Der Chef von Spitzenreiter Walldorf kommt aus der Rhön

21. Januar 2025, 11:45 Uhr

Für den gebürtigen Rhöner Manfred Knacker ist soziales Engagement ein unverzichtbarer Teil seines Lebens. Er ist längst Träger des Hessischen Verdienstordens. © Privat

Manfred Knacker kennen in Osthessen nur die wenigsten – und dabei ist der erfolgreiche Unternehmer und Vorsitzender des Hessenliga-Tabellenführers Rot-Weiss Walldorf 1951 im Gersfelder Stadtteil Sandberg zur Welt gekommen und bis zu seinem 19. Lebensjahr dort aufgewachsen.

1970 zog es ihn schließlich ins Rhein-Main-Gebiet und dort startete er seine berufliche Karriere, die ihn später zum geschäftsführenden Gesellschafter von „B. Schmitt mobile“ machte. An elf Standorten ist die mittelständische Firma aktiv – auch in Fulda und Bad Hersfeld. Das hilft ihm dabei, die Heimat nicht aus den Augen zu verlieren und der Rhön hin und wieder einen Besuch abzustatten.

Hessenliga: Präsident von Rot-Weiss Walldorf kommt aus der Rhön

Doch nicht nur beruflich surft der 74-Jährige oft auf der Erfolgswelle. Er, der Pragmatiker, half ab 1997 den damals hochverschuldeten Verein Rot-Weiss Walldorf wiederzubeleben. Knacker war als Geschäftsmann bekannt, wohnte in Walldorf und wurde von Vereinsseite angesprochen, ob er helfen könne.

Knacker half und schrieb 2000 mit drei anderen Enthusiasten ein Konzept, wie der Verein langfristig aufgestellt sein soll. Wichtigste Prämisse: keine Schulden. Wichtigste Standbeine: Eine starke Infrastruktur und eine florierende Jugendabteilung. Mittlerweile hat der Verein in Eigenleistung drei Kunstrasenplätze gebaut und mehr als 400 Kinder und Jugendliche in seinen zahlreichen Jugendteams spielen. Der Unterbau ist außergewöhnlich gut, im Regelfall spielen die höheren Jugendteams in der Hessenliga.

Die Früchte erntet der Seniorenbereich, der mit einer Mannschaft, die im Schnitt gerade 22 Jahre alt ist, die Hessenliga souverän anführt. Die zweite Mannschaft spielt nur eine Liga darunter. Die vor einem Vierteljahrhundert gesteckten Ziele haben Knacker und Co. schon längst übertroffen. Jährlich schaffen Spieler aus der eigenen Jugend den Sprung in den Seniorenbereich. Darauf ist Knacker besonders stolz. Er führt den Verein nun schon seit 15 Jahren als Vorsitzender.

Doch dies ist kein Grund, die Realität aus den Augen zu verlieren: „Wir wollen den maximalen Erfolg, aber nicht um jeden Preis. Wenn wir tatsächlich in die Regionalliga aufsteigen sollten, werden wir dort keine Schulden machen. Wir werden keine abgehalfterten Profis holen und in der Infrastruktur keine Dinge machen, die uns nichts nachhaltig bringen. Harakiri gibt es in Walldorf nicht“, betont Knacker und kann dabei auf die Expertise von Trainer Artur Lemm bauen. Er hat seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert und verfolgt die gleiche Philosophie wie Knacker und dessen Rot-Weiss Walldorf.

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