Argentinische Kampfmaschine

08. August 2024, 20:17 Uhr

Ein Bild, das zu Juan Manuel Paez (weiß) passt. Von der langen Verletzungspause hat er sich nicht den Spaß und Einsatz am Fußball nehmen lassen. © Mediennetzwerk Osthessen/Bernd Vogt

Elf Monate konnte Juan Manuel Paez seiner Mannschaft nicht helfen. Jetzt ist der Spieler von Hessenligist SV Steinbach zurück und schildert seine Gefühlswelt.

Wer Juan Manuel Paez schon auf dem Fußballplatz gesehen hat, hat festgestellt, dass der 24-Jährige Fußball arbeitet. Paez reißt Spiel für Spiel etliche Meter ab, stellt sich in den Dienst der Mannschaft und gibt keinen Ball verloren. Deshalb verwundert es nicht, dass er sich selbst als Kampfmaschine sieht. Welchen Ehrgeiz Paez besitzt, wird beim Blick auf seinen erlittenen Kreuzbandriss deutlich. Vor elf Monaten, beim Warmmachen vor dem Hessenliga-Duell gegen den FC Gießen, hat es plötzlich geknackst. Der Außenverteidiger spürte sofort einen Schmerz, bekämpfte diesen vorerst mit Schmerzmitteln, ehe schon nach rund einer Viertelstunde nichts mehr ging.

Hessenliga: Steinbachs Paez ist die argentinische Kampfmaschine

Die Diagnose war niederschmetternd, die Zeit ohne Fußball hart für Paez. „Ich bin glücklich, dass ich gute Leute in meinem Umfeld habe. Leute, die mich gepusht haben. In so einer Phase sind selbst wenige Worte viel wert“, sagt Paez. Für ihn, der gebürtig aus Argentinien kommt und dessen Familie dort wohnt, ist ein solcher Rückschlag doppelt belastend. Entsprechend glückselig war er, dass seine Familie extra aus Argentinien für einen Monat nach Deutschland kam. Paez selbst ist seit 2019 in Osthessen heimisch geworden und reist jährlich rund um den Jahreswechsel in die südamerikanische Heimat.

Zum SV Steinbach kam der 24-Jährige wenige Wochen vor seiner Verletzung. Ein denkbar schlechter Start ereilte ihn, dennoch fühlt er sich rund um den Mühlengrund bestens aufgehoben. „Die Atmosphäre ist gut, die Leute super. Mir wird geholfen, egal ob von Petr Paliatka, Hugo Kochanski oder Jürgen Wiegand“, erläutert Paez, der sich total überwältigt von der zurückliegenden Woche zeigt. Über das Startelfcomeback hat sich Paez schon überschwänglich gefreut, dass er in Wolfhagen zudem noch die Flanke vor dem 1:0 schlägt, einen Elfmeter herausholt und das entscheidende 3:1 macht, sei schlicht herausragend.

Hessenliga: Gelingt Steinbach ein guter Saisonstart?

Das kuriose Tor – Paez lag am Boden und köpfte einen zurückprallenden Ball ein – war das erste Hessenligator überhaupt für den Außenverteidiger. „Ich hab im Augenwinkel gesehen, wohin der Ball kommt und habe irgendwie versucht, meinen Kopf in die Richtung zu bekommen. Es sieht schon lustig aus“, gesteht Paez, der auf eine bessere Saison als zuletzt hofft. Zumindest kann der SVS mit einem Heimsieg am Samstag (15 Uhr) gegen Waldgirmes nachlegen und würde im Anschluss mit breiter Brust zum Derby nach Hünfeld fahren. „Wir sind alle motiviert“, stellt Paez klar, dessen Mitspieler Max Stadler und Carlo Yanez auszufallen drohen. Ebenfalls am Samstag, aber bereits um 14 Uhr ist der Hünfelder SV in Marburg zu Gast und möchte im dritten Spiel den ersten Saisonsieg einfahren.