Albayrak überragt und dreht frei

Verbandsliga: SVN-Keeper im Fokus

11. September 2016, 16:15 Uhr

Dogus Albayrak war im Mittelpunkt der Geschehnisse. Im positiven, wie im negativen Sinne.

Völlig verdient, aber vom Ergebnis viel zu niedrig konnte Lehnerz II das Verbandsliga-Derby gegen den SV Neuhof für sich entscheiden. Letztlich hieß es „nur“ 1:0 (0:0). Und vorm entscheidenden Treffer überschlugen sich die Ereignisse.

Neuhofs Keeper Dogus Albayrak, der bis dato ein sensationelles Spiel abgeliefert hatte, soll Osman Özlük elfmeterreif gelegt haben (80.). Albayrak brannten nach Felix Bergers Elfmeterpfiff die Sicherungen durch, er baute sich vor dem Unparteiischen auf und musste von Mit- wie Gegenspielern vor Schlimmerem bewahrt werden. Für einen kurzen Moment dachten alle, dass das Spiel abgebrochen wird. Berger behielt allerdings die Contenance, schmiss Albayrak mit glatt Rot und Özlük mit Gelb-Rot runter und führte das Spiel fort. Paul Hohmann bewahrte die Ruhe und versenkte gegen den bis dato als Innenverteidiger aufgebotenen Leon Bräuer das Leder zum 1:0-Endstand (84.).

Warum Albayrak die Fassung verlor, lag augenscheinlich daran, dass sich Neuhof total verpfiffen fühlte. Schon vor der Pause wurde Linksverteidiger Iven-Luca Schmitt wegen Notbremse des Feldes verwiesen. Das Foul gegen Özlük war deutlich, die Rote Karte aber total überzogen (37.), da beide Innenverteidiger des SVN noch hätten eingreifen können. Auch mit dem ersten Elfmeter für Lehnerz II, den Özlük gegen Edin Hasanagic herausgeholt hatte, dann aber unglaublich arrogant verballerte, war der Gast so gar nicht einverstanden (61.).

„Sowas gehört nicht auf den Sportplatz"

„Sowas gehört nicht auf den Sportplatz, zumal wir uns alle kennen“, sagte Siegtorschütze Hohmann zur Aktion rund um Albayraks Platzverweis. Hohmann hielt sich aus dem Getümmel hinaus und fuhr lieber die Konzentration für den Elfmeter hoch. Sein Resümee zum Spiel fiel eindeutig aus: „Wir haben super gespielt, den Gegner beherrscht und dann bekommst du vielleicht einen Elfmeter der nicht unbedingt einer war. Der erste war auf jeden Fall klarer.“

Bis zu jener 80. Minute, mit der sich unter Garantie das Sportgericht beschäftigen wird, dominierte Lehnerz II den Gegner nach Belieben, erspielte sich mit einer unglaublichen Leichtigkeit insgesamt 14 (!) hochkarätige Chancen, von denen alleine Albayrak neun teilweise sensationell parierte. Der SVN war Zuschauer, vor allem bei Renato Tusha, der ein gutes Comeback feierte und keinerlei Probleme mit dem zuvor lädierten Meniskus hatte.

Die Statistik:

Lehnerz II: Sabela - Gaul, Pecks, Weldetnsae (78. Mwanza) - Say - Friedrich, Tusha (89. Vilmar), Hohmann, Wittke (64. Nuspahic) - Sternstein, Özlük.
Neuhof: Albayrak - Antoniev, Agovic, Bräuer, Schmitt - Hasanagic, Manns (33. Skugor) - Duvnjak, Gorgiev (46. Labudovic), Curic (75. Lazarevski) - Görner.
Schiedsrichter: Felix Berger (SG Herleshausen/Nesselröden).
Zuschauer: 220.
Tor: 1:0 Paul Hohmann (84., Foulelfmeter).
Rote Karten: Iven-Luca Schmitt (Neuhof) wegen Notbremse (37.), Dogus Albayrak (Neuhof) wegen Schiedsrichterbeleidigung (81.).
Gelb-Rote Karte: Osman Özlük (82., Lehnerz II).
Verschossener Foulelfmeter: Osman Özlük (Lehnerz II) scheitert an Dogus Albayrak (61.).

Autor: Johannes Götze

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