36 Treffer in sieben Spielen

Verbandsliga Süd: Offensivspektakel am Reformationstag

31. Oktober 2017, 16:30 Uhr

Itaru Umeda (rechts) erzielte einen Treffer beim Sieg des SV FC Sandzak in Bad Homburg (links Baris Obabas). Foto: Steffen Turban

Am Reformationstag bekamen die Zuschauer in Usingen viele Tore geboten. Die Partie der TSG gegen die TS Ober-Roden endete dann mit einem 5:5-Unentschieden. Ebenfalls eine Menge Tore gab es beim 4:4 der Bensheimer gegen Viktoria Nidda. Einen Sieg hingegen konnte sich Rot-Weiß Darmstadt sichern. Im Spiel gegen die zweite Mannschaft von Rot-Weiss Frankfurt reichte es am Ende zu einem 5:2-Erfolg. Außerdem siegte der SV FC Sandzak mit 2:1 in Bad Homburg.

Türk Gücü Friedberg – 1. Hanauer FC 3:1 (1:0)

Durch den 2:0 (1:0)-Sieg gegen den 1. Hanauer FC hat der Tabellenzweite Türk Gücü Friedberg im Verfolgerduell sowohl Anschluss an den Tabellenführer FV Bad Vilbel als auch die Prümm-Elf auf Distanz gehalten. Der Aufsteiger hingegen musste seine zweite Niederlage innerhalb von 48 Stunden hinnehmen. Friedbergs Stürmer Baris Özdemir machte schon nach fünf Minuten genau da weiter, wo er am Samstag mit seinen fünf Toren gegen Rot-Weiß Darmstadt aufgehört hatte. Gefoult im Halbfeld, legte er sich aus etwa 30 Metern den Ball zurecht und verwandelte den direkten Freistoß zum 1:0. In der 24. Minute lag dann der Ausgleich in der Luft, Elmir Sekeric traf aber nach einer Ecke nur die Latte. Özdemir und Kapitän Florian Decise hatten noch ihre Chancen,aber diese blieben ohne zählbaren Erfolg.

Nach dem Seitenwechsel blieb der Elfmeterpfiff für die Burgstädter zweimal nach einem vermeintlichen Handspiel und einem Ellenbogen-Check gegen Jonas Tesfaldet aus. Beide Mannschaften hielten das Tempo hoch, ohne sich dabei jedoch klare Torchancen herauszuarbeiten. Für die Vorentscheidung sorgte dann wieder - wie auch anders zu erwarten - Özdemir, der aus 25 Metern abzog und auf 2:0 erhöhte (85.). Wer dachte, dass es das gewesen sein sollte, der sah sich getäuscht. Christian Fischer erzielte nämlich für die Gäste den Anschlusstreffer und machte es noch einmal richtig spannend. Aber Luki Matondo in der Nachspielzeit machte den 3:1-Endstand perfekt.

"Das war in der Summe ein richtig enges Super-Tempo-Spiel auf höchstem Verbandsliga-Niveau. Hanau hat eine total starke Mannschaft. Die haben mit ihrer Erfahrung voll dagegen gehalten und die Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten. Letzen Endes war unsere Robustheit für den Sieg ausschlaggebend", fand Türk Gücü Friedbergs Co-Trainer Gültekin Cagritekin den kleinen, aber entscheidenden Unterschied.

Schiedsrichter: Jan Lübberstedt.
Zuschauer: 230.
Tore: 1:0 und 2:0 Baris Özdemir (5., 85.), 2:1 Christian Fischer (89.), 3:1 Luki Matondo (90.+2). (cw)

FC Alsbach – Viktoria Urberach 0:1 (0:0)

Im Kellerduell ging es um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Deshalb ergaben sich zu Beginn auch wenige Torraumszenen, denn die Partie war geprägt von Zweikämpfen im Mittelfeld. Dabei ergaben sich leichte Vorteile für die Urberacher, die die Mannschaft von Jochen Dewitz aber nicht ausnutzen konnte, um zum Torerfolg zu kommen. Gegen Ende der ersten Hälfte häuften sich dann die Fouls, was zu gelben Karten und Spielunterbrechungen führte. Der Spielfluss wurde dabei ebenfalls gestört. "Wir standen in der Defensive besser als gegen Frankfurt , aber wir hatten die meisten Torchancen nur nach Standardsituationen und die haben nichts eingebracht", fasste es Alsbachs Pressesprecher, Andreas Rothermel, nach der Partie zusammen.

