Dieser Ex-Eintracht-Spieler kickt noch mit 42 in der Regio

21. August 2024, 11:31 Uhr

© IMAGO/Oliver Vogler

Michael Fink hat von 2006 bis 2009 die Fußballschuhe für Eintracht Frankfurt geschnürt. Knapp 15 Jahre später ist der Mittelfeldspieler noch immer aktiv.

Frankfurt – Heiß war es am vergangenen Wochenende, als Aufsteiger FC Gießen sein viertes Spiel in der Regionalliga bestritten hat. Zu Gast war der ambitionierte Traditionsverein Stuttgarter Kickers. Die Weiß-Blauen hatten den Aufstieg in die 3. Liga denkbar knapp verpasst. Dieser Sprung soll bestenfalls im kommenden Frühjahr gelingen. Doch in Gießen, rund 60 Kilometer nördlich von der Mainmetropole Frankfurt entfernt, war für die Schwaben nur ein Remis zu holen. 2:2 hieß es bei hochsommerlichen 30 Grad nach hart umkämpften 90 Minuten.

Fink kickt mit 42 Jahren noch in Gießen

Die Freude bei den Gießenern, die nach zwei Jahren Hessenliga wieder zurückgekehrt sind in die vierthöchste Liga , war anschließend riesengroß. Ein Faktor für den Punktgewinn ist inzwischen 42 Jahre alt und ausgestattet mit einem gewaltigen Erfahrungsschatz: Michael Fink. Der gelernte Mittelfeldspieler, der inzwischen als Libero den Laden bei den Mittelhessen zusammenhält, hat eine bemerkenswerte Vita: Arminia Bielefeld, Besiktas, Borussia Mönchengladbach – und drei Jahre Eintracht Frankfurt stehen im Lebenslauf. Seit 2018 kickt der gebürtige Waiblinger für Gießen.

Fink und Trainer Daniyel Cimen, der bei Eintracht ausgebildet wurde und zum Profi aufstieg, sind die zwei Gesichter des Klubs. Das Duo versteht sich auch privat sehr gut. Fink ist spielender Co-Trainer, Cimen seit September 2017 Chefcoach. Er schwärmte auf Nachfrage von fussball.news von seinem Kollegen und Kumpel: „Micha ist jedes Jahr ein Phänomen bei uns. Es hat einen unglaublichen Ehrgeiz für die Karriere, die er schon hatte. Das hat auch für mich als Trainer einen gewaltigen Mehrwert, wenn ich so einen Spieler in der Mannschaft habe.“

Auch Trainer Cimen ist ein Ex-Adler

137 Bundesliga-, 72 Zweitliga-, sechs Europa League - und vier Champions League -Spiele ist Fink schwer. Er hätte die Schuhe schon längst an den Nagel hängen können. Doch auch diesmal kämpfte er sich nach Verletzungspause zurück und unterstützt das blutjunge Team der Gießener. „Er haut auch mit seinen 42 Jahren weiterhin in jedem Training alles rein und hält sich körperlich so fit, dass er in der Liga mithalten kann. Deshalb sind wir auf und neben dem Platz unheimlich froh, dass wir ihn haben.“

Auch gegen die Kickers war dem Gegner ein gewisser Respekt anzumerken. Natürlich ist die Dynamik früherer Tage nicht mehr vorhanden. Doch die Mitspieler vertrauen Fink beim Spielaufbau, er lenkt seine Kollegen und gibt dem Team mit seinen präzisen Pässen Sicherheit. Der Routinier macht vieles mit dem Auge, er erkennt Gefahrenmomente, bevor es brennt. Cimen jedenfalls ist begeistert: „Seine Eigenmotivation ist vorbildlich. Dadurch haben die anderen Jungs ein großes Vorbild in der eigenen Mannschaft.“ In Gießen hoffen sie, dass die beiden Ex-Adler dafür sorgen können, die Klasse zu halten. Der Start mit sechs Punkten aus vier Partien jedenfalls ist gelungen. Und die Stuttgarter werden nicht die letzten sein, die an der Routine von Fink verzweifeln.