Borussen müssen weiterhin bangen

Hessenliga: Unglückliches 1:1 in Seligenstadt

30. April 2016, 18:05 Uhr

Thomas Brendel ärgerte sich, dass sein Team das 2:0 verpasste. Foto: Charlie Rolff

Borussia Fulda hat den finalen Befreiungsschlag in der Hessenliga verpasst: Bei den einmal mehr biederen Sportfreunden Seligenstadt holten die Osthessen ein 1:1-Unentschieden, das sich aufgrund vieler verpasster Möglichkeiten in der Schlussphase ein klein wenig wie eine Niederlage anfühlte, zumal der Klassenerhalt mit einem Dreier so gut wie perfekt gewesen wäre.

Es waren die Minuten 73 bis 75, die symptomatisch für den Auftritt der Fuldaer waren: Erst erzielte Marcel Trägler nach einem wunderbar gechipten Freistoß von Sasa Dimitrejevic das 1:0 via Innenposten. Direkt nach Wiederanpfiff bediente der umtriebige Matija Poredski dann Ingmar Merle, der jedoch im etatmäßigen Seligenstädter Gruppenligakeeper Erik Theuerkauf und der Latte seinen Meister fand. Statt 2:0 hieß es Wimpernschläge später 1:1, weil Felix Beck auf der rechten Abwehrseite nicht genug störte, in der Folge der Ball nicht richtig geklärt wurde und Tobias Leis mit einem Schuss aus 22 Metern gleichbedeutend mit der ersten Torchance der Hausherren überhaupt ins kurze Eck traf.

"Das war eindeutig der Knackpunkt. Bei 2:0 ist das Spiel durch", haderte Thomas Brendel. Der hatte wie die rund 150 Zuschauer eine ganz fade erste Hälfte erlebt, in der den Borussen das Zutrauen in mancher Aktion abging und die Seligenstädter, die im Tabellenmittelfeld jenseits von Gut und Böse liegen, das 0:0 lediglich verwalten wollten. Es gab keine Chancen auf beiden Seiten, wobei Brendel bei seiner Mannschaft erkannt hatte, "dass wir gerade im Mittelfeld nicht so präsent waren. Dort werden eben die strategischen Entscheidungen im Spiel getroffen. Das fällt dir aber schwerer, sobald das Selbstvertrauen fehlt."

Immerhin: Die Fuldaer steigerten sich in Durchgang zwei. Schon in Minute 47 hatte Benjamin Fuß, der in Abwesenheit des am Oberschenkel verletzten Nikola Milankovic neben Roman Schad einen soliden und sicheren Part in der Innenverteidigung spielte, nach einem Freistoß am langen Pfosten das 1:0 auf dem Fuß. Auch in der Folgezeit, etwa bis zur 60. Minute, war der SCB am Drücker. Vor allem Poredski arbeitete viel, allerdings wagte keiner aus der Offensivreihe der Gäste mal einen Abschluss. Hier wurde das eher überraschende Fehlen von Sebastian Schmeer deutlich, der wegen Problemen mit dem Mittelfuß nicht im Kader stand.

So kam das 1:0 von Trägler - das erste SCB-Auswärtstor nach 355 Minuten - doch schon fast ein wenig unverhofft. Auch in der Schlussphase schien Fulda eher am Siegtor, wenngleich auch Seligenstadt in Person von Marcel Kopp noch einmal vor Keeper Tobias Wolf auftauchte. "Wir haben teilweise umständlich agiert, trotzdem musst du das Ding hier ziehen", befand Borussias Sportlicher Leiter Martin Hohmann. Vielleicht trifft es sich nun ganz gut, dass kommendes Wochenende die Partie gegen Rot-Weiss Frankfurt ansteht, tat sich der SCB zuletzt gerade zu Hause und vor allem gegen Spitzenteams leichter. Einen Sieg braucht es auf jeden Fall noch für Borussia Fulda, um auf der ganz sicheren Seite zu sein.

Seligenstadt: Theuerkauf; Löbig (71. Glaab), Piarulli, Gültekin, Knecht (72. Willand) - Mladenovic - Leis, Bellos (88. di Natale), Reinhard, Hertrich - Kopp.
Fulda: Wolf; Dimitrijevic, Fuß, Schad, Beck - Schwab (90.+1, D. Müller), Jaksch - Trägler (J. Müller), Pomnitz, Merle - Poredski.
Schiedsrichter: Ralf Orschulok (Kassel). Zuschauer: 150. Tore: 0:1 Marcel Trägler (73.), 1:1 Tobias Leis (75.).

Autor: Christian Halling

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