Aufstiegsgarantie aus Osthessen

09. Mai 2024, 08:15 Uhr

Lorenz Otto ist mit dem SSV Ulm in die 2. Liga aufgestiegen. Der Torwart lässt seiner Freude freien Lauf. © Lucca Fundel/SSV Ulm

Lorenz Otto ist die menschgewordene Aufstiegsgarantie: Der aus Gersfeld stammende Torhüter hat im dritten Jahr in Folge den Sprung eine Klasse höher geschafft. Das zweite Mal in Folge mit dem SSV Ulm, dem der Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Liga gelungen ist.

„Ich habe am Samstag das dritte Mal in meinem Leben Alkohol getrunken. Das ist jetzt zur guten Tradition geworden“, sagt Lorenz Otto drei Tage nach dem historischen Durchmarsch des SSV und lacht. Eigentlich legt er Wert auf Ernährung, verzichtet auf Alkohol und ordnet dem Fußball viel bis alles unter. Aber in besonderen Situationen darf man schon mal zum Glas greifen. 

Aufstiegsgarant Lorenz Otto feiert mit SSV Ulm den Durchmarsch

Für Otto wiederholt sich das jahrein, jahraus. Vor zwei Jahren gelang ihm mit dem 1. FC Kaiserslautern der Sprung in Liga zwei dank der erfolgreichen Relegation gegen Dynamo Dresden. Vor einem Jahr wurde er mit dem SSV Ulm Regionalliga-Meister – ausgerechnet am vorletzten Spieltag gegen die SG Barockstadt . Und nun gelang etwas Außergewöhnliches: Als Aufsteiger marschierten die „Spatzen“ durch die Liga und feierten schon am drittletzten Spieltag Aufstieg und Meisterschaft.

Otto kennt den wichtigsten Erfolgsfaktor: „Solch einen Teamgeist habe ich bislang in keinem Team erlebt. Jeder Spieler kennt seine Rolle und niemand nimmt sich zu wichtig und will sich in den Vordergrund drängen. Das Trainerteam lebt das zwar vor, aber eigentlich ist das gar nicht notwendig, weil das Team selbst diese Werte verinnerlicht hat.“ Vielleicht weil es mit „Jo“ Reichert den wahrscheinlich außergewöhnlichsten Kapitän im deutschen Profifußball hat. Reichert ist Ulmer, spielte schon in der Jugend für den SSV, stieg mit ihm bis in die fünftklassige Oberliga ab und führte in nun in die 2. Liga.Ist Reichert mal verletzt, steht er im Fanblock und kennt mehr Schlachtgesänge als mancher Fan in der Kurve. 

Apropos Fans: Die erleben gerade einen Traum. Am Samstag gegen Viktoria Köln waren 17 000 im Donaustadion. „Diese Bilder gehen nicht aus dem Kopf. Schon vorher in der Stadt war eine Menge los, dann der Platzsturm nach Abpfiff. Einfach Wahnsinn“, sagt Otto, der ebenfalls seinen Platz kennt. Hinter Christian Ortag ist er die Nummer zwei, hofft nun in den verbleibenden Spielen auf einen Einsatz. Die Zukunft über die Saison hinaus ist hingegen noch vollkommen offen. Sein Vertrag läuft aus. Doch eines steht wohl fest: Will der SSV sogar noch in die Bundesliga aufsteigen, sollte die Liaison zwischen dem 23-Jährigen und dem SSV in die nächste Runde gehen.

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