Bad Soden gewinnt ODDSET Zukunftspreis

15.000 Euro für gelebte Inklusion

10. Oktober 2016, 09:35 Uhr

Foto: Charlie Rolff

Wenn behinderte und nichtbehinderte Menschen gemeinsam in einer Mannschaft Fußball spielen, ist das gelebte Inklusion. Wenn diese Mannschaft dann noch am regulären Ligabetrieb des Hessischen Fußball-Verbandes teilnimmt, ist das Inklusion in Vollendung. Seit August 2015 spielt das Team der SG Bad Soden III im Regelbetrieb in der Kreisliga C Schlüchtern – für die Jury des ODDSET Zukunftspreises des hessischen Sports das beste Beispiel herausragender, zukunftsweisender Projekte in Hessens Sportvereinen. Für ihr Inklusionsprojekt wurde die SG Bad Soden 1911 e.V. jetzt mit dem 1. Platz des ODDSET Zukunftspreises ausgezeichnet.

Der ODDSET Zukunftspreis selbst wird jährlich durch den Landessportbund Hessen e.V. und die hessische Lotteriegesellschaft ausgeschrieben und von LOTTO Hessen mit einem Preisgeld in Höhe von 50.000 Euro ausgestattet. Die Sieger werden von einer Jury mit dem Bundesforschungsminister a.D. Prof. Dr. Heinz Riesenhuber an der Spitze ausgewählt. Der Preis wurde am Samstag im Rahmen der Olympischen Ballnacht des Landessportbundes Hessen in Wiesbaden übergeben.

„Die integrative Kraft des Sports zu nutzen, ist ein Gewinn für die gesamte Gesellschaft. Vereine, die hier innovative Konzepte erarbeitet und umgesetzt haben, verdienen unsere besondere Anerkennung. Deshalb unterstützen wir bereits im zwölften Jahr in Folge mit dem ODDSET Zukunftspreis Projekte wie das der SG Bad Soden. Wir zeichnen damit Leuchttürme aus, die hoffentlich erneut viele andere Vereine zur Nachahmung anregen. Denn jeder einzelne der auch in diesem Jahr prämierten Vereine hat Großartiges geleistet und trägt weiter dazu bei, Themen wie Inklusion und Integration zu leben“, so Dr. Heinz-Georg Sundermann, Geschäftsführer LOTTO Hessen.

„Der ODDSET Zukunftspreis beweist jedes Jahr erneut, wie ernst Hessens Sportvereine ihre gesellschaftliche Verantwortung nehmen. Mehr noch: Die Arbeit unserer Vereine in den Bereichen Inklusion, Integration oder Gesundheit ist für unser Land unverzichtbar. Ich bin sehr stolz auf das, was in unseren Vereinen geleistet wird. Und ich sage voller Stolz: Die Aufgaben, die der Sport freiwillig und wie selbstverständlich übernimmt, tragen erheblich zum Funktionieren unserer Gesellschaft bei“, so Dr. Rolf Müller, Präsident des Landessportbundes Hessen e.V.

Am Beispiel der SG Bad Soden ist das die Kooperation mit dem Behinderten-Werk Main-Kinzig e.V. Hier gibt es ein Fußballteam, zu dem 35 Spieler gehören und das unter anderem von der ehemaligen Fußballnationalspielerin Pia Wunderlich trainiert wird. Nachdem die Mannschaft regelmäßig an Turnieren der Werkstätten für behinderte Menschen teilgenommen hatte, kam der Wunsch zur Teilnahme an einem regulären Ligabetrieb auf. Die SG Bad Soden griff den Wunsch auf und rief eine neue Fußballmannschaft ins Leben. In der SG Bad Soden III spielen behinderte und nicht behinderte Menschen zusammen. Das Team schloss seine erste Saison mit einem hervorragenden vierten Tabellenplatz ab.