Abreibung in erster Halbzeit: Steinbachs Serie gerissen
Der SV Steinbach um Kapitän Alexander Reith zog nach sieben ungeschlagenen Hessenliga-Spielen den Kürzeren. Foto: Jonas Wenzel
Zur Halbzeitpause war die Bank des SV Unter-Flockenbach außer sich: Gerade war die reguläre Spielzeit abgelaufen, da forderten die Verantwortlichen des Hessenliga-Aufsteigers bereits den Halbzeitpfiff. Mit Unverständnis reagierten sie auf die Ansage von Schiedsrichter Patrick Werner, dass – durchaus berechtigt – eine Minute nachgespielt wird. In dieser Minute spielte sich der SV Steinbach am gegnerischen Strafraum fest, gab drei Torschüsse ab und traf schließlich durch Darian Jung zum 1:3 – als die Nachspielzeit 20 Sekunden überschritten war. Auch hier handelte Werner richtig.
Hessenliga: Aufregung um Halbzeitpfiff trotz klarer Führung
Ein wenig unverständlich war die Aufregung schon, da der SVU nach der 0:7-Niederlage gegen Spitzenteam Bayern Alzenau eine blitzsaubere Reaktion zeigte und nach drei gut ausgespielten Kontern 3:0 führte. Der SVS, der in der Hessenliga sieben Spiele in Folge nicht mehr verloren und vor dem späten 1:1-Unentschieden am Donnerstag in Hanau sechs Partien in Serie gewonnen hatte, spielte trotz der ergebnistechnischen Abreibung nicht einmal eine unterirdische erste Halbzeit und hatte jeweils nach den Treffern der Gäste gute Möglichkeiten auf eine direkte Antwort, doch in den entscheidenden Situationen waren die Hausherren den einen Schritt zu spät am Gegenspieler.
Viel besser war das Auftreten der Steinbacher nach dem Seitenwechsel, als sie Unter-Flockenbach phasenweise am eigenen Strafraum einschnürten, allerdings nur selten zu klaren Gelegenheiten kam. Einzig Tom Wiegand näherte sich mit seinem Kopfball gefährlich dem gegnerischen Tor an, verpasste den Anschlusstreffer aber knapp. Steinbach hatte Probleme mit der Spielweise des SVU, der sich aufgrund des Überfallkommandos weit zurückzog, phasenweise mit elf Mann verteidigte und schon früh begann, an der Zeit zu drehen. Am Ende mit Erfolg.
SVS-Trainer Petr Paliatka nahm die Niederlage schließlich auf seine Kappe: „Es war meine Schuld, ich hätte die Mannschaft anders aufstellen und einstellen müssen. Bei manchen Spielern hat die Frische gefehlt.“ Sein Gegenüber, Dalio Memic, freut sich hingegen auf eine feuchtfröhliche zweieinhalbstündige Heimfahrt: „Großes Lob für meine Mannschaft, wie sie alles verteidigt hat. Für die Psyche der Jungs waren die drei Punkte sehr wichtig.“
SV Steinbach: Bagus; Hildenbrand, T. Wiegand, Neacsu – Brähler (75. Hartung), Paliatka jr. (61. M. Wiegand), F. Wiegand, Wittke (61. Scholz) – Reith (89. Kehl) – Jung, Koch (46. Stadler). SV Unter-Flockenbach: Petrinec; Kamuff, Unrath, Bundschuh, Heckhoff (78. Djouendjeu) – Gelzenlichter, Nag (61. Borgenheimer) – Hebling (63. Arthee), Graidia (90. Cermjani), Arikan – Kaiser (85. Schaudt). Schiedsrichter: Patrick Werner (SKG Bauschheim). Zuschauer: 150. Tore: 0:1 Linus Hebling (11.), 0:2 Lotfi Graidia (22.), 0:3 Luca Kaiser (40.), 1:3 Darian Jung (45.+2).
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