Der Eintracht fehlt die Wucht

17. November 2024, 14:05 Uhr

Hals über Kopf: Doch Eintrachts Kaan Inanoglu kann Triers Torwart Radomir Novakovic nicht überwinden. Imago/jan Hübner © IMAGO/Jan Huebner

Frankfurter U 21 muss im Kampf gegen den Abstieg einen weiteren Tiefschlag hinnehmen.

Die Vorrunde der Regionalliga Südwest ist zu Ende, und die Lage der U 21 der Frankfurter Eintracht im Abstiegskampf hat sich mit der 1:2 (0:1)-Heimniederlage gegen Eintracht Trier noch einmal verschärft. Nach siebzehn Spielen haben die Frankfurter lediglich zwölf Punkte auf dem Konto, das ist für den Tabellensechzehnten die Bilanz eines Absteigers. Den ersten sicheren Nichtabstiegsplatz belegt der Göppinger SV mit schon acht Punkten mehr. „Wir sehen die Situation, wir sind ja nicht blind“, sagte Trainer Dennis Schmitt, „es gibt einfach keine Ausreden mehr, wir brauchen Siege, Siege, Siege.“

Der Frankfurter Trainer sitzt trotz der nächsten Niederlage weiter sicher im Sattel. Man denke gar nicht daran einen Trainerwechsel vorzunehmen, hatte Sportvorstand Markus Krösche unter der Woche garantiert, im Mittelpunkt der Arbeit stehe bei der U 21 die Ausbildung der Spieler und eben nicht nur die Resultate. Und doch wird die Eintracht bemüht sein, den Abstieg in die Hessenliga zu verhindern. Denn dort wäre der eingeschlagene Weg mit der Förderung der Talente in Anbetracht des geringeren Niveaus nur noch eingeschränkt möglich.

Wie schwierig die Aufgabe des Trainers ist, hat die personelle Situation vor dem Spiel gegen Trier deutlich gemacht. Mit Torwart Nils Ramming (schwedische U 18), Noah Fenyö (ungarische U 19), Aiden Harangi (U 20 USA) sowie den angeschlagenen Marcel Wenig und Krisztian Lisztes haben ihm gleich fünf wichtige Spieler gefehlt. Der aus Paderborn geholte Trainer hat ein schweres Erbe angetreten, was sich gerade gegen Trier wieder in aller Deutlichkeit gezeigt hat. Es mangelt der Mannschaft schlicht an Angriffswucht.

Überlegenheit nutzt nichts

Spielerisch waren die Frankfurter dem Aufsteiger aus Trier vor 1187 Zuschauenden mindestens ebenbürtig, in den ersten 25 Minuten sogar deutlich überlegen. Doch einmal mehr wurden gute und sehr gute Gelegenheiten zur Führung vergeben. Es sei die „beste halbe Stunde“ der Saison gewesen, attestierte der Trainer.

Was freilich nur bis zur 40. Minute galt. Dann brachte eine Entscheidung von Schiedsrichter Kadir Yagci das Spiel zum Kippen. Nach einem Foul des Trierers Maurice Wrusch am Frankfurter Mark Müller entschied der Unparteiische zum Entsetzen der Eintracht auf Elfmeter. Das war eine komplett falsche Wahrnehmung des ansonsten überzeugenden Referees. „Der Elfmeter war sehr glücklich für uns“, räumte der Trierer Trainer Thomas Klasen ein. Sein Frankfurter Kollege musste sich auf die Zunge beißen. „Letzte Woche in Fulda war es mit den Schiedsrichter-Entscheidungen gegen uns noch schlimmer“, sagte er, „aber Lamentieren hilft nicht weiter.“

Jedenfalls erholte sich seine Mannschaft vom Rückstand mit dem verwandelten Elfmeter von Damjan Maceta nicht mehr wirklich. In der zweiten Halbzeit erhöhten die Gäste durch Lucas Dorow auf 2:0 (54.). Erst ein Platzverweis für den Trierer Jason Thayaparan eine Viertelstunde vor dem Ende brachte die Eintracht zurück ins Spiel. Doch nur Anas Alaoui traf zwei Minuten vor dem Ende. Zu wenig.

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