Adler weiter im Höhenflug, Sturzflug der Bayern

11. November 2023, 17:25 Uhr

Trainer Ronald Leonhardt durfte mit dem SV Adler Weidenhausen einen 3:0-Sieg in Alzenau feiern. © Charlie Rolff

Durch die 0:3-Heimniederlage gegen den formstarken SV Adler Weidenhausen erlitt der FC Bayern Alzenau in der Hessenliga den nächsten herben Rückschlag und liegt nun als Tabellenvierter schon fünf Punkte hinter Tabellenführer Türk Gücü Friedberg zurück. Die Gäste aus dem Werra-Meißner-Kreis setzten dagegen ihren guten Lauf fort und boten sowohl auf als auch neben dem Platz eine hervorragende Vorstellung.

Da wäre neben dem völlig verdienten fünften Sieg im sechsten Spiel die trotz der weiten Entfernung tolle Fanunterstützung der Gäste zu nennen. Ein kompletter Fanbus fuhr der Mannschaft an die hessisch-bayerische Grenze hinterher und verbreitete eine tolle Stimmung auf der Tribüne des Städtischen Stadions, wohin die Alzenauer aufgrund der Sperrung der Mairec-Arena ausweichen mussten.

Hessenliga: Adler weiter im Höhenflug, Sturzflug der Bayern

„Diese Unterstützung ist unglaublich, die Fans kommen ja nicht nur aus unserem kleinen Dorf, sondern aus dem gesamten Werra-Meißner-Kreis. Die ganze Region feiert und leidet mit uns“, freute sich Weidenhausens Trainer Ronald Leonhardt. Rund 60 Anhänger sahen einen völlig verdienten Sieg der Gäste, die taktisch hervorragend organisiert auftraten. Dass Bayern Alzenau nach der 1:3-Niederlage bei Schlusslicht TuS Dietkirchen verunsichert war, lag nicht nur daran, dass die beiden Torjäger Giuseppe Signorelli und Lukas Fecher auf dem größeren Rasenplatz unter Ladehemmung litten. Vor allem der Italiener vergab besonders zu Beginn zwei klare Möglichkeiten. Weidenhausen hingegen machte mit dem Selbstvertrauen der letzten Wochen das beste aus seinen Möglichkeiten und ging in der Nachspielzeit der ersten Hälfte durch Christian Steinmetz verdient in Führung (45.+3).   Nach dem Seitenwechsel kam die beste Phase der Hausherren, der Ausgleich lag in der Luft. Einmal klärte Moritz Krug einen Kopfball von Alzenaus Kapitän Marcel Wilke vor der Torlinie und bei einigen Eckbällen kam Gefahr im Strafraum auf, aber man schaffte es selbst aus dem Gewühl heraus nicht, den Ball im Tor unterzubringen. Anders Weidenhausen, das durch Konter über Eduard Grosu und Marius Jung gefährlich blieb und zudem einen Freistoß an die Latte setzte. Folgerichtig das 2:0 der Adler nachdem Saher Bhatti bedrängt von Grosu ein Eigentor unterlief (72.). Die bayerischen Anhänger wanderten aus Enttäuschung ab - die Adler-Anhänger feierten euphorisch und jubelten auch noch über den Schlusspunkt von Jung zum völlig verdienten 3:0-Sieg (88.). Gästecoach Leonhardt räumte ein, dass „wir die ersten Minuten gewisse Probleme hatten. Uns war klar, dass uns hier erstmal Druck erwartet. Danach konnten wir die Bälle gut festmachen und defensiv wenig zulassen. Das 1:0 fällt natürlich zu einer prächtigen Zeit. Nach dem Seitenwechsel haben wir es insgesamt sehr gut gemacht und ich freue mich, dass unsere geschlossene Mannschaftsleistung mit diesem Sieg belohnt wurde.“   Alzenaus Trainer Angelo Barletta war dagegen restlos bedient: „Wir kommen mit der Drucksituation offensichtlich nicht klar. Fünf Niederlagen in Folge sind für das Ziel am Ende ganz oben zu stehen zu viel. Das wird in dieser Form nicht reichen. Wir müssen nun aufpassen, nicht komplett durchgereicht zu werden. Wir dürfen niemandem Schuldzuweisungen geben, auch wenn wir gar nicht reinkamen. Wir müssen nun schauen, dass wir die nächsten Spiele ordentlich punkten.“

Die Statistik: FC Bayern Alzenau: Schreiber; Wilke, Matic (65. Aul), Bhatti - Ziga, Seikel, Djebbari, Yildirimoglu (61. Jürgens), Garic - Signorelli (83. Danso), Fecher.  SV Adler Weidenhausen: Klotzsch; M.Krug, Renke (82. Swinarski), K.Krug, Binneberg - T.Ullrich, Steinmetz - Gerbig, Grosu (77. Goebel), Jung - S.Gonnermann.  Schiedsrichter: Timo Klein (SV Wiebelskirchen). Zuschauer: 294. Tore: 0:1 Christian Steinmetz (45.+3), 0:2 Saher Bhatti (72./Eigentor), 0:3 Marius Jung (88.). 

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