Die Überraschungsteams spielen das Topspiel
Simon Hennighausen (links) von der SG Aulatal ist einer von vier Spielern, die bislang sechs Tore erzielten. © Charlie Rolff
Noch kein halbes Jahr ist es her, da sind beide Vereine dem Abstieg noch gerade so von der Schippe gesprungen. Die SG Aulatal sicherte sich am letzten Spieltag den Ligaverbleib mit einem 3:1 bei der Dreier-SG aus Elters, Eckweisbach und Schwarzbach. Der FV Horas durfte sogar erst nach der Relegation und dem Sieg gegen Sickels jubeln.
Gruppenliga: FV Horas und SG Aulatal duellieren sich im Topspiel
Seitdem hat sich einiges getan. Bei Horas sind vom rettenden Relegationsspiel noch zwei Spieler aus der damaligen Startelf übrig geblieben. Und auch Aulatal hat seine Mannschaft verstärkt und man spüre, dass man zusätzlich reifer geworden sei. „Wir haben eine sehr ausgewogene Mannschaft – sowohl in der Defensive, als auch nach vorne hin. Das sieht man ja auch an unseren Torschützen“, sagt Routinier Sebastian Schuch. Was er meint? Es gibt keinen Top-Torschützen, dafür aber eine ganze Reihe an Spielern, die sehr regelmäßig treffen. Luca Eckardt, Nils Fischer, Simon Hennighausen und Schuch selbst haben allesamt je sechsmal getroffen, Kilian Krapp kommt direkt dahinter mit bisher fünf Saisontoren. „Dadurch sind wir viel schwerer ausrechenbar als eine Mannschaft, bei der es an einem bestimmten Tag nicht so gut läuft, weil der Torjäger mal keine gute Leistung zeigt.“
Vor der Saison habe Aulatal sich ganz gezielt verstärkt, so der 35-jährige Schuch: „Nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ. Wir können drei, vier Ausfälle ganz gut wegstecken.“ Und man kann mit Rückständen umgehen. Die sagenhafte Bilanz: 16 von bislang 29 Punkten holte Aulatal in Spielen, in denen man bereits hinten lag. Jüngstes Beispiel war das 4:3 gegen Oberzell/Züntersbach nach 0:2- und 1:3-Rückstand. „Das zeigt ja auch, dass es in der Mannschaft stimmt. Wir haben eine prima Moral in der Truppe, kommen als Team. Das macht uns stark“, sagt Schuch.
Sebastian Schuch über Verbandsliga: Wir sind realistisch
Dass Aulatal nun vielleicht sogar um den Aufstieg mitspielt, darüber will Schuch, der einst beim Hünfelder SV, SVA Bad Hersfeld und dem 1. FC Schwalmstadt höherklassig spielte und stolze 129 Verbandsligatreffer aufweisen kann, aber nicht sprechen. „Die Verbandsliga ist bei uns kein Thema. Wir sind da sehr realistisch und können das bestens einschätzen, wo wir hingehören.“
Bemerkenswert ist die Heimbilanz. Die Saison ist man ungeschlagen und vor allem in Kirchheim fühlt man sich wohl. Seit über einem Jahr (16. Oktober 2022, 1:2 gegen Hönebach) hat man dort kein Spiel mehr verloren. Und man darf sich auf ein neues Schmuckkästchen freuen. Denn die Anlage am Schwimmbad in Oberaula ist bald wieder auf dem neuesten Stand. „Wir haben ein neues LED-Flutlicht bekommen, der schiefe Platz wurde abgetragen und begradigt, eine Bewässerungsanlage eingebaut. Aber wir werden wohl erst im August kommenden Jahres wieder in Oberaula spielen. So lange wird der Rasen noch Ruhe brauchen.“