93er dominieren HSV, verlieren aber Mittelstürmer in die Regionalliga
Damit hat der HSV nach drei Siegen in Serie erstmals wieder verloren und muss somit mit einem Dämpfer, aber geschärften Sinnen in das Hessenliga-Derby am Mittwoch (19 Uhr) beim SV Steinbach gehen. Hanau 93 ist hingegen weiterhin im Flow, obwohl am Vortag eine Hiobsbotschaft verkraftet werden musste.
Hessenliga: Hanau 93 dominiert HSV, aber verliert Mittelstürmer
Der Gastgeber muss fortan auf Filip Pandza verzichten: Der Mittelstürmer wechselte am Freitag kurzfristig zu Regionalligist FSV Frankfurt, für den er bereits in der Jugend spielte. Der FSV war in Zugzwang geraten, nachdem sich dort Mittelstürmer Malik Memisevic einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Hanaus Coach Kreso Ljubicic sieht den Abgang mit einem lachenden und weinenden Auge: „Unser Spiel war natürlich auf Filip zugeschnitten, er wird uns auch sportlich fehlen und auch der Zeitpunkt ist schlecht, weil wir nicht mehr reagieren können. Aber für den Jungen ist es super, er kann sich in der Regionalliga beweisen und aus diesen Gründen setzen wir natürlich auch auf junge Spieler.“
Gegen den HSV nahm mit Josien Nathaniel ein anderer Spielertyp die vakante Rolle ganz vorne ein. Bei den Gästen veränderte Coach Johannes Helmke sein Team auf einer Position: Für Max Vogler verteidigte der defensivere Nicolas Häuser hinten rechts. Doch wo eine Tür zugeht, geht oftmals eine andere auf: Nathaniel sorgte für Variabilität in Hanaus Angriffsspiel und bereitete über die linke Angriffsseite kommend auch die Pausenführung vor: Seine Hereingabe rutschte an Freund und Feind vorbei, bis der freistehende Marco Ferukoski am langen Pfosten nur noch einschieben musste (16.).
Dass Hanau zur Halbzeit in Front lag, ging auch vollkommen in Ordnung, denn nachdem Maximilian Fröhlich früh für den HSV eine Großchance vergeben hatte (7.), übernahm Hanau klar das Kommando, war bissiger, variabler und spielfreudiger. Sowohl mit als auch gegen den Ball überzeugte der älteste Fußballverein Hessens. Feruokski und Nathaniel vergaben die wahrscheinlich größte Chance auf das 2:0, als beide per Kopfball scheiterten (31.). An der Latte und an Kaiser, der auch gegen Sen zweimal sein Können beweisen musste (3., 35.).
Und bei extremer Hitze auf der Heinrich-Sonnrein-Sportanlage war es für die Gäste freilich nicht leicht, ins Spiel zurückzufinden. Helmke jedenfalls zog schon zur Halbzeit drei Wechsel, doch den erhofften Effekt brachte dies zunächst nicht. Weiterhin war insbesondere Kaiser gefordert, der gegen Can Karakas stark das 0:2 verhinderte (58.). Ob Kaiser bei Gegentreffer Nummer zwei chancenlos war? Ferukowski setzte erst zum Solo an und packte dann einen Hammer aus gut 25 Metern aus, der Flatterball schlug neben Kaiser ein. Marke Traumtor (74.).
Und Hünfeld? Hatte da gerade eigentlich die beste Phase, fand aber weder Mittel noch Wege sich Chancen zu erspielen. Der erste Abschluss auf das Tor hatte der eingewechselte Aaron Gadermann nach 68 Minuten, der aber harmlos war. Der Anschlusstreffer durch James Sawatky fiel viel zu spät, nämlich 20 Sekunden vor Abpfif. Bitter für die Gastgeber: Kapitän Timucin Sen handelte sich kurz vor Schluss völlig unnötig Gelb-Rot ein und fehlt damit als Taktgeber im Hanauer Derby am Mittwoch.
Die Statistik: FC Hanau 93: Anagu; Samardzic (83. Kalata), Cvrlje (71. Pohland), Dabo, Manuel Rosa Garcia – Ljubicic (80. Zuna), Sen, Karakas – Ferukowski (76. Daniel Rosa Garcia), Nathaniel (60. Kadrijaj), Baumann. Hünfelder SV: Kaiser; Häuser (46. Sawatzky), Dücker, Witte (46. Gadermann), Zöll – Uth, Zentgraf (62. Müller) – Mulaj (46. Sawatzky), Krieger, Fröhlich – Trägler (80. Bevz). Schiedsrichter: Simon Wecht (SV Fürth). Zuschauer: 160. Tore: 1:0 Marco Ferukoski (16.), 2:0 Marco Ferukoski (74.), 2:1 James Sawatky (90.+5). Gelb-Rote Karte: Timucin Sen (88., Hanau).