„Denen wollen wir es zeigen!“

06. September 2024, 10:14 Uhr

Julien Henning ist einer von drei Spielern, der die SG Kerzell diese Saison schon als Kapitän aufs Feld führen durfte. © Rolf Herchen/Charlie Rolff

Sechs Gruppenligaspiele zu fünf verschiedenen Anstoßzeiten gehen heute Abend über die Bühne und leiten damit den zweiten Doppelspieltag der Saison ein. Richtungsweisend wird es unter anderem für die SG Kerzell, die zwei Heimspiele hat.

„Unsere Sehnsucht nach einem Sieg wurde endlich gestillt“, sagt Trainer Florian Günther angesprochen auf den ersten Saisonsieg beim 2:1 in Bebra. Nachdem die Helvetia schon beim 2:2 gegen Ehrenberg mit einem Last-Minute-Treffer spät Zählbares sicherte, fiel das entscheidende Tor von Paul Birkenbach nun in der dritten Minute der Nachspielzeit.

Absteiger Nummer eins? Günther will es Kritikern beweisen

Dabei war Kerzell, wie Günther betont, zuvor eher dafür bekannt, auf gute erste Halbzeiten schwächere zweite 45 Minuten folgen zu lassen. „Die ersten Halbzeiten waren immer super, ehe wir nach der Pause von unserer Linie abgekommen sind. Das war ein Kopfproblem, das wir aber nun abgestellt haben“, unterstreicht der Trainer, der mit den bisherigen Leistungen insgesamt gut leben kann: „Vor der Saison haben wir uns schon die Frage gestellt, ob wir mithalten können. Nach unserem gewollten Umbruch haben viele gesagt, dass ein Abstieg für uns wohl besser gewesen wäre. Denen wollen wir es zeigen! Bisher hat die Mannschaft trotz personeller Probleme gezeigt, dass sie gut mithalten kann“, so Günther.

Unter anderem fehlt Stürmer und Kapitän Tristan Niklas seit Saisonbeginn verletzt. Aufgrund weiterer Ausfälle und Sperren durften in fünf Spielen schon drei verschiedene Akteure die Mannschaft aufs Feld führen. „Aber die Jungs haben eine unfassbare Mentalität. Der Teamgeist ist phänomenal“, sagt Günther und führt das unter anderem darauf zurück, dass fast nur noch Kerzeller oder frühere Jugendspieler bei der Helvetia spielen. Die Ausnahme bilden Torhüter Konstantin Heil und Spielgestalter Marc Götze.

„Es war klar, dass wir mit diesen personellen Veränderungen auch Rückschläge hinnehmen müssen. Die harte Arbeit in der Vorbereitung hat sich aber gelohnt. Trotzdem sehe ich uns in jedem Spiel erst einmal in der Underdog-Rolle“, sagt der Übungsleiter auch angesprochen auf den kommenden Doppelspieltag. Zwei Heimspiele stehen an: Heute Abend (19 Uhr) gegen gut gestartete Großenlüderer, Sonntag (15 Uhr) gegen die Eisenbahner aus Hönebach, die erst vier Spiele absolviert haben und kurioserweise nach derzeitigem Stand die schlechteste Offensive und beste Defensive stellen.

Ganz oben oder unten stehen aber andere: Schlüchtern kann heute gegen Ehrenberg und Sonntag in Hofbieber die Tabellenführung untermauern. Währenddessen will Schlusslicht Horas die ersten Punkte einfahren. Die Aufgaben heute in Eckweisbach und Sonntag gegen Freiensteinau sind aber knifflig.