SG Kerzell

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Gruppenliga: Kerzell mit zehn Punkten Rückstand / Max Graul wieder zurück nach Thalau

04. März 2020, 13:37 Uhr

Aktuell steht Tristan Niklas und die SG Kerzell im Regen. Ob in der Restrunde sonnige Tage folgen, wird sich bei der Helvetia zeigen. Archivfoto: Charlie Rolff

Nur 13 Punkte aus den ersten 16 Ligaspielen – die Zeichen stehen bei Gruppenligist Kerzell auf Abstieg. Aufgeben will die Helvetia aber keines Falls und zeigt sich für die restlichen 14 Partien kämpferisch.

Da Ehrenberg und Eichenzell in der Verbandsliga mit dem Rücken zur Wand stehen, müssen die Vertreter der Gruppenliga dieses Jahr mit fünf Absteigern rechnen. Für die SG Kerzell hat diese Erkenntnis folgende Bedeutung: Für den Klassenerhalt muss die Elf von Trainer Christian Birkenbach zehn Punkte aufholen. „Viele Mannschaften haben uns sicherlich schon abgeschrieben und im Prinzip haben wir nichts zu verlieren“, verdeutlicht der Spielertrainer, der darin eine Chance sieht.

Auch der Sportliche Leiter Christoph Wehner weiß um die Mammutaufgabe, schreibt die Akteure der Helvetia aber keinesfalls ab. Die Mannschaft habe eine gute Vorbereitung gespielt und der Trainer dem Team die nötige Fitness verliehen. „Wir haben eine sehr gute Trainingsbeteiligung und ein paar Dinge in der Pause geändert“, erklärt Wehner. Um was es sich konkret handelt, wolle er nicht verraten und verweist nur auf das Stichwort Systemumstellung.

Für die Mission Klassenerhalt sei zudem ein gutes Mannschaftsgefüge vonnöten, das momentan laut Wehner passt. Auch die Stimmung auf und neben dem Platz sei gut. Birkenbach macht neben dieser Erkenntnis Mut, dass die Mannschaft in den Freundschaftsspielen gefestigter aufgetreten ist. „In der Hinrunde haben wir viele enge Spiele bestritten, in denen wir den Kürzeren gezogen haben. Mit dem nötigen Spielglück und einer gefestigteren Mannschaft können solche Spiele eventuell zugunsten unserer Seite kippen.“

Was den Blau-Weißen auch Mut machen sollte, ist die ausgeglichene Liga. Aktuell kann jeder jeden schlagen, das ist auch in Kerzell kein Geheimnis. Zwar habe die Mannschaft eine Herkulesaufgabe zu bewältigen, doch „wir wollen es versuchen, am Ende doch noch die Klasse zu halten“, zeigt sich der Sportliche Leiter kämpferisch.
Dabei helfen wird Winterneuzugang Tobias Habryka, der laut Birkenbach über ein gutes Stellungsspiel verfügt und der Mannschaft weiterhelfen kann. Bis auf Raphael Witzel haben auch alle Spieler die Vorbereitung gut überstanden und melden sich für den Restrundenstart am kommenden Samstag gegen Eiterfeld/Leimbach fit.

Diese Aufgabe sieht der 30-Jährige als „schwer“ an, da Eiterfeld/Leimbach eine Mannschaft gespickt mit guten Spielern sei. „Ich erwarte ein Duell auf Augenhöhe. Zugleich bin ich selber gespannt, wie wir uns nach der Winterpause präsentieren“, sagt Birkenbach. Danach müsse man von Woche zu Woche schauen, was in der Causa Klassenerhalt möglich sei.

Grauls kurzes Engagement

Erst Mitte Dezember wechselte der Löschenröder Max Graul von Ligakonkurrent Thalau nach Kerzell – keine drei Monate später kehrt der 20-Jährige der Helvetia wieder den Rücken und schließt sich erneut Thalau an. Wehner sieht diese Aktion als „unglücklich“ an, betont aber, dass Graul seine Beweggründe dem Verein fair rübergebracht habe. Der Student selbst begründete seinen erneuten Wechsel wie folgt: „Es hat nicht an den Jungs gelegen, mit denen ich mich gut verstanden habe. Ich habe einfach die Lust am Fußball verloren. Zudem war das Verhältnis zwischen dem Trainer und mir nicht das beste.“ Graul trainiert bereits seit letzter Woche wieder in Thalau und dürfte zum Wochenende spielberechtigt sein.

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