Auf der Erfolgswelle mit geschärften Sinnen
Das Shirt wird Johannes Helmke vorerst im Schrank lassen, denn zum Trainingsauftakt des Hünfelder SV herrschen Temperaturen im Minusbereich. © Charlie Rolff
Was hilft, um bei frostigen Temperaturen nicht zu frieren? Bewegung! Genau deshalb ist Helmke beim Startschuss ins Kalenderjahr 2025 nicht nur stiller Beobachter, sondern mischt bei so mancher Übung mit. Der 38-Jährige verspürt nach rund fünf Wochen Pause Lust auf Fußball – seiner Mannschaft dürfte es ähnlich gehen. Dem 1:1 gegen Darmstadt 98 gingen sechs Hessenligasiege in Folge voraus, auf Rang fünf hat der HSV überwintert. Entsprechend glücklich ist Helmke über das abgelaufene Jahr: „Seit dem Abstieg aus der Hessenliga vor zweieinhalb Jahren schwimmen wir irgendwie auf einer Erfolgswelle. Das motiviert uns, noch mehr zu machen, um den Erfolg beizubehalten.“
Trotz Platz fünf ist der HSV nicht zu euphorisch – der Blick nach unten muss weiterhin geschärft sein. „Wir brauchen allerdings keine Angst vor Misserfolgen zu haben. Wir haben ein total gutes Gefühl und eine gehörige Portion Selbstvertrauen mit in die Pause genommen. Daran gilt es nun anzuknüpfen. Dann ist der Spaß schnell wieder dabei, und die Vorbereitung wird nicht so eklig wie vielleicht erwartet“, meint Helmke. Nach 22 Partien haben die Haunestädter 36 Zähler auf der Habenseite. In der vorigen Spielzeit waren es nach ebenfalls 22 Spielen sogar 37 Punkte.
Die Basis für eine gute Abschlussplatzierung ist gelegt, dennoch weiß der HSV-Coach, dass sein Team längst nicht am Limit ist. Zu Saisonbeginn war die Spielidee des Trainerteams noch nicht verinnerlicht; einige personelle Wechsel im Sommer mussten erst fruchten. Im Laufe der Runde fand sich Hünfeld – und zeigte ein konstantes Auftreten. „Mit und gegen den Ball gilt es nun, weitere Schritte zu gehen. Defensiv waren wir erfolgreich, wenn wir Angriffspressing gespielt haben. Das ist natürlich super intensiv“, merkt Helmke an und nennt als Musterbeispiel das 3:0 gegen Wintermeister Rot-Weiß Walldorf als Maßstab für Zweikampfführung. Offensiv hegt der langjährige Innenverteidiger gewiss Ideen für neue Formationen – die Umsetzung wolle er in den kommenden Wochen erproben.
HSV: Auf der Hessenliga-Erfolgswelle mit geschärften Sinnen
Dafür stehen fünf Testspiele an, in denen der HSV gefordert wird – allen voran gegen die Regionalligisten Barockstadt, Gießen und Hessen Kassel. „Gut gegen den Ball zu arbeiten hilft uns mehr, als Tore gegen einen Kreisoberligisten zu schießen. Mit Türk Gücü Friedberg erwartet uns zum Restrundenstart ein Spitzenteam der Hessenliga, weshalb wir in der Vorbereitung Gegner benötigen, die uns den Finger in die Wunde legen. Nur so lernen wir und verbessern uns“, weiß Helmke.
Personell steht ihm sein Kapitän und Stammtorhüter Benedikt Kaiser nach wie vor nicht zur Verfügung; möglicherweise fehlt Kaiser gar die komplette Saison. Ebenfalls zum Trainingsstart fehlt Amaar Hussain, der noch in England weilt und erst später zum Team stößt. Dafür kann Helmke Marius Ebert in den Reihen begrüßen. Ebert, zuletzt Trainer bei Kreisoberligist Michelsrombach/Rudolphshan, hospitiert mindestens während der Vorbereitungszeit beim HSV. „Er ist schon länger bei uns aktiv in Sachen Sponsorenakquise, und wir kennen uns natürlich schon sehr lange“, schildert Helmke, der seit Juli 2020 HSV-Coach ist. Ob er über die Saison hinaus bleibt? „Wir sprechen nahezu täglich. Der Verein wird zu gegebener Zeit sicher etwas vermelden.“
Testspiele des HSV: Hünfelder SV – SV Steinbach (Samstag, 18. Januar, 14 Uhr) Hünfelder SV – SG Barockstadt (Dienstag, 21. Januar, 19 Uhr) Hünfelder SV – FC Gießen (Samstag, 25. Januar, 14.30 Uhr) Hünfelder SV – SG Bad Soden (Samstag, 1. Februar, 12.15 Uhr) KSV Hessen Kassel – Hünfelder SV (Sonntag, 9. Februar, 14 Uhr)
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