Dimitrijevic bügelt Traberts Fauxpas aus

Hessenliga: Steinbach holt einen Punkt

26. August 2017, 16:27 Uhr

Steinbachs Sebastian Bott ist hier einen Tick schneller als Ederberglands Lukas Guntermann (links). Foto: Ralph Kraus

In Spiel eins der Post-Kalle-Müller-Ära holte der SV Steinbach im Heimspiel gegen den FC Ederbergland einen Punkt. Das war allerdings weder Fisch noch Fleisch, denn einerseits gelang der 2:2-Ausgleich spät, andererseits hätten gerade Anfang der zweiten Halbzeit die Zeichen auf Heimsieg gestellt werden müssen.

Personell musste das Spielertrainer-Zweigestirn Steffen Trabert/Petr Paliatka gezwungenermaßen umstellen: Einerseits weil auch Marius Müller seinen Abschied angekündigt hatte, andererseits weil Vuk Tosokovic angeschlagen auf der Bank saß. Zudem fehlte Ferhat Yildiz gesperrt. Weil auch Tom Wiegand mit Oberschenkelproblemen (zwei Wochen Pause) ausfiel, war der SVS-Kader schmal, Cino Schwab (Rechtsverteidiger), Marcel Ludwig (Linksaußen), Sasa Dimitrijevic (Spielmacher) und Paliatka selbst rückten in die Startelf.

Wie gehabt im 4-2-3-1-System, aber einen Ticken defensiver eingestellt, kam Steinbach zwar gut ins Spiel, doch danach bot sich unglaublich viel Leerlauf. Das Spiel war nichts für Fußballästheten, auch weil Ederbergland nicht wirklich am Spiel teilnahm. Es fehlte an Tempo auf beiden Seiten, klare Torchancen waren ebenfalls Mangelware. Petr Kvaca schoss drüber (9.), Florian Münkels abgefälschte Bogenlampe klärte Dominik Geiss über die Latte (29.). Auf der Gegenseite hielt an beiden Gelegenheiten Keeper Marco Motzkus Aktien: Glück hatte er, als es nach robustem Einsatz gegen Serkan Erdem keinen Elfmeter gab (18.), später griff er noch einmal böse daneben (33.)

Dennoch fiel noch vor der Pause das 1:0 für den SVS – und das durfte sich zu 98 Prozent Michael Wiegand auf die Fahnen schreiben: Klasse sein Solo über die rechte Seite, noch besser, wie er die Augen auf hatte und Dimitrijevic das Leder auflegte (37.). Dimitrijevic hätte kurz später gar noch auf 2:0 stellen können, was des Guten aber auch etwas zu viel gewesen wäre.

Dimitrijevic zum Zweiten

Der zweite Durchgang startete deutlich schwungvoller: Zunächst hätte Pavel Ricka nach Ecke für den Gast treffen können (47.), dann verpassten Wiegand (49.), Münkel (51.), Ludwig (52.), Kvaca (61.) in Reihe das 2:0. Ederberglands Trainer Vladimir Kovacevic war sichtlich unzufrieden, hatte bereits nach einer Stunde das Wechselkontingent erschöpft und dennoch fiel der Ausgleich, weil Ingo Miß den Ball in den gefährlichen Raum chippte und Daniel Gora Trabert und Bott im Rücken entwischen konnte (64.).

Und irgendwie war danach die Luft raus beim SVS, die Köpfe gingen runter. Wie dann das 1:2 fiel, ist allerdings kaum in Worte zu fassen: Trabert wollte wohl Motzkus anspielen, legte allerdings Joker Manuel Todt den Ball mustergültig in den Lauf – zehn Meter vor dem eigenen Tor. Motzkus war machtlos, Trabert wirkte über sich selbst schockiert (77.).

Doch diesmal war die Reaktion besser, Dimitrijevic hatte die direkte Antwort per Fernschuss am Fuß (78.), Pascal Manß, der nach seiner Einwechslung richtig zu gefallen wusste, fand bei einer Flanke keinen Abnehmer (79.). Aber dann ließ Kvaca mal wieder seine ganz hohe fußballerische Kunst aufblitzen, setzte Dimitrijevic klasse in Szene, der per Direktabnahme den mindestens verdienten Ausgleich herstellte (81.). Und dann wollten beide den Sieg, die Chancen dazu hatte allerdings nur Steinbach, Manß fand erneut keinen Abnehmer (86.), Toskovics Versuch wurde in letzter Sekunde geblockt (88.). So blieb es beim 2:2, wobei mehr für den SVS möglich war.

Die Statistik:

Steinbach: Motzkus – Schwab, Bott, Trabert, Schaub – M. Wiegand, Paliatka – Kvaca, Dimitrijevic, Ludwig (73. Manß) – Münkel (78. Toskovic).
Ederbergland: Geiss – von Drach (60. Heft), Mohr, Ricka, Guntermann – Wolff, Lindenborn – Miß, Buividavicus (60. Hidic) – Gora, Erdem (46. Todt).

Schiedsrichter: Alessandro Scotece (RW Walldorf).
Zuschauer: 250.
Tore: 1:0 Sasa Dimitrijevic (37.), 1:1 Daniel Gora (64.), 1:2 Manuel Todt (77.), 2:2 Sasa Dimitrijevic (81.).

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