Markus Wingenfeld beim HSV
Der "Lange" übernimmt
Markus Wingenfeld (grünes Trikot, hier gegen Ralf Seidel von der TSG Lütter) spielt für die Alten Herren des Haimbacher SV und coacht nun die erste Mannschaft. Foto: Charlie Rolff
Gerade die Jüngeren können mit dem Namen Markus Wingenfeld vielleicht nicht mehr viel anfangen. Dabei war der Stürmer mehr als 25 Jahre lang einer der herausragenden Torjäger der Region. Für seinen Heimatverein TSV Neuenberg schoss er zwischen 1989 und 2001 mehr als 500 Punktspieltore und hatte somit großen Anteil am Aufschwung, der die Neuenberger 1996 sogar bis in die Verbandsliga Nord hinauf spülte. Hier wurde Wingenfeld ein Jahr später mit 33 Treffern sogar Torschützenkönig.
2001 wechselte er zu Buchonia Flieden, stand dort in zwei Jahren Hessenliga 61-mal in der Anfangsformation, ehe er 2003 als Spielertrainer zum damaligen Verbandsligisten TSG Lütter wechselte. Nach drei Jahren beim damaligen Gruppenligisten SV Steinhaus und der Rückkehr zu seinem Heimatverein TSV Neuenberg wurde es ab 2010 ruhig um den Vorzeigesportler. Bis 2018/2019, als Wingenfeld als Feuerwehrmann zur SG Edelzell/Engelhelms wechselte und dort als Nachfolger von Zlatko Radic (ging nach Flieden) den siebten Platz in der Kreisoberliga erreichte.
„Eigentlich habe ich beruflich viel um die Ohren, aber Haimbach ist so etwas wie mein zweiter Heimatverein geworden. Als die Verantwortlichen jetzt auf mich zukamen und eine interne Lösung für die Nachfolge von Timo Peikert gesucht haben, habe ich zugesagt“, erklärt Wingenfeld, dessen Engagement zunächst nur bis zum Sommer befristet ist.
„Ich spiele bei den Alten Herren in Haimbach, habe in Rodges gebaut und in den vergangenen Jahren 80 Prozent der Heimspiele des HSV verfolgt. Von daher kenne ich die Mannschaft schon ein bisschen“, sagt Wingenfeld, dem bewusst ist, „dass ich die Mannschaft vielleicht besser kenne als umgekehrt.“ Deshalb wird es am Freitag eine kleine Vorstellung zwischen neuem Trainer und dem Team geben.
Wingenfeld traut seiner neuen Truppe durchaus noch einiges zu, obwohl die Ausgangslage in der Abstiegsrunde alles andere als gut ist. „Das wird eine schwere, aber keine unlösbare Aufgabe. Wichtig wird sein, wie die Spieler die Herausforderung annehmen. Wenn alle voll mitziehen, sehe ich durchaus genügend Potenzial, um die Klasse im neuen Jahr halten zu können“, erklärt der beruflich als Finanzberater tätige 55-jährige Haimbacher Neu-Coach.