Der „alte Mann“ tauscht Fanblock mit Rasen
Sebastian Schmeer spielt noch mal Regionalliga und verlässt dafür den Fanblock des KSV Hessen Kassel. © KSV Hessen Kassel
Jener Schmeer, der vor drei Jahren eigentlich mit dem Kapitel Regionalliga abgeschlossen hatte und nur noch auf regionaler Ebene für die Reserve spielen wollte. Sein letztes Startelfmandat rührt daher vom 12. Juni 2021, als der KSV Hessen Kassel am letzten Spieltag der Saison in Gießen zu Gast war. Schmeer wusste auf jenes Datum angesprochen sofort, was er damals machte. Dass er 1239 Tage später noch mal in der Regionalliga zur ersten Elf zählen würde, war nie in seinem Kopf drin. Bis Geschäftsführer Sören Gonther und Schubert jüngst anklopften. „ Durch den Aufstieg mit der Reserve in die Verbandsliga habe ich körperlich wieder zugelegt. Deshalb habe ich oben mittrainiert, um ein wenig Erfahrung weiterzugeben – und dann sagte der Trainer, dass ich gegen Fulda von Beginn an spiele. Dass es 90 Minuten werden, war nicht vorgesehen“, sagte der bald 38-jährige Stürmer, um von seinem Coach süffisant zu hören bekommen: „Ich war überrascht, wie viel der alte Mann gelaufen ist und dass er tatsächlich die volle Spielzeit übersteht.“
In gewisser Weise agierte Schmeer gegen seinen Ex-Verein – 2016 war er für ein halbes Jahr an Borussia Fulda ausgeliehen – und hatte für Kassel die besten Chancen. „Muss ich besser abschließen“, konstatierte der Linksfuß, der keine direkten Kontakte nach Fulda pflegt, allerdings bei Spielen in der Region ab und an mit Leon Pomnitz oder Patrick Schaaf schnackt. Schnacken ist übrigens das Stichwort in Sachen Fans des KSV. Auswärtsspiele in der Regionalliga besuchte er immer wieder mit dem Anhang der Nordhessen, die mit einem Spruchband Schmeer zurück auf dem Rasen begrüßten. „Welcome back, Basti“, war zu lesen. „Ich habe es nicht mitbekommen, aber es freut mich natürlich. Es ist schon kurios, dass ich dieses Intermezzo noch mal bekomme.“
Das Startelfcomeback Schmeers vermieste Barockstadts Tim Korzuschek , der erstmals in einem Pflichtspiel für die SGB traf: „Ich hätte lieber eher getroffen, aber schön, dass der Knoten geplatzt ist. Wir werden als Team von Spiel zu Spiel sicherer und wollen mit Erfolgen weiter Selbstbewusstsein tanken.“
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