Aus drei Gründen ein ganz besonderes Derby

16. August 2024, 06:58 Uhr

Mike Gaul steht mit dem SV Buchonia Flieden vor einer besonderen Partie – der Trainer reist zu seinem Ex-Verein SG Bad Soden. © Charlie Rolff

Mike Gaul und Bad Soden – es ist eine spezielle Beziehung. Acht Jahre lang spielte der Bellingser für die Sprudelkicker, sogar schon seit 32 Jahren arbeitet er in der Kurstadt. Mit dem SV Flieden gastiert der Trainer am Samstag (15 Uhr) zum Verbandsliga-Derby an der Bornwiese.

Wie Mike Gaul selbst sagt, ist die Partie aus drei Gründen eine ganz besondere. Da wäre – natürlich – als allererstes die persönliche Verbindung zu nennen. 1989 wechselte der Rechtsaußen von Heimatverein FV Bellings zur SG Bad Soden in die damals drittklassige Hessenliga. Acht Jahre lang trug Gaul das Trikot der Sprudelkicker, erlebte damals Meisterschaften und Aufstiege wie Abstiege gleichermaßen mit. Auch beruflich hat es ihn in dieser Zeit nach Bad Soden verschlagen.

„Ich freue mich immer wieder, wenn ich dort an den Sportplatz fahren darf“, unterstreicht Gaul – und ergänzt, dass das Duell zwischen Bad Soden und Flieden aufgrund des Derbycharakters immer speziell ist. Und – da wären wir bei Punkt Nummer drei – ein Aufeinandertreffen mit Bad Soden sei stets eine große Herausforderung. Wie die meisten Beobachter der Liga schätzt der Buchonen-Trainer den kommenden Gegner neben CSC Kassel als Top-Favoriten auf die Meisterschaft ein.

Ein ganz besonderes Derby in der Verbandsliga Nord

Das waren beide Teams im Vorjahr allerdings auch – und der SV Buchonia Flieden zeigte sich in den Derbys auf Augenhöhe. Im Hinspiel, einem Mittwochabend Ende August, musste Flieden den 2:2-Endstand erst in der Nachspielzeit schlucken – als der damalige Keeper Konstantin Heil aufgrund der angebrochenen Dunkelheit kaum noch etwas sehen konnte, wie sich Gaul ungern erinnert. Und bei Sodens 2:1-Sieg im Rückspiel hätte wahrlich auch Flieden als Gewinner vom Platz gehen können.

Trotzdem schiebt Gaul die Favoritenrolle in Richtung Lars Schmidt – mit dem Sodener Trainer tauscht er sich regelmäßig aus, schließlich spielt Flieden meist gegen die Mannschaften, die eine Woche zuvor gegen die Sprudelkicker ran mussten. Beispiel gefällig? Am ersten Spieltag schlug Bad Soden Wabern mit 5:0, eine Woche später heimste Flieden gegen den TSV beim 2:1 die ersten Punkte ein. Hauptsache gewonnen, hatte sich Mike Gaul gedacht, „da war noch nicht alles aus einem Guss“. Und die Voraussetzungen sind auch jetzt nicht besonders gut für die Buchonia: Keeper Florian Weß fehlt privat verhindert, Sechser Christian Bohl ist krank, Neuzugang Keanu Banh mit dem Fahrrad gestürzt. „Und dann kommt eine mega Offensive, die im letzten dreiviertel Jahr kaum ein Spiel verloren hat“, weiß Gaul um die Schwere der Aufgabe, sieht sein Team aber dennoch nicht chancenlos.

Ein zweites Osthessenderby steigt eine halbe Stunde später, wenn die SG Aulatal gegen furios gestartete Eichenzeller die ersten Verbandsliga-Punkte einfahren möchte. Heimspiele haben zudem der SV Neuhof gegen Sandershausen (Samstag, 16 Uhr) und Barockstadt II gegen Vellmar (Sonntag, 15 Uhr in Lehnerz), während Eiterfeld/Leimbach nach Kleinalmerode muss (Samstag, 15 Uhr).

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