Frankfurt - Eintracht Frankfurt hat sich in den vergangenen Jahren das Prädikat „Pokalmannschaft“ redlich verdient. DFB-Pokal-Finale 2017, DFB-Pokal-Sieg 2018, Europa League -Halbfinale 2019, Europa League-Sieg 2022, Champions League-Achtelfinale und DFB-Pokal-Finale 2023 - die Hessen machten sich dadurch einen großen Namen. Allerdings litt darunter oftmals die Performance in der Bundesliga. Das ist ein extrem hohes Risiko, sich nur auf die K.o.-Spiele zu verlassen.

Krösche richtet den Fokus auf die Bundesliga

Sportvorstand Markus Krösche will sich zwar nicht darauf festnageln lassen, dass der mit 27 Punkten belegte dritte Platz verteidigt werden müssen : „Es gibt mit dem FC Bayern München, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und RB Leipzig Mannschaften, die ein bis zwei Schritte weiter sind als wir.“ Zudem erinnerte der Sportvorstand der Hessen an den SC Freiburg und VfB Stuttgart. Er forderte daher: „Das Ziel ist, dass wir uns zu 100 Prozent auf die Bundesliga konzentrieren.“

Krösche gibt die Richtung vor und schärft damit noch einmal die Sinne: „Die Bundesliga ist der wichtigste Wettbewerb. In den vergangenen Jahren hat uns der hundertprozentige Fokus auf die Liga gefehlt. Wir müssen diesen Wettbewerb genauso annehmen wie die K.o.-Runden in DFB-Pokal oder Europa League.“ Er hakt die Europa League - in der man die direkte Qualifikation für das Achtelfinale aus eigener Kraft erreicht werden kann - damit nicht ab, es gehe aber um die richtige Mischung. Die Bundesliga sei nämlich die Basis für das, was in Zukunft auf den Klub zukomme.

2021 hat der BVB die Eintracht noch von Platz vier verdrängt

Für die Eintracht wäre es ein Meilenstein, erstmals in der Vereinshistorie über die Bundesliga die Qualifikation für die Champions League zu erreichen. Bislang gelang dies nur über den Triumph in der Europa League. Als die Frankfurter 2021 ganz nahe davor standen, wurden sie im Schlussspurt noch von Borussia Dortmund abgefangen und überholt. Ein solches Szenario soll sich diesmal nicht wiederholen.

Eine „Überperformance“ sah Krösche an den bisherigen 15 Spieltagen allerdings nicht. Die Eintracht hätte laut einer vom kicker veröffentlichten xG-Tabelle sogar 30 statt 27 Zählern auf dem Konto. Man wäre damit wegen der bisher „underperformenden“ Stuttgarter nur Vierter. Dennoch zeigt sich, dass sich die oftmals lapidar geäußerte Vermutung der „Überperformance“ nicht mit der statistischen Realität deckt.

Eintracht will keine Kaderveränderungen vornehmen

Auch deshalb wollen die Hessen diese Mission mit einem unveränderten Kader angehen. Krösche will den bis 3. Februar geöffneten Wintertransfermarkt ohne Veränderungen - mit Ausnahme eines Abgangs von Jens Petter Hauge - angehen. Auch Superstar Omar Marmoush soll trotz der offensiven Berichte über einen Wechsel zu Manchester City definitiv bis Sommer bleiben . Die Frankfurter sehen sich mit dem aktuellen Personal sehr gut gerüstet für die traditionell schwierige Rückrunde.