Auswärts fühlt sich Schweben wohl
"Ausweichplatz oder Gästekabine"
Auf den Boden der Tatsachen fällt hier Schwebens Calvin Auth (rechts), schließlich müssen er und seine Nebenleute am Wochenende wieder ein Heimspiel bestreiten. Foto: Charlie Rolff
Vier Spiele, vier Siege. Die Maximalausbeute in den Auswärtsspielen kommt überraschend, war doch in den zurückliegenden Jahren eine Auswärtspartie nicht unbedingt die Schwebener Lieblingsbeschäftigung. Doch irgendwie läuft es nun. Von dem nötigen "Glück" spricht Trainer Mario Lins, denn eigentlich laufe es auswärts im Vergleich zu den Heimspielen gar nicht so gut. "Die Auftritte vor unseren Zuschauern waren jedenfalls deutlich besser, aber der Fußballgott war bei Spielen mit unserer Beteiligung bislang immer pro der Gästemannschaft", verdeutlicht der 32-Jährige.
Als Beispiel führt er die Partie gegen Lütter an. Regelrecht dominiert habe sein Team das Spiel, eiskalt vor dem Kasten aber war nur die TSG beim 1:3. "Und so war es auch in den anderen Spielen. Außer gegen Lauter, da hatten wir einen ganz schwachen Tag", verrät Lins. Die Chancenverwertung sei Thema Nummer eins in seiner Mannschaft, oftmals müssen sieben bis acht hundertprozentige Möglichkeiten für einen Treffer her. Dass das viel zu viel sei, ist dem Trainer bewusst. Aber dass sein Team so viele Gelegenheiten kreiert, sei wiederum "richtig gut".
Was dem SVS fehlt, ist ein Stoßstürmer. "Am Sonntag in Welkers hatten wir mal solch einen Typ. Florian Storch hat ja auch direkt den Siegtreffer markiert." Für den 28-Jährigen, der kaum trainieren kann, war es der erste Einsatz im KOL-Team. Und nicht nur Storch stand auf dem Spielberichtsbogen, auch Lins selbst war darauf das erste Mal seit sechs Jahren wieder vermerkt. "Wir waren dünn aufgestellt. Dennoch macht der Blick auf den Kader Spaß, weil neun Schwebener Jungs in der Startaufstellung waren. Für so einen kleinen Ort ist das ein Traum", weiß der Coach.
Mit der Entwicklung der Mannschaft ist Lins dementsprechend äußerst zufrieden. Ging es in der Kreisoberliga immer gegen den Abstieg, sprang in der abgebrochenen Saison unter seiner Leitung ein sechster Platz heraus. Dieser wird mit Rang fünf derzeit sogar übertroffen, der 32-Jährige relativiert aber schnell das Erreichte: "Die Liga ist super eng. Es sind ja nur vier Punkte auf einen Abstiegsplatz. Mehr als der Klassenerhalt zählt also nicht. Aber die Truppe macht einen Schritt nach dem anderen. Die Jungs glauben an sich und wollen Fußball spielen."
Gegen Rönshausen soll am Sonntag nun der erste Heimerfolg her. Dafür werden vielleicht auch unorthodoxe Maßnahmen herhalten müssen. "Wir überlegen schon, ob wir auf den Ausweichplatz gehen oder einfach die Gästekabine nehmen", erzählt Lins mit einem Grinsen im Gesicht. Und selbst vor der nächsten Auswärtspartie, die beim noch verlustpunktfreien TSV Rothemann vonstatten geht, hat er keine Angst: "Einfach wird's nicht. Aber es zählt nun erstmal, daheim zu punkten. Dann können wir entspannt nach Rothemann fahren."
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