Bär vergeht der Spaß: „Ergebnis ist ein Witz für den Fußball“

26. August 2024, 15:02 Uhr

Eiterfelds Dennis Reichmann (rechts) versucht hier, die Flanke von Neuhofs Lucas Brehme zu verhindern. Nach dem Spiel gab es unterschiedliche Analysen. © Jonas Wenzel

Wie unterschiedlich die Gefühlswelten nach einem 1:1 sein können, offenbarten die Trainer der SG Eiterfeld/Leimbach und des SV Neuhof nach dem Derby in der Verbandsliga Nord.

Bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke wurde der Fußball am Eiterfelder Hain zur Willenssache. „Das habe ich den Jungs im Vorfeld mitgegeben. Du siehst, wie jeder sich quält und leidest an der Seitenlinie mit“, sagte Eiterfeld/Leimbachs Trainer Romeo Schäfer nach dem dritten Spiel binnen einer Woche. Als Schäfer jene Aussage traf, war er glücklich über den späten Punktgewinn, den er als „verdient“ einstufte, aber auch erkannte, „dass wir in der Endphase das nötige Glück auf unserer Seite hatten“.

Frust in Neuhof: Trainer Bär vergeht Spaß nach Punktverlust

Denn Torhüter Fabian Brunner war es zu verdanken, dass Ruben Köller in der dritten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich herstellte . Nach einer Ecke köpfte Köller ein, die Minuten zuvor bereinigte Brunner drei Konterszenen Neuhofs herausragend. „Den Ausgleich verdienten wir uns aufgrund der zweiten Halbzeit. Wir konnten von der Bank aus nachlegen, während der Gegner abgebaut hat“, konstatierte Schäfer.

Dass die Blickwinkel verschieden sein können, wird bei den Worten seines Gegenübers Alexander Bär deutlich. Bär ärgerte sich freilich über den verpassten Sieg, spricht die vergebenen Konterchancen an und hadert mit dem Ausgleich: „Da muss unser Torwart rauskommen. Das geht so nicht. Es ist frustrierend und völlig unverdient, dass wir hier nur einen Punkt holen. Du bist 90 Minuten die bessere Mannschaft, teilweise ist es ein Klassenunterschied. Mit Blick auf den Spielverlauf ist das Ergebnis ein Witz für den Fußball. Ich sehe schon nach fünf Spielen, dass uns wieder eine Scheiß-Saison bevorsteht.“

Selbst das fabelhafte Tor seiner Truppe konnte Bärs Laune nicht aufhellen. Mit drei direkten Kontakten in der Mittelfeldzentrale hebelte der SVN den Gegner aus, Pedro Veloso, einer der zahlreichen Brasilianer im Team, vollendete eiskalt (33.). Es wehte ein Hauch vom Kick an der Copacabana über den Eiterfelder Hain, selbst Schäfer als gegnerischer Trainer war begeistert: „Das war richtig geil gespielt. Neuhof hat Spieler, die qualitativ für eine höhere Liga bestimmt sind.“ Bär hingegen schilderte: „Fußball ist ein Ergebnissport. Die Schönheit des Tores bringt uns nichts.“