Teutonia Großenlüder begeistert

Die Zauberformel? Katy Perry!

31. August 2021, 15:05 Uhr

Die Laune derzeit beim SV Teutonia Großenlüder? Herausragend! Fabian Lehmann (rechts, hier mit Moritz Reith) kann ein ums andere Mal jubeln. Foto: Charlie Rolff

Teutonia begeistert! Über Großenlüder ist derzeit heiter Sonnenschein. Weshalb? Zehn Spiele, zehn Siege. Die Erste rockt die Gruppenliga, die Reserve die A-Liga Fulda/Lauterbach. Die Zauberformel des Erfolgs? Eine US-amerikanische Popsängerin.

Katy Perry? Die 37-Jährige ist nicht unbedingt dafür bekannt, dass mit ihren Liedern Fußballmannschaften in Verbindung gebracht werden. In Großenlüder ist aber alles etwas anders. Egal ob Training oder Spiel – die Lieder laufen hoch und runter bei der Teutonia. Die Gründe für den Perry-Hype kennt Teutonen-Garant Fabian Lehmann nicht. "Seit fünf, sechs Wochen ist sie bei uns aktuell. Das zeigt, wie bekloppt bei uns alle sind", gesteht der 29-Jährige.

Mit der Musik stellte sich der Erfolg in Großenlüder ein. Mit 19:1-Toren und fünf Siegen grüßt die Mannschaft von Francisco Martinez in der Gruppenliga Süd von Rang eins, die Zweite unter Leitung von Adrian Giemza bei gleicher Punktezahl mit "nur" 15:4-Toren in der A-Liga. Ein Saisonauftakt für die Geschichtsbücher des Clubs. Die Stimmung im Verein ist entsprechend ganz weit oben, die Sprüche über einen möglichen Doppelaufstieg kommen – vor allem nach einigen Kaltgetränken – locker über die Lippen. Sollte die Verbands- und Kreisoberliga kommende Saison die jeweilige Spielklasse sein, würde laut Lehmann das Vereinshaus Ende Mai 2022 "links wie rechts gemacht werden. Die Party würde so schnell kein Ende finden."

Bis es so weit ist, sollen kleine Brötchen gebacken werden. "Logischerweise macht derzeit alles sehr viel Spaß. Das heißt nicht, dass wir unsere Gegner auf die leichte Schulter nehmen. Wir sind unglaublich fokussiert, jeder Gegner wird mit Vollgas bespielt", schildert das Lüderer Urgestein. Und wenn es läuft, spielt das Glück ein wenig mit. Wie am Sonntag gegen Schlüchtern, als Lehmann in der 80. Minute trocken den einzigen Treffer vom Elfmeterpunkt markierte. Eine gefühlte Ewigkeit wartete er auf die Freigabe des Balls, dann hämmerte er ihn unter die Latte. Seine Gedanken? "Eigentlich will ich den Torwart meistens verladen. Doch es stand 0:0, zudem war kaum mehr Zeit auf der Uhr. Deshalb wollte ich einfach genügend Druck hinter die Murmel bekommen", beschreibt der Offensivspieler, der das nötige Glück beim Elfmeterpfiff ausgemacht hat: "Das war ein Fifty-Fifty-Ding."

Während Katy Perry die Zauberformel ist, liegt das Erfolgsrezept in der mannschaftlichen Geschlossenheit. So wolle nach dem Training derzeit niemand auf die Schnelle heim. "Das liegt natürlich auch an den Ergebnissen. Dass diese gerade eintreten, hat aber mit dem geilen Kader zu tun, den wir in beiden Mannschaften haben. Wenn alle fit sind, haben wir eine starke Truppe. Beim Blick in die Zweite stelle ich fest, dass extrem viele junge Spieler dabei sind, die vor Kurzem noch A-Junioren gespielt haben. Die kennen sich seit Jahren, wissen, wie der andere tickt. Und die sind mit ihrer Entwicklung noch lange nicht am Ende", sagt Lehmann. Die Kreisoberliga wäre für die Teutonen-Reserve also nur der logische nächste Schritt. Vielleicht so logisch wie die Verbandsliga für das Gruppenliga-Team nach der bisherigen Runde.