Die Vorzeichen waren kompliziert. Im Vergleich zum Spiel bei den Stuttgarter Kickers musste die SG Barockstadt vier Änderungen vornehmen. Mit Kapitän Patrick Schaaf, Spielgestalter Leon Pomnitz, Innenverteidiger Milian Habermehl und Flügelspieler Marius Köhl fehlte eine wichtige Achse. Als Kapitän führte Moritz Reinhard eine Mannschaft aufs Feld, die sichtbar Probleme mit dem eigenen Spiel hatte. Geprägt von vielen Fehlpässen fand die SGB in Durchgang eins nur in ganz wenigen Augenblicken zu bekannten Abläufen, was Trainer Sedat Gören schon nach rund einer halben Stunde zum Anlass nahm um zu reagieren. Nico Rinderknecht, zuletzt nicht berücksichtigt, sollte als Stabilisator dienen. Tatsächlich glückte dieser Schachzug, wenngleich erst nach der Pause.

SG Barockstadt: Torlos in der Regionalliga gegen VfR Aalen

Und so war nach 45 Minuten das Ergebnis das beste aus Sicht Barockstadts. Einzig Gal Grobelniks Abschluss stand auf dem Papiert (10.), ansonsten hatte der VfR Aalen durch den Freistoß von Alessandro Abruscia (16.), den guten Kopfball von Marco Rienhardt (24.) und allen voran den Foulelfmeter von Benjamin Kindsvater (45.) die qualitativ viel besseren Möglichkeiten. Die Entstehung des Elfmeters war derweil das negative Sahnehäubchen auf Durchgang eins, denn Hendrik Hansen spielte einen schlechten Rückpass auf Samuel Zapico, der mit dem gehaltenen Strafstoß sein Foulspiel wieder ausbügelte und die Zuschauer nach den Vertragsverlängerungen von Schaaf, Pomnitz, Grösch und Hillmann im Vorfeld des Spiels immerhin einmal euphorisch werden ließ.

Mit einem kleinen Ruck kehrte Barockstadt nach Wiederbeginn zurück, konnte nun weitaus größere Ballbesitzphasen und Torchancen als vor der Pause verzeichne. Beispielsweise durch den Freistoß von Leon Petö (55.) und Rinderknecht (56.), denen jeweils nicht viel bis zum 1:0 fehlte. Auch etwas Glück hatte die SGB, als Vico Meien nach Zapicos Abklatscher in Folge eines Freistoßes im Abseits stand (62.). Bis in die Endphasen hinein waren es fortan die Hausherren, die sich ab und an offensiv bemerkbar machten, allerdings nie zwingend wurden. Bis Moritz Dittmann kam und die sichere Führung vertändelte (82.). Eine Situation, die absolut ins Spiel an diesem Tag passte und den gebürtigen Osthessen Markus Pflanz einen Punkt als Aalener Coach bescherte.

SG Barockstadt: „Neuformierte Mannschaft hat überhaupt nicht gepasst“

Während Pflanz sah, dass seine Elf gut in die Partie kam und dabei „ein bisschen schlampig agierte“, war Gören mit seiner „neuformierten Mannschaft“ nicht zufrieden. „Das hat überhaupt nicht gepasst. Erst mit der Umstellung zu Rinderknecht haben wir mehr Ruhe bekommen. Wir können uns nicht beschweren, wenn es 0:1 steht, wobei wir den Elfmeter selbst verursachen. Nach der Pause haben wir offensiver verteidigt und der Lucky Punch war möglich. Insgesamt hat uns die Chancenverwertung in dieser Saison schon zehn Punkte gekostet. Brutal war natürlich die englische Woche und der Wetterumschwung heute. Dennoch können wir nicht zufrieden sein und müssen die Verletzten wieder hinbekommen“, sagte Gören. Sein Gegenüber sah den Punkt „als gut für die Moral. Aus meiner Sicht war es kein Abseits bei Meiens Tor, aber natürlich hatten wir am Ende auch Glück.“

Die Statistik:

SG Barockstadt: Zapico; Gaudermann, Hansen (46. Grösch), Frey, Schmitt – Ganime (28. Rinderknecht) – Owusu, Essers (79. Dittmann), Petö, Reinhard – Grobelnik (62. Beal). VfR Aalen: Witte; Thermann, Jürgensen, Odabas, Szabo (73. Rahn) – Wächter (60. Maiella), Abruscia, Meien, Preu (81. Kienle) – Rienhardt (73. Eshele), Kindsvater. Schiedsrichter: Lukas Heim (FV 1912 Wiesental). Zuschauer: 1352. Tore: Fehlanzeige. Besonderes Vorkommnis: Samuel Zapico (Barockstadt) pariert Foulelfmeter von Benjamin Kindsvater (45.).