Absturz vorprogrammiert? Bei Eintracht geht die Rückrunden-Angst um

08. Januar 2025, 12:10 Uhr

© IMAGO/Joaquim Ferreira

Die Rückrunde bleibt für Eintracht Frankfurt ein Problem. Trotz guter Hinrunde droht der Einbruch. Wird Trainer Dino Toppmöller die Wende schaffen?

Frankfurt – Eintracht Frankfurt hat seit dem ersten Halbjahr 2011 mit der Rückrunde zu kämpfen. Damals sammelten die Hessen 26 Punkte in der Hinrunde und wollten sich in der oberen Tabellenhälfte etablieren. Doch es kam zu einem dramatischen Absturz auf Platz 17. Die Fans nannten sich am Ende zwar „Randalemeister“, doch sportlich bedeutete die „Rückrunde der Schande“ den Abstieg mit nur einem einzigen Sieg. Seitdem starten die Hessen mit gemischten Gefühlen ins neue Jahr.

Eintracht und die Schwierigkeiten in den Rückrunden

In den letzten drei Jahren erlebte die Eintracht unter den Trainern Oliver Glasner und Dino Toppmöller immer wieder Rückschläge nach der Winterpause. In der Saison 2021/22 holte das Team nach einem starken Herbst 27 Punkte und ging mit nur einem Punkt Rückstand auf einen Champions-League-Platz ins neue Jahr. Doch in der Rückrunde fiel der Punkteschnitt von 1,59 auf 0,88, und die Mannschaft landete im Mittelfeld. Der Fokus lag jedoch auf der Europa League , was letztlich zum historischen Titelgewinn führte. Der Erfolg brachte die Champions League nach Frankfurt, und das Risiko zahlte sich aus.

Auch im zweiten Jahr unter Glasner gab es Rückschläge. Vor der Winter-Weltmeisterschaft in Katar hatte die Eintracht 27 Punkte aus 15 Spielen geholt. Nach der fast dreimonatigen Pause lief es jedoch nicht mehr rund, und das Team sammelte in den verbleibenden 19 Spielen nur noch 23 Punkte. Das Ziel, den vierten Platz zu halten, wurde klar verfehlt. Ein spätes Tor von Junior Dina Ebimbe sicherte immerhin Platz sieben und die Teilnahme an der Conference League . Der Punkteschnitt fiel von 1,8 auf 1,21.

Ursachen für die Abstürze waren vielfältig

Die Ursachen waren vielfältig. Glasner vermisste nach dem Karriereende von Martin Hinteregger einen Abwehrchef. Das Team war in der Champions League und im DFB-Pokal stark gefordert, wobei das Finale gegen RB Leipzig verloren ging. Zudem war die Mannschaft stark von Randal Kolo Muani abhängig, der an 15 der 26 Bundesligatore beteiligt war. Jesper Lindström, eine weitere Offensivkraft, fiel wochenlang aus.

Auch Toppmöller hat noch nicht die richtige Lösung für die Rückrundenprobleme gefunden. Die Eintracht konnte den kurz vor Weihnachten eroberten sechsten Platz bis zum Saisonende halten. Nach 16 Spielen lag das Team mit 24 Punkten nur drei Punkte hinter Platz fünf, der zur Champions-League-Teilnahme berechtigte. Doch Borussia Dortmund baute den Vorsprung innerhalb weniger Wochen von drei auf 16 Punkte aus. Der Punkteschnitt der Hessen sank von 1,5 vor Weihnachten auf 1,27 im neuen Jahr.

Krösche hat klare Erwartungen an die Rückrunde

Toppmöller hatte mit dem späten Abgang von Kolo Muani zu kämpfen. Der im Winter verpflichtete Sasa Kalajdzic verletzte sich schwer, und Hugo Ekitiké wurde erst gegen Ende der Saison fit. Der Kader befand sich nach dem Umbruch im Sommer noch im Aufbau. Sportvorstand Markus Krösche hielt deshalb an Toppmöller fest. Ob der Trainer diesmal einen Absturz verhindern kann? Die Eintracht steht mit 27 Punkten auf Platz drei.

Krösche hat klare Erwartungen für die Rückrunde. Er erwartet zwar nicht, dass der dritte Platz gehalten wird, betont aber trotz der Teilnahme an der Europa League : „Das Ziel ist, dass wir uns zu 100 Prozent auf die Bundesliga konzentrieren.“ Er unterstreicht: „Die Bundesliga ist der wichtigste Wettbewerb. In den vergangenen Jahren hat uns der hundertprozentige Fokus auf die Liga gefehlt. Wir müssen diesen Wettbewerb genauso annehmen wie die K.o.-Runden in DFB-Pokal oder Europa League.“ Sollte es gelingen, den Punkteschnitt von 1,8 zu halten, wäre die Chance auf eine erneute Qualifikation für die Champions League sehr groß.