Auch im zweiten Abschnitt ging es körperbetont weiter. Die Gäste kamen dabei besser aus der Kabine und gingen durch einen Treffer von Kim Kalzu (54.) in Führung. Erst durch den Rückstand wurden die Alsbacher in der Offensive wacher, denn Cengiz Gencer verpasste nur vier Minuten später den Ausgleich. In der Folge war Joachim Fricker nach zwei Kopfball-Möglichkeiten ebenfalls nicht erfolgreich und auch die Freistöße der Alsbacher führten nicht zum Ausgleich. In der Schlussoffensive hatten Alsbachs Moritz und Marcel Daniel dann wohl die größte Chance zum 1:1. Nach einem Linksschuss von Moritz, konnte Daniel den Abpraller vom Urberacher Keeper nicht im Tor unterbringen. "Ein Punkt wäre verdient gewesen", äußerte sich Rothermel zur größten Möglichkeit des FCA.

Da es der Mannschaft von Sascha Huy aber nicht mehr gelang, einen Treffer zu erzielen, gingen die Gastgeber am Ende leer aus und wurden in der Tabelle gleichzeitig von Viktoria Urberach durch den 1:0-Erfolg überholt.

Schiedsrichter: Timo Hager.
Zuschauer: 90.
Tore: 0:1 Tim Kalzu (54.).
Gelb-Rote Karte: Cengiz Gencer (90.+5). (se)

SC 1960 Hanau – Eintracht Wald-Michelbach 1:2 (1:1)

In einer intensiven und hektischen Partie ging die Eintracht nach einer Viertelstunde in Führung. Nach einem Eckball köpfte Srdan Stojnic den Ball über die Linie, womit es 1:0 für die Gäste aus Wald-Michelbach stand. "Wir haben zu Beginn sehr gut agiert und sind verdient in Führung gegangen. Doch dadurch ist Hanau stärker geworden", sagte Wald-Michelbachs Pressesprecher nach der Partie. Lothar Strusch sah, wie der Sportclub auf den Ausgleich drängte, der ihnen in der 34. Minute nach einem Eckball auch gelang. Serhat Yildiz, der beim 0:1 den Ball nicht klären konnte, machte den Fehler mit dem 1:1 wieder wett. Mit diesem Ergebnis ging es dann in die Pause.

Im zweiten Abschnitt ergaben sich Chancen auf beiden Seiten, weil beide Mannschaften als Sieger vom Platz gehen wollten. Bei den Hausherren verpassten es Kaan Köcksal, Travis Parker und Benjamin Braus das 2:1 zu erzielen. Auch die Wald-Michelbacher ließen ihre Möglichkeiten liegen und kamen erst in der Nachspielzeit zum Siegtreffer. Jens Bundschuh ließ die Eintracht spät jubeln. "Die drei Punkte sind im Abstiegskampf enorm wichtig für uns, auch wenn das Tor vom Zeitpunkt her glücklich gefallen ist", äußerte sich Strusch abschließend zur Begegnung. Hanaus Sportlicher Leiter zeigte sich enttäuscht, wohl wissend, dass mehr drin war. "Wir haben eine gute Leistung gezeigt, deshalb ist es schade, dass wir uns dafür nicht belohnen konnten. Das lag aber auch daran, dass wir die Torchancen nicht verwerten konnten", so Okan Sari nach der Partie.

Schiedsrichter: Christoph Hein.
Zuschauer: 200.
Tore: 0:1 Srdan Stojnic (16.), 1:1 Serhat Yildiz (34.), 1:2 Jens Bundschuh (90.+3). (se)

FC 07 Bensheim – Viktoria Nidda 4:4 (2:3)

Niddas Trainer Carsten Weber wusste nach dem Spiel nicht so recht, wie der das Gesehene bewerten sollte. "Wir haben keine Balance zwischen Offensive und Defensive geschaffen. Außerdem haben unnötige Ballverluste zu den Gegentoren geführt", ärgerte sich Weber nach der Partie über das 4:4, sprach seiner Mannschaft aber gleichzeitig ein Kompliment aus: "Es war wichtig, dass sie nach dem Rückstand am Ende noch zurück gekommen sind."

