„Gleiches mit Gleichem“, musste Matthias Riedel, Trainer der Gäste, bereits vor dem Spiel schmunzeln. Oder vielleicht doch schon die Bibel bemühen? Beide Teams hatten etatmäßige Stürmer zwischen den Pfosten stehen, doch während Arvid Allendorf seit Wochen das Tor der Haunetaler hütet und somit längst geübt ist, war für sein Gegenüber Pascal Streck am Abend Premiere auf ungewohntem Terrain.

Und wahrscheinlich war es ein Mix aus den Tatsachen, dass eben keine gelernten Schlussmänner im Tor standen und gleichzeitig beide Teams seit vier Spielen auf einen Sieg warteten, dass – positiv formuliert – Sicherheit lange höchstes Gut schien. Gefälliger agierten dabei die Gäste: Zwei Ecken strichen an Freund und Feind vorbei, Felix Nothbaums Solo stoppte Marc Blucha.

Der erste Schuss auf ein Tor gab es erst in Minute 37 – gleichzeitig der einzige in Halbzeit eins. Und der war drin: Steffen Ries spielte den tiefen Ball, Gabriel Schneider legte quer und Marvin Brandau schob ins leere Tor ein (37.). Die Führung für das bessere Team mit dem besten Angriff des Spiels, bei dem – trotz vehementer Forderungen – kein Abseits vorlag, Simon Gerlach hatte es aufgehoben.

Rote Karte als Initialzündung

Spätestens als Schiedsrichter-Talent Felix Ebert, der eine starke Leistung ablieferte, den zweiten Durchgang freigab, musste die SGH die eigenen Fesseln lösen – auch ohne den verletzten Torjäger Kevin Kurz, der sich eine Zehe gebrochen hat. Doch zumindest Mehmet Ali Sekerci hatte dies missverstanden, ließ sich zum Nachtreten hinreißen. Glatt Rot (49.). Und wäre Nothbaums Versuch ins Tor gehoppelt, das Spiel wäre entschieden gewesen (51.).

In Unterzahl aber berappelte sich Haunetal, bestimmte gegen zu passive Gäste das Spiel und kam nach schnell ausgeführtem Freistoß durch Simon Schott zum späten, aber verdienten Ausgleich, auch wenn Tobias Reinhardt in der Nachspielzeit noch den Pfosten für den Gast traf.. Allendorf und Strehl blieben übrigens ohne Fehler, die leichteste Übung des Abends.

Die Statistik:

SG Haunetal: Allendorf – Zettl, Blucha, Gerlach, Mansouri – Galbas, Cremer (56. Schmidt) – Hoffmann, Sekerci, Schott – Hohtanz (66. Braun).
SG Rotensee/Wippershain/Schenklengsfeld: Strehl – Lange, Pitton, Sabrowski – Brandau, Burkhard, Ries, Dixon – Reinhardt – Schneider (67. Riese), Nothbaum (78. Schossow).

Schiedsrichter: Felix Ebert (Kirtorf).
Zuschauer: 60.
Tore: 0:1 Marvin Brandau (37.), 1:1 Simon Schott (82.).
Rote Karte: Mehmet Ali Sekerci (SGH) wegen Nachtretens (49.).