Der, der nicht mehr konnte, dreht die Partie für die SG Johannesberg

21. August 2022, 07:28 Uhr

Patris Gjocaj (links, gegen Ebewa-Yam Mimbala vom Lichtenauer FV) drehte die Partie für die SG Johannesberg. © Memento36

Die SG Johannesberg hat erneut bewiesen, dass sie Nehmerqualitäten besitzt. Der Verbandsligist gewann gegen den Lichtenauer FV nach 0:1-Pausenrückstand mit 3:1.

Bis zur 74. Minute lagen die Hausherren zurück, ehe Patris Gjocaj 120 Sekunden reichten, um die Partie zu drehen. Erst profitierte der Mittelfeldmann von einer herausragenden Vorarbeit von Joker Tim Marquardt und köpfte ein, dann traf er per Direktabnahme aus 20 Metern. „Patris konnte nicht mehr, deshalb habe ich ihn nach ganz vorne gestellt“, freute sich Trainer Anton Balz über seinen gelungenen Kniff.

Gjocajs Pendant auf der Gegenseite war Mathias Gonzalo Tadeis Gambetta. Der stand in den ersten zehn Minuten bereits zweimal im Blickpunkt. Zunächst vergab der Lichtenauer Stürmer seine Topchance, schoss frei vor Nemanja Jevericic drüber (8.). 60 Sekunden später bekam er aber erneut die Gelegenheit, aus „abseitsverdächtiger Position“, wie der Stadionsprecher feststellte. Es schien aber alles im grünen Bereich gewesen zu sein und Tadeis Gambetta blieb diesmal cool.

Lichtenauer FV bleibt punktlos – SG Johannesberg zeigt wieder Moral

„Lichtenau hat nur von unseren Fehlern profitiert. Deswegen wusste ich, dass wir nur gewinnen können. Wir waren ein Mü galliger“ stellte Balz fest, dessen Truppe wie beim 3:3 nach 0:3 gegen Wabern einen tollen Teamgeist an den Tag legte und so Schwachstellen kaschieren konnte. So fahndet die SGJ noch nach einer Idealbesetzung auf der Sechs – wenngleich Sardhi Bardhushi in der Nachspielzeit mit dem 3:1 erfolgreich war.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Lichtenauer FV in dieser Saison wohl nicht zur oberen Kategorie gehört. Mit Jan Kaufmann ist ein Unterschiedsspieler gegangen, zudem fehlte Spielertrainer Alexandru Cucu nach einer Roten Karte im letzten Saisonspiel der alten Spielzeit gesperrt. Der LFV, der meist nur körperlich zu gefallen wusste, wartet nach drei Spielen noch auf den ersten Punkt.

SG Johannesberg: Jevericic; Kamdem (46. Marquardt), Milankovic, Hussein (87. Katusic), Ristevski (71. Schneider) – Bardhushi, Ferreira da Silva – Wolf, Gjocaj (83. Habte), Odenwald – Witkowski.
Lichtenauer FV: Schramm; Dietz, Mimbala, Urban, Antoniuc, Ott, Dickel (78. Schneider), Fondos (82. Corbo), Orschel, Koch (78. Rusu), Tadeis Gambetta.
Schiedsrichter: Sören Rolfs (FV Cölbe).
Zuschauer: 130.
Tore: 0:1 Mathias Gonzalo Tadeis Gambetta (9.), 1:1 Patris Gjocaj (74.), 2:1 Patris Gjocaj (76.), 3:1 Sardi Bardhushi (90.+2).

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