Diese 3 Erkenntnisse nimmt Eintracht aus der Lyon-Pleite mit

13. Dezember 2024, 11:55 Uhr

© IMAGO/Jerry Andre

Eintracht Frankfurt hat in der Europa League verdient bei Olympique Lyon verloren. Trainer Dino Toppmöller kann einige Schlüsse ziehen.

Frankfurt - Eintracht Frankfurt musste sich am sechsten Spieltag der Europa League erstmals geschlagen geben. Die Hessen unterlagen bei Olympique Lyon verdientermaßen mit 2:3 (1:1). Tore von Ansgar Knauff und Omar Marmoush haben daher nicht für einen Erfolg, mit dem der Einzug ins Achtelfinale fast schon sicher gewesen wäre, gereicht. Trainer Dino Toppmöller ließ anschließend durchklingen, dass man aus dieser Partie einiges lernen könne. fussball.news nennt drei Erkenntnisse.

1.) Eintracht im Pressing zu wild

Lyon-Schlussmann Lucas Perri hatte in der Anfangsphase der Partie einige wilde Momente zu bieten. Seine Abschläge hatten eine enorme Streuung, er wirkte mit Leder am Fuß sehr wackelig. Doch die vielen Möglichkeiten, die Balleroberungen eröffneten, verpufften völlig. Toppmöller bemängelte: „Wir können halt nicht 200- oder 250-mal ins „High Press“ gehen und den Gegner stressen.“

Der Eintracht-Coach forderte den nächsten Entwicklungsschritt seines Teams : „Wenn wir ins hohe Pressing gehen und Ballgewinne haben, dann müssen wir die Aktion entweder sauber zu Ende spielen oder wir treten auf den Ball, damit wir in Ballbesitz bleiben und Energie aufladen können.“ Es geht um die richtige Dosierung der Pressingaktionen und die darauffolgende Entscheidungsfindung bei geglückter Balleroberung: „Ich habe mich aufgeregt, dass wir im eigenen Ballbesitz zu leicht die Bälle verloren haben.“

2.) Warum zerreißt Toppmöller seine Viererkette?

Ein Erfolgsrezept der Eintracht in den vergangenen Monaten war die funktionierende Achse, die auf einer sehr stabilen Viererkette basierte. Tuta und Robin Koch hatten sich in der Mitte gefunden, sie wurden flankiert von Arthur Theate auf links und Rasmus Kristensen oder Nnamdi Collins auf rechts. Jeder kannte seine Aufgaben, die Gegner kamen nur sehr schwer zu Torchancen und das Gerüst harmonierte. Seit der Umstellung auf eine Dreier- oder Fünferkette wackeln die Hessen, die acht (!) Gegentore in den vergangenen drei Partien kassierte.

Gegen Lyon setzte Toppmöller auf der linken Seite auf den mit großen Defensivschwächen behafteten Niels Nkounkou, der schon früh in der Partie Gelb-Rot-gefährdet und dadurch in Duellen gegen den wendigen Ernst Nuamah ein permanentes Sicherheitsrisiko dargestellt hat. Tuta lief als Sechser auf, obwohl er in der Innenverteidigung seine stärksten Partien gemacht hat. Natürlich zwang der Ausfall von Hugo Larsson zu Anpassungen. Doch so wichtig Rotation in diesen stressigen Wochen auch ist, sollte vor allem die Abwehrkette davon im Normalfall unberührt bleiben.

3.) Uzun nutzt die nächste Chance

Toppmöller schonte in Lyon Superstar Marmoush und brachte für ihn Farés Chaibi als zweite Spitze neben Hugo Ekitiké. Der Algerier ging allerdings komplett unter und knüpfte somit an eine für ihn persönlich bislang enttäuschend verlaufende Saison an. Chaibi ist zwar bemüht und er arbeitet für das Team. Doch von einem Offensivmann, der im Gesamtpaket über zehn Millionen Euro gekostet hat, muss deutlich mehr kommen .

Der für ihn nach 63 Minuten eingewechselte Can Uzun zeigte, wie es geht. Das große „Juwel“ der Eintracht sorgte in der Endphase für die nötige Ballsicherheit, er bereitete den Anschlusstreffer von Marmoush mit einem Traumpass vor. Der gebürtige Regensburger hat in knapp 279 Einsatzminuten schon drei Scorerpunkte auf dem Konto. Im internen Ranking sollte Uzun damit einen weiteren Schritt nach vorne gekommen sein.

Weiterhin gilt: keine Panik! Dass die Eintracht Auswärtsspiele in Leipzig (0:3) und Lyon verliert, kann dem Team passieren und ist mitnichten eine „Mini-Krise“. Sportvorstand Markus Krösche mahnte schon vor Wochen, dass die junge Mannschaft hier und da auch Lehrgeld bezahlen werde. Die Ausgangslage in Bundesliga (mit 27 Punkten Platz zwei) und Europa League (mit 13 Punkten Platz fünf) ist und bleibt hervorragend.

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