„DFB-Stopp-Konzept“ findet großen Anklang
Das „DFB-Stopp-Konzept“ wenden Schiedsrichter an, um aufgeheizte Fußballspiele zu beruhigen. © Charlie Rolff
Es ist ein Bild, an das sich Zuschauer noch gewöhnen müssen. Wenn der Schiedsrichter nach einem Pfiff seine Arme über dem Kopf zu einem „X“ formt und anschließend in Richtung der beiden Tore deutet, heißt das für die Spieler: Sofort in den eigenen Strafraum zurückkehren. So sollen vor allem Rudelbildungen schnell aufgelöst werden und Spiele, die möglicherweise vor dem Abbruch stehen, beruhigt werden, um die Partien dann nach wenigen Minuten wieder fortsetzen zu können.
In Osthessen gab es schon einige Beispiele des „Stopp-Konzepts“: Bei Frischauf Fulda gegen Hauswurz am ersten Spieltag der B-Liga Fulda. Dem Kreisoberliga-Nord-Spiel FSV Hohe Luft gegen SV Burghaun. Und nun am Freitagabend in der A-Liga-Fulda-Partie Haimbacher SV gegen Türkischer SV Fulda. Nach einer Roten Karte gegen TSV-Kapitän Hermon Berhane Teklehaimanot, der den nicht neutralen HSV-Linienrichter Florian Engel umstieß, entstand in einem ansonsten gesitteten Spiel eine Rudelbildung. Die Szene ereignete sich direkt vor der Haimbacher Ersatzbank sowie einigen Anhängern der Gastgeber, die mit unschönen Äußerungen auffielen.
DFB-Stopp-Konzept findet großen Anklang im Fußball
„Unsere Zuschauer waren da sicher nicht unschuldig an der unnötigerweise aufgeheizten Stimmung“, gibt HSV-Trainer Mario Lins zu, der genau wie der Sportliche Leiter des Türkischen SV, Besim Osmanoski, das Vorgehen von Schiedsrichter Ralf Bott (Petersberg) lobt. Der wendete das „DFB-Stopp-Konzept“ an, schickte die Spieler beider Mannschaften in die Strafräume und nahm die Kapitäne der Vereine ins Gebet. Nach rund fünfminütiger Unterbrechung ging das Spiel, das zu diesem Zeitpunkt schon 2:0 stand, in der letzten halben Stunde gesittet und ohne weitere Verwarnungen, Feldverweise oder Tore zu Ende.
„Das war sehr clever gemacht vom Schiedsrichter, großer Respekt davor. So etwas ist deutlich besser als jeder Spielabbruch“, zeigt sich Osmanoski überzeugt von der neuen deeskalierenden Regel. Und auch Lins schlug in dieselbe Kerbe: „Danach hatten wir wieder ein ruhiges Spiel. Ein Spielabbruch wäre total überzogen gewesen, da ist so eine Lösung deutlich sinnvoller, um wieder Ruhe reinzubekommen. Das ist ein sinnvolles Konzept“, betont der Haimbacher Trainer.