Aus 0:4 mach 7:4: Völlig verrücktes Comeback in der B-Liga Fulda
Reda Touimy und die SG Giesel erlebten ein völlig verrücktes Topspiel bei der Spvgg. Hosenfeld II. © Charlie Rolff
„Ich bin schon lange dabei, war in meiner Karriere in 25 Vereinen aktiv. Aber so was Verrücktes habe ich noch nie erlebt“, schwärmt Giesels Trainer Zeljko Radic. Sein Team lag kurz nach der Pause mit 0:4 zurück – und gewann am Ende 7:4. „Nach der ersten Halbzeit war ich fix und fertig, wurde in der Kabine auch richtig laut. Und nach der zweiten Hälfte hätte ich fast geweint, mir standen Tränen in den Augen. Das ist das Schöne am Fußball.“
Aus 0:4 mach 7:4: Völlig verrücktes Comeback in der B-Liga Fulda
Trotz des 0:3-Pausenrückstands wechselte Radic offensiv, dachte aber nach dem vierten Gegentor auch daran, „dass wir eine Blamage verhindern müssen. Natürlich hoffst du, nicht noch mehr Gegentore zu kriegen. Zum Glück haben wir dann schnell den Anschlusstreffer erzielt.“
Ein Strafstoß brachte die Gieseler zurück in die Partie – und die Hosenfelder zum Hadern: „Selbst der gegnerische Spieler hat gesagt, dass es kein Elfmeter war“, ärgerte sich Trainer Patrick Scheibelhut, der in den vergangenen Tagen einige Anrufe über sich ergehen lassen musste. „So ein Spiel darfst du eigentlich nicht aus der Hand geben. Aber es gibt Gründe dafür.“
Unter anderem zählt der 49-Jährige die personelle Lage auf. Gleich acht Stammspieler würden der Kreisoberliga-Reserve schon seit einiger Zeit fehlen, zudem musste die Sportvereinigung schon zwei Tage zuvor in Bimbach antreten – während Giesel trainieren konnte. „Bei denen stehen 20 Mann auf der Matte, so einen Trainingsbetrieb haben wir nicht. Es ist zu wenig, um ganz oben mitzumischen“, erklärt Scheibelhut.
Umso überraschter war der Trainer, dass sein Team nach 50 Minuten 4:0 führte. „Aber schon in dem Moment habe ich gesagt, dass wir dranbleiben müssen. Eigentlich müssen wir das fünfte, sechste Tor machen, am Ende sind wir dann fast noch in der Höhe gut bedient. An die Qualität von Giesel wird in dieser Liga kaum einer herankommen“, lobt Scheibelhut.
Diese Aussage möchte sein Gegenüber noch nicht unterstreichen. „Aber klar: Acht Spiele, acht Siege – Respekt vor den Jungs. Auch das Drumherum passt “, betont Radic, für den das Duell noch spezieller war, weil Bruder Zlatko die erste Mannschaft der Hosenfelder trainiert.