der Hand. Hinzu kommt die Rote Karte."

Vom Aufstieg übrigens möchte der Coach nichts wissen, wenngleich ihm bewusst ist, "dass wir den Kader etwas aufgebessert haben." Von einem Durchmarsch ist die Spielgemeinschaft jedoch weit entfernt, denn viel Arbeit steht den Beteiligten bevor. "Unsere Ziele sind sportlich ambitioniert, aber wir brauchen nicht den übernächsten Schritt vor dem nächsten machen", stellt der 40-Jährige klar.

Autor: Tobias Konrad

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