Aufstieg würde Ausrichtung nicht verändern
Mächtig Grund zum Jubeln hatte die U23 der SG Barockstadt um Spielertrainer Sebastian Sonnenberger (Zweiter von links) in dieser Saison. Am Sonntag steht nun das Topspiel gegen den FSV Wolfhagen an. © Charlie Rolff
Wie sehr Sebastian Sonnenberger auf das Duell hinfiebert, wurde schon am vergangenen Wochenende deutlich. Unmittelbar nach dem 6:0 in Vellmar richtete der Spielertrainer seinen Blick nach vorne und freute sich, dass die SGB-Reserve als Spitzenreiter ins Topspiel geht. „Spannung und Brisanz ist definitiv gegeben“, betont der 32-Jährige, der trotzdem keinen Titelzweikampf ausrufen möchte. „Ich denke, dass es eine Spitzengruppe mit fünf, sechs Mannschaften gibt. Das Niveau ist sehr ausgeglichen.“
Neue Ausrichtung der SG Barockstadt bei Hessenligaaufstieg?
Was Sonnenberger aber nicht davon abbringt, die bisherigen Wolfhagener Leistungen zu loben: „Ich hatte den Verein von Anfang an als starken Aufsteiger, der eine gute Rolle spielen kann, im Blick. Aber es ist schon erstaunlich, wie Wolfhagen bisher gespielt hat“, ist dem Innenverteidiger vor allem die Defensivstatistik nicht verborgen geblieben. Die Mannschaft des früheren Neuhof-Trainers Valentin Plavcic hat mit elf Gegentoren die wenigsten der Liga kassiert und gewann die jüngsten vier Spiele allesamt zu Null.
Auf der Gegenseite steht die beste Offensive der Liga – die ihre Stärken auf den Platz bringen möchte. „Wir haben unsere Spielphilosophie, die wir für einen Gegner nicht komplett umstellen werden. Aber es kann sein, dass wir gewisse Kniffe probieren“, erklärt Sonnenberger. Dass das Spiel der Regionalliga-Truppe von Sonntag auf Samstag verlegt wurde und damit nicht parallel stattfindet, habe laut Spielertrainer „0,0 Auswirkungen“ auf den Kader. „Es gibt eine Person, die entscheidet, ob Spieler von oben bei uns mitspielen – und das ist Sedat Gören. Im Verlauf der bisherigen Saison waren das nicht so viele. Wir nehmen Verstärkungen von oben gerne an, sehen uns aber auch mit der Mannschaft, die wir haben, gut gerüstet“, unterstreicht Sonnenberger.
Verbandsliga: Spitzenspiel zwischen U23 der SG Barockstadt und Wolfhagen
Schließlich sei es die Philosophie der U23, die eigenen Spieler an den Regionalliga-Kader heranzuführen. Und dieser Grundsatz würde sich auch nicht verändern, sollte am Ende der Saison womöglich der Aufstieg in die Hessenliga glücken. „Wir wollen die Jungs von Spiel zu Spiel weiterentwickeln und für die Erste empfehlen. Egal, in welcher Liga wir spielen, an dieser Ausrichtung würde sich nichts ändern. Es gibt genügend Beispiele für Jungs, die bei uns den nächsten Schritt machen konnten“, denkt der U23-Coach an Spieler wie Robin Fabinski (inzwischen Erfurt), Maximilian Weisbäcker (Aubstadt) oder jüngst Milian Habermehl, die sich zu Regionalliga-Spielern gemausert haben. „Ehrlicherweise denken wir aber noch nicht an die Hessenliga. Natürlich willst du oben bleiben, wenn du oben stehst – aber es ist einfacher dorthin zu springen, als dauerhaft dort zu bleiben.“
Zur Spitzengruppe gehört mit Eiterfeld/Leimbach ein weiterer Neuling, der mit einem Sieg gegen Vellmar (Samstag, 15 Uhr) den Rückstand verringern könnte. Vor Pflichtsiegen stehen zeitgleich Eichenzell (gegen Willingen) und Neuhof (Samstag, 15.30 Uhr in Sand), während Bronnzell in Kleinalmerode sowie Flieden in Sandershausen (beide Sonntag, 15 Uhr) gefordert sind.