Zunächst gelang es den Gäste aber durch Robin Sommer in Führung zu gehen. Nur eine Minute später glich Bensheims Fabio Hechler aus, Riccardo Zocco drehte gar die Partie. Doch erneut Sommer und Noah Michel per Foulelfmeter drehten das Spiel noch vor der Pause zugunsten der Viktoria auf 3:2. "Die erste Hälfte geht klar an Nidda. Wir haben uns schwer getan, ins Spiel zu kommen. Im zweiten Durchgang haben wir uns dann berappelt und hinten raus viele Chancen liegen gelassen", fasste FC-Trainer Ludwig Brenner die Partie zusammen.

Zehn Minuten vor dem Ende trafen dann nämlich noch Florian Budimir und erneut Zocco zum 4:3 für die Gastgeber. "Wir hätten das Spiel in der zweiten Halbzeit deutlicher entscheiden müssen und das ist im Nachhinein natürlich ärgerlich, weil wir drei Punkte hätten mitnehmen können. Aber wenn man beide Halbzeiten betrachtet, geht das in Ordnung", so Brenner, der nicht so wirklich wusste, ob er mit dem Punkt zufrieden sein sollte. Seinem Gegenüber ging es ähnlich: "Vom Spielverlauf her ist das 4:4 ok, aber wir hätten wesentlich ruhiger spielen können, dann wäre vielleicht mehr drin gewesen." Weber hatte es dann Sascha Roloff zu verdanken, dass der Aufsteiger am Ende mit einem Punkt nach Hause fuhr.

Schiedsrichter: David Scheuermann.
Zuschauer: 100.
Tore: 0:1 Robin Sommer (3.), 1:1 Fabio Hechler (4.), 2:1 Riccardo Zocco (21.), 2:2 Robin Sommer (37.), 2:3 Noah Michel (45.+1, Foulelfmeter), 3:3 Florian Budimir (83.), 4:3 Riccardo Zocco (89., Foulelfmeter), 4:4 Sascha Roloff (90.+1). (se)

Vatanspor Bad Homburg – SV FC Sandzak 1:2 (0:0)

"Das war eine Niederlage der Kategorie unnötig, allerdings gegen eine sehr gute Mannschaft, die viel Qualität auf den Platz gebracht hat. Ich warne jeden davor, unserem Team einen Vorwurf zu machen", lautete das Fazit von Vatanspors Sportmanager Hüseyin Güven nach der Heimniederlage gegen die Balkan-Formation. Nach einer torlosen ersten Hälfte waren die Gäste durch den Japaner Itaru Umeda nach einem Konter in Führung gegangen. Die Schlüsselszene laut Güven ereignete sich kurz danach. Celil Cetinkaya hatte SV FC-Torhüter Elvis Nurkovic schon umkurvt und setzte den Ball aus spitzem Winkel statt ins leere Tor an das Außennetz. Nach einem Fehler bei der Ballannahme der Hausherren schaltete Sandzak schnell um und erhöhte durch Shelby Printemps auf 2:0.

Der Anschlusstreffer von Vatanspors Ibrahim El Ouahian kam letztlich zu spät. "Kein Vorwurf an das Team, dass es nicht gelangt hat. Wir haben Lehrgeld in Sachen Cleverness bezahlt. Wir haben Sandzak alles abverlangt und waren konditionell besser", führte Güven aus. Freude pur dagegen bei SV FC-Trainer Aleksandar Pajic: "Das war ein starker Gegner, trotzdem haben wir im zweiten Durchgang dominiert und einen verdienten Sieg gegen einen gut organisierten Gegner geholt."

Schiedsrichter: Patrick Werner.
Zuschauer: 150.
Tore: 0:1 Itaru Umeda (52.), 0:2 Shelby Printemps (68.), 1:2 Ibrahim El Ouahian (89.). (pa)

Usinger TSG – TS Ober-Roden 5:5 (2:3)

"Für den neutralen Zuschauer war es schön anzusehen, für mich als Trainer natürlich nicht, denn es ist bitter, wenn wir auswärts fünf Tore machen und nur einen Punkt mitnehmen", sagte Ober-Rodens Interimstrainer Zivojin Juskic nach dem 5:5-Unentschieden bei der Usinger TSG. Dabei gelang es den Ober-Rodenern bereits mit der ersten Aktion durch ein Eigentor von Lars Günther in Führung zu gehen. Die Hausherren hatte in der Folge dann aber mehr vom Spiel und drängten auf den Ausgleich, den Torben Selzer erzielte. Elliot Baba war es dann, der eine Viertelstunde später die Partie zugunsten der Usinger drehte. Doch die Freude wehrte bei der TSG nicht langen. Nach dem Ausgleich von Florian Henkel, drehte Ober-Rodens Tim Schöppner die Partie auf 3:2 für die TSO.

