Rummel wird nicht vermisst
Barockstadt hat kein Erbarmen mit den Hessen - Fotos
Schlechte Karten für Dreieichs Marc Wachs (in rot), der sich gegen Moritz Reinhard, Kevin Hillmann und Eric Tavares Bastos (von links) durchsetzen muss. Foto: Charlie Rolff
Dass Dominik Rummel angeschlagen auf der Bank Platz nahm, fiel kaum auf, denn von der ersten Minute an diktierten die Hausherren das Geschehen. Rummel-Vertreter Tobias Göbel, Dominik Wüst und Moritz Reinhard tauschten immer wieder die Positionen und stellten die neuformierte Dreieicher Dreierkette damit vor große Probleme. Reinhard begann beispielsweise rechts vorne, köpfte dann aber eine mustergültige Flanke an den zweiten Pfosten von Rechtsverteidiger Marius Löbig zur Führung ein. Eine Viertelstunde war gerade mal gespielt. Vier Minuten später erhöhte die SGB. Diesmal war Göbel auf der linken Außenbahn, überraschte die SCHD-Abwehr mit einem schnell ausgeführten Einwurf und Marius Grösch bediente Wüst. Der machte es in perfekter Torjägermanier stark (19.).
Obwohl kurz vor der Partie wie so oft in der Johannisau der Song der Rodgau Monotones, „Erbarmen, zu spät – die Hesse‘ komme‘“ gespielt wurde, war es gerade in der Anfangsphase der Partie doch ganz anders. Die Barockstädter hatten kein Erbarmen mit den Hessen aus Dreieich, zeigten sich spielfreudig, laufstark und defensiv stabil. Ein dritter Treffer vor der Pause war möglich, Wüst wäre um ein Haar eine Kopie seines Treffers zum 2:0 gelungen. Sein Heber wurde aber entscheidend abgefälscht (26.). „Wir wollten genau da anfangen, wo wir beim 9:0 gegen Dietkirchen aufgehört haben, und dem Spiel unseren Stempel aufdrücken“, sagte Linksverteidiger Kevin Hillmann.
Regionalliga-Aufstiegsspiele bleiben für SGB realistisch
Je länger die Partie ging, desto mehr merkte man der SGB allerdings das 9:0 gegen Dietkirchen vor drei Tagen an. Die ein oder andere brenzlige Situation hatte Barockstadt zu überstehen, besonders groß war die Chance für Marc Wachs. Der Ex-Profi hämmerte den Ball nach schwacher Abwehr von Kevin Hillmann direkt in die Mitte aber drüber (64.). Gefährlicher wurde Dreieich nicht, so dass der 2:0-Erfolg der Barockstadt nie wirklich gefährdet und letztlich verdient war – die eingewechselten Akif Kovac und Marcel Trägler hätten beispielsweise in der Schlussphase erhöhen müssen.
„Wir standen in der zweiten Halbzeit zu tief, hatten vielleicht das Gefühl, alles unter Kontrolle zu haben. Der Gegner war dann aber doch ein anderer als am Mittwoch. Trotzdem haben wir wenig zugelassen“, unterstrich Hillmann, während SCHD-Trainer Taner Yalcin einmal mehr mit Personalproblemen haderte: „Die ersten 20 Minuten haben wir verschlafen, die zweite Halbzeit dann aber ausgeglichen gestalten können. Wir waren dem 2:1 nah. Vielleicht fehlen dann aber auch die letzten fünf Prozent, die du hast, wenn es um etwas geht“, war Yalcin die schwierige Situation mit dem Rückzug aus der Hessenliga bewusst.
Durch den Dreier untermauerten die Hausherren ihre Ambitionen auf Rang zwei. Platz eins bleibt aber sechs Punkte entfernt, da Stadtallendorf gegen Waldgirmes einen ungefährdeten Kantersieg feierte. Der einzige Konkurrent im Kampf um die Aufstiegsspiele der Regionalliga, Eddersheim, wurde auf sechs Punkte distanziert, der FCE hat aber noch zwei Spiele in der Hinterhand.
Die Statistik:
SG Barockstadt: Wolf; Löbig, Tavares Ganime Bastos, Pecks, Hillmann – Grösch – Reinhard (85. Trägler), Duran (73. Müller), Pomnitz, Göbel – Wüst (77. Kovac).
Hessen Dreieich: Miletic; Bunjaki (46. Barusic), Alikhil (70. Klein), Wachs – Alempic, Reljic, Dejanovic, Mladenovic – Cassaniti (58. Affo), Lagator, Amiri.
Schiedsrichter: Frederik Angermaier (SV Oberselters).
Zuschauer: 700.
Tore: 1:0 Moritz Reinhard (15.), 2:0 Dominik Wüst (19.).
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