Defensive trotzt allen Widrigkeiten
Hessenliga: HSV erspielt sich 0:0
Und das trotz der Tatsache, dass mit Steffen Witzel (Hochzeit) und Niclas Rehm (Leistenprobleme) zwei Säulen der Verteidigung ausfielen. Und so musste HSV-Coach Dominik Weber die Fünferkette neu formieren, schenkte Lukas Budenz (links) und Nils Wenzel (rechts) erstmals in dieser Saison das Vertrauen von Beginn an. Innen verteidigten Franz Faulstich, Nicolas Häuser und Marcel Dücker. Davor mussten sich Julian Rohde, André Vogt und Sebastian Alles einen Wolf laufen – und taten es auch. Die Einstellung des Teams stimmte, die Moral ebenfalls und streckenweise passten auch die spielerischen Mittel, die ein Gros der 1600 Zuschauer immer wieder zum applaudieren animierte.
Nur eines passte irgendwann nicht mehr: Die Akkus waren bei heißen Temperaturen und einem laufstarken, aber oft ohne hohes Tempo agierenden Gegner irgendwann leer. Die Ordnung verlor Hünfeld dennoch nur ganz selten. Nach der Pause hatten Sebastian Schmeer (53.) und Marco Dawid (63.) die besten Gelegenheiten für den KSV, auf der anderen Seite vergaben Maximilian Fröhlich (51.) und Sven Bambey (87.) glänzende Möglichkeiten. Besonders bitter war die Fröhlich-Möglichkeit, der klasse freigespielt den Torwart ausguckte, dann aber nur den Innenpfosten traf. Geht der HSV in Führung, wer weiß was passiert.
"Ich habe den Schuss schon reingehen sehen", sagte Weber zur Fröhlich-Chacne und stellte fest, "dass das die einzige wirklich hundertprozentige Möglichkeit war. Deswegen kein Problem, weil wir auch Glück hatten, dass Schmeer im Gegenzug vergibt". Für die Defensivleistung hatte Weber nur lobende Worte: "Stiftung Warentest hätte das Prädikat sehr gut verteilt. Gerade nach den Ausfällen von Niclas und Steffen muss ich Respekt zollen." Und so waren Weber und Co. glückselig, konnten mit entsprechender Laune den Gang zu Witzels Polterabend antreten.
Vor der Pause ebenbürtig
Vor der Pause verlor der HSV nur ein einziges Mal seine Ordnung, als es direkt nach der Trinkpause zu schnell für die linke Defensivseite ging, Ex-Borusse Schmeer hiernach jedoch den Ball nicht richtig traf. Ein Platzfehler verhinderte das 0:1 (27.). Ansonsten verebbten die Offensivbemühungen des KSV meist früh, wenn doch Abschlüsse zustande kamen, dann meist aus der Distanz – und alle flogen zentral in Sebastian Ernsts Arme.
Hünfeld selbst setzte die erste Duftmarke, allerdings ging Christoph Neidhardt – freigespielt von Maximilian Fröhlich – in zwei Spieler, um wohl ein Foul zu suchen. Der direkte Weg zum Tor wäre da die richtige Entscheidung gewesen (5.). Gefährlich war zudem Julian Rohdes direkter Freistoß aus 26 Metern, weil er für KSV-Keeper Niklas Hartmann tükisch abgefälscht wurde, Neidhardt kam jedoch einen Schritt zu spät (37.). Dennoch gebührte der Applaus zur Halbzeit dem HSV, der mutig agierte, sich immer wieder spielerisch befreien konnte, allerdings zu oft Pech mit dem letzten Ball in die Spitze hatte.
Die Statistik:
Hünfelder SV: Ernst – Wenzel, Dücker, Faulstich, Häuser, Budenz – Alles, Rohde (83. Krieger) – Vogt (81. Bambey) – Neidhardt (63. Schuch), Fröhlich.
KSV Hessen Kassel: Hartmann – Najjar, Allmeroth, Evljuskin, Voss (68. Mogge) – Brill – Dawid, Baumgarten, Bravo Sanchez, Merle (89. Schwechel) – Schmeer.
Schiedsrichter: Steffen Rabe (TSV Asphe).
Zuschauer: 1600.
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