Der stetige Aufwärtstrend hat einen Namen

SG Festspielstadt nach perfektem Start vorerst wieder geerdet

14. Dezember 2018, 07:02 Uhr

Jakov Pavic (Bildmitte, hier noch im Trikot des TSV Bachrain) zählt bei der SG Festspielstadt zu den Leistungsträgern. Foto: Kevin Kremer

Nach zwei Jahren Abstinenz kehrte die SG Festspielstadt/Spvgg. Bad Hersfeld im Sommer unter neuem Namen zurück in die Gruppenliga. Nach dem Abstieg 2016 mit nur sieben Zählern und 162 Gegentoren ging es fortan stetig bergauf. Unter Trainer Roman Prokopenko hat sich beim letztjährigen KOL-Nord-Meister einiges getan.

„Mit wie viel Herzblut Roman am Verein hängt, ist der Wahnsinn. Ich kannte ihn nur als Spieler, war deshalb gespannt vor der Saison, wie er als Trainer arbeitet. Nun kann ich sagen, dass er absolut detailversessen und super ehrgeizig ist. Er versucht sich immer weiterzubilden und sich einzubringen, hat jedes mal einen klaren Matchplan und stellt uns taktisch klasse ein“, ist Sommerneuzugang Jakov Pavic voll des Lobes für seinen Trainer Roman Prokopenko und sieht ihn deshalb als wesentlichen Bestandteil, dass es in den vergangenen Jahren so prächtig lief. 2017 scheiterte die damalige SG Hessen/Spvgg. noch knapp in der Relegation zur Gruppenliga, ehe eine Saison später der direkte Aufstieg zu Buche stand. Die Euphoriewelle schwappte in die aktuelle Runde mit über, zum Auftakt konnten drei Siege gefeiert werden.

In den folgenden 16 Partien bis zur Winterpause wurden die Festspielstädter wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. Lediglich vier weitere Siege kamen hinzu, sodass 22 Punkte aktuell Rang elf bedeuten. Als Knackpunkt sieht Pavic das verlorene Hessenpokal-Duell gegen Verbandsligist Eschwege. „Wir waren auf Augenhöhe und verlieren unglücklich im Elfmeterschießen. Wäre das Spiel erfolgreich gelaufen, hätten wir in der Runde darauf gegen Wehen Wiesbaden gespielt.“ Besonders bei ihm persönlich hat dieses Spiel noch einige Wochen im Kopf verharrt, da er seinen Elfmeter nicht im Tor unterbringen konnte. Weiterhin sieht er die vielen Doppelspieltage als Nachteil: „Es ging Schlag auf Schlag. Irgendwann haben wir den Anschluss nach oben verloren, da viele Jungs durch Arbeit oder Studium an einem Freitagabend einfach nicht können.“

Gegen Ende der Hinrunde habe auch ein Stück weit die Routine gefehlt. Bei den knappen 1:2-Niederlagen in Bronnzell und Künzell hat sich zunehmend das Fehlen von Spielern wie Emmanuel Crawford, Dominik Oelschläger oder Bogdan Cojocaru bemerkbar gemacht. „Die bringen dann noch etwas mehr Durchschlagskraft mit und ergänzen Niko Pepic oder Philipp Prokopenko in der Offensive zusätzlich.“ Pavic selbst kam im Sommer vom TSV Bachrain zur Festspielstadt und fühlte sich direkt pudelwohl. „Beruflich konnte ich nicht mehr so oft nach Fulda fahren. Wir sind ein eingeschworener Haufen, in dem auch enorm viel privat unternommen wird. So eine Mentalität habe ich selten erlebt. Als Neuzugang wurde es mir sehr leicht gemacht.“

Autor: Tobias Konrad