Bad Nauheim schießt sich aus dem Keller - Oberstedtens Trainer „maßlos enttäuscht“
Gruppenliga Frankfurt West: Rotation im Tabellenkeller
Spielertrainer Tufan Tosunoglu (hier noch im Trikot von Türk Gücü Friedberg) hat mit seinen Bad Nauheimern Land in Sicht. Foto: Patrick Scheiber.
Zum Jahreswechsel stand der TSV mit 17 Punkten am Ende der Tabelle. Auf die knappe 0:1-Auftaktniederlage bei der SG Bornheim folgten vier Siege in vier Spielen. Mit mittlerweile 29 Zählern steht die Truppe von Spielertrainer Tufan Tosunoglu, der gegen Oberstedten ebenso wie Neuzugang Jake Hirst zwei Tore erzielte, auf dem 13. Platz. „Wir sind mit breiter Brust ins Spiel gegangen und haben Oberstedten in der ersten Halbzeit an die Wand gespielt,“ so TSV-Pressesprecher Deniz Can am Tag nach dem Kantersieg. Der erste sichere Nichtabstiegsplatz ist momentan nur zwei Zähler entfernt. Bei der aktuellen Form scheint es nur eine Frage der Zeit, bis die Truppe eine weitere Mannschaft in den Abstiegsstrudel befördert: „Die Jungs sind im Moment richtig gut drauf, so macht das Spaß", sagt Can.
Durch die Niederlage musste der FCO die Bad Nauheimer in der Tabelle an sich vorbeiziehen lassen. Mit 28 Punkten steht die Truppe von Trainer Artur Rissling auf dem 14. Platz. Dieser war nach der Niederlage mächtig bedient: „Wir waren heute nicht präsent und sind nur nebenher gelaufen. Wenn du Bad Nauheim spielen lässt, kriegst du auch mal fünf oder sechs Stück.“ Nach acht Zählern aus den ersten vier Spielen des Jahres mit Siegen über Merzhausen und Seckbach ist man in Oberstedten nach den Niederlagen gegen Rot-Weiss II und nun dem TSV Bad Nauheim zurück in die Realität geholt worden: „Ich bin maßlos enttäuscht, das war eine 6- von der Nummer 1 bis zur 15. Durch so ein Spiel verschenken wir eventuell die Gruppenliga“, so Rissling nach der blamablen Vorstellung.
TSV gastiert bei Rot-Weiss II / FCO mit nächstem Abstiegskracher
Der Höhenflug Bad Nauheims wird am kommenden Spieltag erneut auf die Probe gestellt. Beim letztwöchigen Tabellenführer Rot-Weiss II könnte der TSV jedoch auch mit einem Unentschieden gut leben: „Mit einem Punkt wären wir auf jeden Fall zufrieden. Rot-Weiss ist der klare Favorit“, so Can, der aus der Marschroute für die Begegnung keinen Hehl macht: „Wir werden versuchen, wie gegen Merzhausen, stabil zu stehen. Wenn wir eine Chance bekommen, wollen wir sie auch nutzen. Wir werden kämpfen bis zum Ende.“
Der FCO hingegen empfängt mit dem 1. FC-TSG Königstein einen weiteren Mitstreiter im Abstiegskampf. Der Kreispokalfinalist hat einen Punkt weniger auf dem Konto als das Team von Artur Rissling, der die Partie acht Spiele vor dem Saisonende schon als Schicksalsspiel sieht: „Nächste Woche steigt das absolute Endspiel, um in der Gruppenliga zu bleiben.“ Trotz der herben Enttäuschung über die vergangene Leistung gab sich Rissling dennoch kämpferisch: „Wir reißen den Bock noch um."
(sly)