Aus der Hessenliga in die Kreisoberliga? VfB Ginsheim im Sturzflug

24. Januar 2024, 15:10 Uhr

Im Frühjahr 2022 duellierten sich der VfB Ginsheim um Eray Öztürk (in weiß) und der SV Flieden mit Niko Zeller um den Klassenerhalt. Beide Vereine stiegen ab, die wahre Bruchlandung legte allerdings der VfB hin. © Torgranate

Der VfB Ginsheim gehörte einige Jahre zum Inventar der Hessenliga. Seit dem Abstieg 2022 legten die Südhessen allerdings einen beispiellosen Absturz hin, der bald auf Kreisebene enden könnte.

Im Steckbrief auf der Facebook-Seite wirbt der VfB Ginsheim noch mit der Hessenliga. Hessens höchste Spielklasse war vor zwei Jahren noch die Heimat des VfB, keine Ewigkeit also. Aus sportlicher Sicht sieht das ganz anders aus, denn in dieser Saison steht Ginsheim vor dem Absturz in die Kreisoberliga - es wäre der dritte Abstieg in Folge. „Für mich kommt das allerdings nicht überraschend“, sagt der Vorsitzende des VfB Ginsheim, Manfred Saul.

Hessenliga: VfB Ginsheim nach Abstieg im sportlichen Sturzflug

Der Schritt aus der Verbandsliga in die Hessenliga, den Ginsheim 2017 machte, sei für die langfristige Entwicklung des Vereins zu groß gewesen, betont Saul. „Die Strukturen, personell wie finanziell, wurden überzogen. Dass das auf Dauer nicht hochzuhalten war, war klar. Sportlich war der Aufstieg gut, aber die nötigen Strukturen müssen auch wachsen. Das konnten wir nicht leisten“, sagt der Vorsitzende. „Wenn man dann mal im Rückwärtsgang ist, geht das ganz schnell.“

Auch aus der Verbandsliga stieg der VfB mit nur 16 Punkten aus 32 Spielen sofort ab, in der Gruppenliga Darmstadt scheint sich der Negativlauf fortzuführen. Zwölf Punkte nach 16 Spielen, Vorletzter. „Die Hoffnung stirbt zuletzt. Der Klassenerhalt ist noch möglich, wird aber sehr schwer. Dennoch haben wir volles Vertrauen in das Trainerteam und schauen, was sie in der Vorbereitung aus der Mannschaft herauskitzeln können“, sagt Saul.

Klar ist: Steigt Ginsheim ein drittes Mal in Folge ab, müsste auch die Zweitvertretung absteigen, da sie in der Kreisoberliga spielt - und dort einen sicheren Mittelfeldplatz einnimmt. Sollte dieser Ernstfall eintreten, würde Saul in Ginsheim dennoch nicht die Lichter ausgehen sehen: „Wenn die Jugendarbeit am Verein dran ist, wie sie bei uns ist, dann wird mir nicht bange. Dann kommen für den Verein auch wieder rosigere Zeiten.“

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