Das wohl späteste Tor aller Zeiten

14. Mai 2024, 06:39 Uhr

Stockduster war es bereits, als die SG Oberzell/Züntersbach am Freitagabend in der Gruppenliga den 2:1-Siegtreffer von Julian Ankert (Nummer sieben) gegen die SG Freiensteinau bejubeln durfte. © Ralf Hofacker

Um das wahrscheinlich späteste Tor aller Zeit, ungewöhnliche Doppeleinsätze und Eckenschützinnen geht es diese Woche in der „Nachspielzeit“. Auch verspätete Anstoßzeiten sowie frühe Meisterfeiern werden thematisiert.

Später wird‘s nicht

Es scheint so, als hätten die Zuschauer in Züntersbach vergangenen Freitag tatsächlich etwas Historisches erlebt. Das 2:1-Siegtor für Gruppenligist Oberzell/Züntersbach gegen Freiensteinau fiel gegen 22.50 Uhr . Damit dürfte Julian Ankert das späteste Tor geglückt sein, das jemals auf einem osthessischen Sportplatz gefallen ist. Vier Tage haben wir nun recherchiert, alle möglichen Insider kontaktiert. Niemand kann sich an ein Tor erinnern, dass auch nur ähnlich spät gefallen ist. Der Grund für das späte Tor war der Anpfiff des Spiels um 20.30 Uhr und eine 40-minütige Spielunterbrechung nach einer Verletzung. Ankert traf dann in der Nachspielzeit.

Wann wird gespielt?

Verbandsligist Britannia Eichenzell hatte am Sonntag das eigene Spiel um eine Stunde nach hinten verlegt, um ihren drei Müllers das Mitspielen zu ermöglichen. Die hatten das verlängerte Wochenende mit ein paar Freunden in Salzburg verbracht. Während Benedikt 90 Minuten von der Bank anfeuerte, waren Gabriel und Jonathan auf der Doppelsechs echte Sieggaranten. Nur blöd: Auf den eigenen Social-Media-Kanälen kündigten die Britinnen das Spiel für 15 und nicht 16 Uhr an, was bei manchem Fan für irritierte Nachfragen sorgte. Das Endergebnis hingegen nicht, obwohl auch das falsch war: Den Ehrentreffer von Lichtenau hatte der Social-Media-Manager glatt übersehen und präsentierte voller Stolz einen 4:0-Sieg. Endergebnis: 4:1.

Wann wird gefeiert?

Je niedriger die Liga, desto schwerer ist das Tabellenbild oft zu durchblicken. Beispiel: Die SG Dammersbach/Nüst/Gaalbern stand auch deshalb schon vor Wochen als Aufsteiger fest, weil drei Punkte bereits mit eingerechnet werden durften – die aus dem Spiel gegen das zurückgezogene BW Großentaft II, das eigentlich diesen Sonntag stattfinden sollte. Einen ähnlichen Fall gibt es in der B-Liga Fulda mit der SG Giesel, die eigentlich schon 57 Punkte statt 54 haben, weil die Zähler aus dem Spiel beim zurückgezogenen FV Horas III am letzten Spieltag schon drauf gerechnet werden dürfen. Das heißt, dass die SGG schon morgen gegen Haimbach II die Meisterschaft eintüten kann.

Jetzt wird gefeiert!

Auf die Frage, wann gefeiert wird, haben Spieler und Trainer von FT Fulda II eine einfache Antwort: Mitten im Saisonendspurt! Von Mittwoch bis Freitag in der vergangenen Woche reiste ein Tross zur Mannschaftsfahrt nach Willingen und zelebrierte zwei Tage eine vorgezogene Abschlussfeier. Geschadet hat die Fahrt nicht, denn das folgende Spiel gegen die Reserve des FC Eichenzell gewann FT mit 3:0 und ist weiterhin dick im Rennen um den Relegationsplatz.

Doppelter Einsatz

Die SG Eiterfeld/Leimbach II ist offensiv das Nonplusultra der A-Liga Hünfeld/Hersfeld: Satte 118 geschossene Tore in 26 Spielen bedeuten einen Schnitt von 4,5 Treffern pro Spiel. In Griff bekam diese Monsteroffensive am Sonntag die SG Soisdorf/Rasdorf, schlug dem Primus dank des 2:0-Heimsiegs ein Schnippchen und träumt noch einmal selbst vom Aufstieg. Nicht zuletzt dank Yannick Schiffhauer, der als Verteidiger nichts anbrennen ließ und inklusive Nachspielzeit gut 100 Minuten seinen Mann stand. Bei den hohen Temperaturen bemerkenswert – erst recht, wenn man sein Aufwärmprogramm betrachtet: Der 21-Jährige spielte aufgrund akuten Personalmangels schon zuvor 90 Minuten in der Reserve. Natürlich gegen Eiterfeld/Leimbach und natürlich zu Null. Außergewöhnlich.

Torfrau tritt Ecken

Seit dieser Saison spielt mit dem TSV Hungen ein Gießener Verein in der Frauen-Gruppenliga. Der TSV war am Samstag zu Gast bei Meister Rückers, der sich beim 2:1 ganz schön mühte. Das Außergewöhnliche: Bei Hungen schoss mit Julia Burger die Torfrau nicht nur Freistöße in der gegnerischen Hälfte, sondern auch Ecken. Doch weder führten diese zum Torerfolg, noch konnte Rückers bei Konterangriffen davon profitieren. Ebenfalls kurios: Beim Spiel der Rückerser B-Juniorinnen, die 13:1 in Eiterfeld gewannen, erzielte Lena Richter acht Treffer.