Baldo Di Gregorio: "Junge Spieler entwickeln sich gut"

Verbandsliga Süd: Oberrads Spielertrainer zur aktuellen Lage im Abstiegskampf

14. November 2016, 20:00 Uhr

Spielertrainer Baldo Di Gregorio glaubt weiter fest an sein Team. Foto: Oliver Müller.

Die 2:3-Heimniederlage am Sonntag gegen den TSV Vatanspor Bad Homburg war für Hessenliga-Absteiger Spvgg. 05 Oberrad ein kleiner Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt in der Verbandsliga Süd. Trotz des vorletzten Tabellenplatzes und aktuell sieben Punkten Rückstand auf das rettende Ufer glaubt Spielertrainer Baldo Di Gregorio weiter fest an sein Team.

Mit der Anfangsphase seines Teams war der Ex-Profi natürlich nicht einverstanden, denn nach 18 Minuten lagen die 05er gegen Vatanspor nach Toren von Ibrahim Cigdem, Butusina Alin und Pascal Schleiffer schon mit 0:3 zurück. "Die ersten 25 Minuten waren von der ganzen Mannschaft eine Katastrophe. Da hätten wir mit etwas mehr Pech auch schon 0:5 zurückliegen können", meinte der Spielertrainer, der sich selbst im Sturm aufgeboten hatte. Erst nach dem frühen Schock kamen die 05er an der heimischen Beckerwiese besser ins Spiel und übten mehr Druck aus. Durch Fnan Teweldes Anschlusstor keimte bei den Oberrädern kurz vor der Pause wieder Hoffnung auf einen Punktgewinn auf.

"Wir hatten dann auch etwas Pech mit einer Abseitsentscheidung und der Bad Homburger Torwart Kai Klug hat überragend gehalten", berichtete Di Gregorio. So stark, dass er sogar einen Foulelfmeter von Tewelde parierte. Am Ende reichte es nur noch zum Anschlusstreffer von Innenverteidiger Timo Becker zum 2:3-Endstand, der jetzt wie Di Gregorio schon vier Treffer auf seinem Torekonto hat. "Wir haben das Spiel in den ersten 20 Minuten verloren. Es kann nicht sein, dass wir da so pennen. Das darf nicht mehr passieren", ärgerte sich der Coach auch noch einen Tag nach der Heimniederlage. Momentan fehlt der Spielvereinigung auch ein echter Goalgetter, weshalb auch alle Spieler in der Pflicht stehen, sich als Torschützen zu beweisen: "Es stimmt, dass uns der Torjäger vorne fehlt, aber dann müssen es eben andere richten und das entsprechende Engagement an den Tag legen".

Aalaoui nicht mehr im Kader

Nicht mehr zum Kader zählt seit einigen Wochen der junge Stürmer Mohamed Aalaoui, der auch schon in der Hessenliga unter Trainer Mustafa Fil zu einigen Kurzeinsätzen kam. "Wir mussten den Spieler aufgrund von Disziplinlosigkeiten aus dem Kader streichen. Wir haben ihm nahe gelegt, sich einen neuen Verein zu suchen", hat Di Gregorio diese Personalie bereis abgehakt. Sportlich ist der Abgang ein Verlust, denn der Stürmer erzielte in dieser Saison vier Tore in der Verbandsliga und zwei Treffer im Hessenpokal. Aktuell sieht der Coach sein Team trotz der sieben Punkte Rückstand zu den Nichtabstiegsplätzen keineswegs abgeschlagen: "Mit der Drei-Punkte-Regel ist das aufholbar. Gerade die Teams im Mittelfeld der Tabelle nehmen sich ja ständig gegenseitig die Punkte weg. Das Klassement ist momentan auch nicht so wichtig für mich, sondern die Weiterentwicklung der Mannschaft".

Mit Torhüter Daniel Rosenstein aus der SOMA musste der Coach zuletzt improvisieren, da sich Stammtormann Duje Dragun gegen Bensheim verletzte. Rosenstein, der schon vor einigen Jahren Verbandsliga unter Mustafa Fil spielte, hat sich im Team gut eingefunden. "Er wurde ins kalte Wasser geworfen und macht seine Sache sehr gut. Vor allem ist er ein mitspielender Torwart, darauf lege ich sehr viel Wert", ist der Coach mit Rosenstein sehr zufrieden. Auch der Einbau von jungen Spielern wie Robert Kazmierczak und Mahmood Shahzad, die unter Fil in der Hessenliga meist nicht über Minuteneinsätze hinauskamen, habe sich gelohnt: "Ich sehe, dass sie im Training Gas geben und sich in den Dienst der Mannschaft stellen. Die jungen Spieler entwickeln sich gut", sagt Di Gregorio. Gleiches gilt auch für Ismail El Yacoubi, der sich mittlerweile auch einen Stammplatz erkämpft hat. Auch mit dem erst 19-jährigen Eric Schneider, der aus Thüringen vom FC Eisenach kam, ist der Trainer zufrieden: "Eric ist läuferisch stark und ein starker Mittelfeldspieler".

Fehler minimieren

Erfahrene Spieler wie George Worcester, Timo Becker, David Schmelz und Fnan Tewelde sollen die jungen Leute auf dem Spielfeld "coachen". "Da haben wir die gesunde Mischung und das sind Vorbilder für die Jugend", beschreibt der Übungsleiter, der einst auch unter anderem in der 2. Bundesliga bei Arminia Bielefeld und Rot-Weiß Ahlen spielte. "Wir müssen einfach die Fehler insgesamt minimieren und uns in der Anfangsphase mehr konzentrieren und es bei der Usinger TSG am Sonntag besser machen als letzten Sonntag", hofft der Coach auf Besserung.

Autor: Pedro Acebes

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