Nach dem Seitenwechsel baute Cengiz Veisoglu die Führung aus. Aus diesem Grund dauerte es eine Weile, bis sich die Usinger von diesem Schock erholt hatte. In der 62. Minute wurde Max Miot-Paschke dann im Strafraum gefoult, was zum Elfmeter für die Mannschaft von Marcel Kopp führte und den Tim Tilger verwandeln konnte. Wenig später war es dann der Gefoulte selbst, der zum Torerfolg kam, denn nur elf Minuten nach dem Foulelfmeter glich Miot-Paschke für die Gastgeber auf 4:4 aus. Damit war die Begegnung aber noch nicht gelaufen. Ali Kazimi traf für die Gäste zur erneuten Führung, die in der Nachspielzeit aber von Usingens Tim Pelka legalsiert wurde. "Wir wollen kompakt gegen den Ball arbeiten und da dürfen nicht so viele Gegentore fallen.

Schiedsrichter: Daniel Velten.
Zuschauer: 100.
Tore: 0:1 Lars Günther (7., Eigentor), 1:1 Torben Selzer (12.), 2:1 Elliot Baba (27.), 2:2 Florian Henkel (36.), 2:3 Tim Schöppner (45.), 2:4 Cengiz Veisoglu (47.), 3:4 Tim Tilger (62., Foulelfmeter), 4;4 Max Miot-Paschke (73.), 4:5 Ali Kazimi (83.), 5:5 Tim Pelka (90.+1).
Gelb-Rote Karte: Tim Schöppner (90.+3, TS Ober-Roden) aufgrund von wiederholtem Foulspiel. (se)

Rot-Weiß Darmstadt – Rot-Weiss Frankfurt II 5:2 (2:0)

Von Anfang an machte der Hessenliga-Absteiger das Spiel, während die Reserve von Rot-Weiss Frankfurt aufs Kontern verlegte. Erstmals ernsthafte Gefahr entstand jedoch erst in der 24. Minute, aber ein Kopfball von Marvin Deusser klatschte an die Latte. Das lief für die Lohrer-Elf dann gleich zweimal kurz vor der Pause deutlich besser: Erst Petrus Baldes und anschließend Christopher Nguyen, der nach einem starken Sprint im rechten unteren Eck abschloss, sorgten für die 2:0-Führung.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Stephan Damm auf 3:0 nach einer Flanke von Nguyen (51.), ehe die Gäste zu ihrem verdienten Anschlusstreffer kamen. Ilias Becker nutze dabei eine Unachtsamkeit in der Darmstädter Abwehr. Ganze fünf Minuten hielt das Ergebnis, ehe der Hessenliga-Absteiger wieder zuschlug und durch Michael Adusei nach einem Alleingang auf 5:1 davonzog (81.). Das war aber noch nicht alles, denn auch Frankfurts Jong Min Yun trug sich noch in die Torschützenliste ein.

"Der Sieg war hochverdient, auch weil wir viel mehr im Ballbesitz waren. Gerade nach der Niderlage gegen Türk Gücü Friedberg mussten wir eine Reaktion zeigen, und das haben wir getan. Die Jungs haben enorme Laufbereitschaft gezeigt und auch sehr guten gegen den Ball gearbeitet. Das war ein erster Schritt in die richtige Richtung", freute sich Rot-Weiß Darmstadts sportlicher Leiter Stephan Adam.

Schiedsrichter: Christian Stübing.
Zuschauer: 180.
Tore: 1:0 Petrus Baldes (40.), 2:0 Christopher Nguyen (42.), 3:0 Stephan Damm (51.), 3:1 Ilias Becker (63.), 4:1 Christopher Nguyen (68.), 5:1 Michael Adusei (81.), 5:2 Jong Min Yun (84.). (cw)