Verbandsliga: FCB verliert

Doppelpacker Ehlert und Debütant Pezzoni

07. Oktober 2020, 19:35 Uhr

Kampf um den Ball zwischen Eichenzells Jonathan Müller (links) - Christian Müller (weiß, mitte), Betim Mezini (Soden , grau) und Adrian Schneider (rechts). Foto: Charlie Rolff

Die SG Bad Soden hat ihre Verbandsliga-Tabellenführung im schwierigen Auswärtsspiel in Eichenzell verteidigt. Trotz ansprechender Leistung musste sich die Britannia mit 2:3 (1:1) geschlagen geben.

Entscheidend waren die Ereignisse rund um die 60. Minute. Erst wurde FCB-Kapitän Jonathan Müller hervorragend von Rudi Wasirow in Szene gesetzt, doch Müller scheiterte am Pfosten. Kurz darauf ging stattdessen Bad Soden mit 2:1 in Führung, als Lukas Ehlert von rechts in die Mitte zog und mit links abschloss. Der Schuss wurde unhaltbar zum Doppelpack des Rechtsaußens abgefälscht.

"Da waren wir drauf und dran, kriegen dann aber so ein Gegentor. Schade, dass wir uns wie gegen Lichtenau schon nicht belohnt haben. Wir waren keineswegs die schlechtere Mannschaft, vor der Leistung der Jungs ziehe ich den Hut", so Britannen-Coach Heiko Rützel. Obwohl Sodens Ex-Bundesligaprofi Kevin Pezzoni, der sich gegen Spielende noch am Sprunggelenk verletzte, kurz darauf nach einer Ehlert-Ecke sein Premierentor für den neuen Club erzielte (69.), blieb es bis zum Ende spannend – denn Jonathan Müller holte nach, was er zuvor verpasst hatte (76.).

Gelb-Rot für ausgewechselten Okyere

"Eichenzell hat am Ende zwar gedrückt, große Chancen habe ich aber nicht gesehen. Wir wussten, dass es ein dreckiges Spiel werden würde, und da brauchst du auch mal einen dreckigen Sieg – obwohl der Dreier für mich verdient ist", befand Gästetrainer Anton Römmich, der seinen verletzten Torjäger Daniele Fiorentino (Zerrung) gleich mit zwei Spielern zu ersetzen versuchte. Routinier Christian Pospischil und Betim Mezini – eigentlich zwei zentrale Mittelfeldspieler – bildeten den ungewöhnlichen Doppelsturm.

Der Spitzenreiter brauchte zu Beginn allerdings Zeit, um sich auf dem keineswegs breiten Kunstrasen an der von-Galen-Schule zurechtzufinden. Entsprechend in Ordnung ging die Eichenzeller Führung, die natürlich von Benedikt Rützel erzielt wurde. Der Toptorjäger der Liga nahm sich einen Freistoß aus 23 Metern und hämmerte den Ball mit viel Wucht an die Unterkante der Latte und von dort ins Tor (25.). Doch das 1:0 hielt keine 180 Sekunden, da Ehlert seine Cleverness ausspielte und den Kontakt von Lukas Heil im Kreuzen dankbar annahm. Vom Punkt verwandelte Ehlert sicher.

"Den Elfmeter darfst du in so einem Spiel nicht geben. Ehlert wollte nichts anderes als den Strafstoß", haderte Rützel. Soden war fortan besser im Spiel, verpasste in Person von Alexander Okyere aber die Pausenführung (33.). Apropos Okyere: Dem Rechtsverteidiger gelang das Kunststück, als ausgewechselter Spieler Gelb-Rot zu sehen (66.). Als Ehlert den Elfmeter diesmal nicht bekam, reklamierte Okyere lautstark und Schiedsrichter Carsten Dücker zeigte sich im hitzigen Spiel konsequent. "Er ist ein ganz wichtiger Spieler und wird uns deshalb mächtig fehlen. Aber immerhin hat er so Zeit, seine Muskulatur etwas zu schonen", so Römmich.

Die Statistik:

FC Eichenzell: Schwarz – Cl. Müller, Schneider, Ch. Müller, Bagci – Heil – J. Müller, Ganß (55. Wasirow), G. Müller, Broschke – B. Rützel.
SG Bad Soden: Ersöz – Okyere (55. T. Paulowitsch), Rintelmann, Pezzoni, Demuth – Ehlert, Huhn, Neiter, Stoilas (75. Memeti) – Pospischil, Mezini (63. Adem).
Schiedsrichter: Carsten Dücker (TSG Mackenzell).
Zuschauer: 200.
Tore: 1:0 Benedikt Rützel (25.), 1:1 Lukas Ehlert (28., Foulelfmeter), 1:2 Lukas Ehlert (60.), 1:3 Kevin Pezzoni (69.), 2:3 Jonathan Müller (76.).
Gelb-Rote Karte: Alexander Okyere (Bad Soden, 66., war zu diesem Zeitpunkt bereits ausgewechselt).

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