Barockstadts Experiment noch nicht gescheitert

24. Oktober 2024, 12:24 Uhr

Um auch mal einen Einwurf auszuführen, muss Patrick Schaaf nicht zwangsläufig in die Verteidigung rücken. Gegen Mainz wird der Barockstadt-Kapitän wieder auf seine gewohnte Mittelfeld-Position zurückkehren. © Charlie Rolff

Viel gesprochen wurde zuletzt über die strittige Gelb-Rote Karte gegen Samuel Zapico. Nicht nur seinen Stammtorhüter muss Regionalligist SG Barockstadt gegen Mainz 05 II ersetzen.

Schwerer als Zapicos Ausfall – Jannik Horz wird zwischen die Pfosten rücken – dürfte das Fehlen von Leon Pomnitz wiegen. Der Kreativspieler war mit seinem Doppelpack bei den Stuttgarter Kickers maßgeblich daran beteiligt, dass die SGB nach 0:2-Rückstand noch einen Punkt mitnahm – doch auf der Waldau sah der Kreativspieler eben auch seine fünfte Gelbe Karte. „Ich glaube, seine offensive Kreativität wird leichter zu ersetzen sein als seine defensive Bereitschaft. Viele sehen gar nicht, welche Wege er jedes Spiel geht“, unterstreicht Kapitän Patrick Schaaf die Bedeutung seiner Nummer acht.

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Dass Daniyel Cimen durchaus erfinderisch ist, was das Ersetzen von wichtigen Spielern anbelangt, bewies der Trainer erst vergangenes Wochenende. Innenverteidiger Aaron Frey, der gegen Mainz genau wie Offensivmann Marius Köhl nach Sperre zurückkehren wird, ersetzte Cimen mit Patrick Schaaf – eine ungewohnte Rolle für den 35-Jährigen, der aus dem Mittelfeld der SG Barockstadt seit Jahren nicht wegzudenken ist. „Ich musste mich immer mal selbst bremsen, nicht zu weit nach vorne zu laufen“, erklärt Schaaf, der zuletzt im Jugendbereich von Borussia Mönchengladbach in der Abwehrzentrale eingesetzt wurde.

Das Experiment mit Schaaf als einer von drei Innenverteidigern wurde nach 25 Minuten jedenfalls schnell wieder beendet – weshalb der Kapitän von einer „Eintagsfliege“ spricht. Als gescheitert sieht er die Formation mit Dreierkette trotz zweier schneller Systemkorrekturen in den vergangenen beiden Spielen aber noch lange nicht. „Die Dreierkette kann bei uns funktionieren – wenn wir sie so spielen, wie es vom Trainer vorgegeben wird. In Stuttgart haben wir deshalb so schnell reagiert, weil wir das Spiel nach zwei unglücklichen Elfmetern gegen uns offensiver gestalten wollen. Wichtig ist, dass wir als Mannschaft den nächsten Schritt machen und zwei, drei Spielsysteme verinnerlichen“, verdeutlicht Schaaf.

SG Barockstadt: Mehrere Spielsysteme in der Regionalliga notwendig

Denn so gut die 4-1-4-1-Formation unter Sedat Gören jahrelang funktioniert hat, so ausrechenbar war die SGB. „Der Gegner wusste, was auf ihn zukommt. Mit einem anderen System hätten wir in manchen Spielen vielleicht bessere Chancen gehabt“, begrüßt der Kapitän die frischen Ansätze. Dass diese am besten in einer Vorbereitung einstudiert werden können, ist Schaaf bewusst. Doch bis dahin stehen noch einige Spiele an. Richtungsweisend werden die nächsten drei Partien gegen Mainz, in Kassel und gegen Eintracht Frankfurt II. „Wir wollen mit unserem Selbstvertrauen weiter Punkte sammeln, um so schnell wie möglich ins gesicherte Mittelfeld zu kommen“, betont Schaaf. Der Tabellensiebte Mainz reist womöglich mit müden Beinen an, verlor erst am Mittwochabend klar mit 0:5 bei Hoffenheim II.

Livestream Wie üblich bietet der Regionalligist in Kooperation mit torgranate.de einen Livestream vom Heimspiel an. Torgranate-Redakteur Steffen Kollmann wird mit dem früheren Co-Trainer Atilla Güven kommentieren. Den Livestream gibt es unter: leagues.football/sgb.