Alles wie in der Vorsaison?

18. Januar 2024, 06:14 Uhr

Alexander Scholz (rechts) und der SV Hofbieber marschieren vorne weg, doch Borussia Fulda um Peter John wollen den Spitzenreiter in der Rückrunde verfolgen. © Charlie Rolff

Macht es der SV Hofbieber dem RSV Petersberg gleich? Oder wird der Kampf um die Meisterschaft doch noch spannend? Der Kreisoberliga Mitte steht so oder so ein heißer Frühling bevor.

Die Lage

Vor genau einem Jahr fand sich die Kreisoberliga Mitte in einer ähnlichen Situation wieder: Der RSV Petersberg marschierte in der Hinrunde davon und tütete die Meisterschaft, die bereits vor der Winterpause niemand mehr in Frage stellte, im April ein. Ganz so deutlich wie der RSV im Vorjahr liegt der SV Hofbieber nicht vorne, allerdings müsste der Wintermeister schon gehörig einbrechen, sollte der Vorsprung nicht für den vorzeitigen Wiederaufstieg genügen.

Das Aufstiegsrennen findet ohne die mit hohen Ambitionen gestartete Spvgg. Bimbach statt, dafür mit Borussia Fulda. Die Borussen streben nach dem Aufstieg auf den Durchmarsch. Dort hätten viele Experten auch den TSV Bachrain erwartet, der jedoch enttäuschte und findet sich im Abstiegskampf wieder – der für den FSV Pfordt bereits zur Winterpause gelaufen ist.

Top

Während der SV Hofbieber von vielen zum Top-Titelkandidaten ernannt wurde und dieser Rolle gerecht wird, überrascht Borussia Fulda mit einer starken Hinrunde und schickt sich an, um den Durchmarsch in die Gruppenliga zu spielen. Während das Wort „Aufstieg“ lange Zeit von der Johannisau ferngehalten wurde, formulierten die Verantwortlichen nach dem Erfolg im Spitzenspiel gegen Hofbieber offensivere Ziele , verpflichteten mit Benjamin Danne (RSV Petersberg) sowie den Arendt-Brüdern Andrej und David weitere Spieler, die Borussia dem Ziel näher bringen sollen. Schon jetzt werden rund um den Traditionsverein nach schwierigen Jahren in der A-Liga wieder ausschließlich positive Nachrichten geschrieben.

Flop

Marius Müller, Radomir Vlk, Natnael Weldetnsae, Maurus Klüber, Christian Lehmann, Patrick Lesser – der Kader des TSV Bachrain gehört(e) zum besten, was die Liga zu bieten hat. Doch die Rädchen wollten in der Hinrunde nicht ineinandergreifen, zur Winterpause steht nur Platz 13 und damit Abstiegskampf statt Rennen um den Aufstieg. Im Oktober nahm Spielertrainer Patrick Lesser aufgrund der sportlichen Talfahrt seinen Hut. Mit Beginn der Wintervorbereitung übernimmt Müller gemeinsam mit Bruder Marcel die Trainerposition und soll dafür sorgen, von einer enttäuschenden Saison zumindest größeren Schaden abzuwenden.

In Erinnerung bleibt

Eine kuriose Konstellation hatte der Kreisoberliga-Spielplan noch früh in der Saison zu bieten: Die Rückspiele vom sechsten Spieltag, der am 27. August ausgetragen wurde, fanden bereits eine Woche später statt. Wie deutlich Leistungen binnen einer Woche schwanken können, bewies besonders die Partie zwischen der FSG Dipperz/Dirlos und dem SV Hofbieber. Die FSG gewann das Hinspiel auf heimischem Gelände deutlich mit 4:1 und fügte Hofbieber nach fünf Erfolgen zum Auftakt die erste Niederlage zu – gepaart mit Schiedsrichterentscheidungen, die im Nachgang für Diskussionen sorgten. Im Rückspiel brannte hingegen der SVH ein Torfestival ab, schoss Dipperz/Dirlos, das nach rund einer Stunde Schlussmann Marcel Röder aufgrund der Roten Karte verlor, mit 7:0 ab.

Zahlenspiel

Eine Überraschung ist es nicht, aber einmal mehr bemerkenswert, mit welcher Selbstverständlichkeit Angel Natsev Jahr für Jahr die Torjägerliste der Kreisoberliga Mitte anführt. Alle 56 Minuten trifft Natsev, auch in dieser Saison wird ihm niemand die Torjägerkanone streitig machen. Zur Winterpause – der Stürmer selber verpasste die ersten Spiele – steht Natsev bei 24 Treffern. Einzig Yannik Bleuel von Spitzenreiter Hofbieber kann mit 17 Saisontreffern halbwegs Schritt halten.

Natsevs Mannschaft hat zudem die größte Serie an ungeschlagenen Spielen am Laufen. Aus den letzten neun Spielen vor der Winterpause holte die Mannschaft von Spielertrainer Marc Friedel, der seinen Posten am Ende der Saison räumen wird, 25 von 27 möglichen Punkten und meldete sich nach einem Fehlstart in die Saison eindrucksvoll in der Spitzengruppe zurück.

Ausblick

Ist der SV Hofbieber noch zu stoppen oder trübt die Niederlage gegen Borussia Fulda im letzten Spiel vor der Winterpause den Gesamteindruck? Die Mannschaft von Trainer Sebastian Vollmar positioniert sich nach einer starken Hinrunde auf der Pole-Position und wird nicht mehr einzuholen sein, sollte der Start in die Restrunde gelingen. Dahinter streiten sich Borussia Fulda, Sickels und Müs um den Relegationsplatz, wie in der vergangenen Saison könnte es hier auf ein enges Rennen hinauslaufen.

Im Tabellenkeller wird es für den FSV Pfordt auf den Abstieg in die A-Liga hinauslaufen, Mitaufsteiger SG Schmalnau/Hettenhausen hat sich in der Liga schon eher zurechtgefunden und konkurriert mit der SG Schlitzerland und dem TSV Bachrain um den Klassenerhalt. Sollte bei letzteren der Trainerwechsel zu Marius und Marcel Müller Früchte tragen, dürfte die Qualität im Kader ausreichen, um sich frühzeitig allen Abstiegssorgen zu entledigen.