„Hast ein starkes Team“, beglückwünschte Weidenhausens Coach Marco Wehr seinen Kollegen „Kalle“ Müller unmittelbar nach Spielschluss. Dieser bekam allerdings zwei Gesichter seines Teams präsentiert: „Die erste Halbzeit von uns war echt unterirdisch. Da hat es an allem gefehlt, an der Grundeinstellung, der Grundordnung. Da sind wir überhaupt nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen. Vielleicht sind einige durch die frühe Führung nachlässig geworden“, monierte der Coach des SVS, befand aber auch: „So schlecht die erste Halbzeit war, so überragend war die zweite. Weidenhausen hatte überhaupt keinen richtigen Torschuss mehr. Und auch die zwei Gegentreffer vor der Pause, denen Freistöße vorausgingen, waren nur dadurch möglich, dass wir in der Vorwärtsbewegung leichtfertig den Ball verloren hatten.“

Nach einer feinen Einzelleistung von Petr Kvaca, der den Ball mit der Brust stoppte und per Volleyschuss ins Tor beförderte, versäumte es der SV Steinbach, mit einem schnellen zweiten Tor Ruhe in die Partie zu bringen. Weidenhausen versuchte immer wieder, schmerzhafte Nadelstiche zu setzen. Daher fiel nur wenig später nach der Führung der Ausgleich. Benjamin Orschel traf mit einem Flachschuss ins untere Eck. Und wiederum war es der kurz vor der Pause bei einem Freistoß Maß nehmende Orschel, dessen Geschoss zwar nur den Pfosten traf, der aber in Patrick Jäger einen gedankenschnellen Mitspieler besaß, welcher den Ball im Nachsetzen im Tor unterbrachte.

Die kurze Zeit später in der Kabine folgende Halbzeitansprache von Müller muss es in sich gehabt haben. Seine Mannen gingen fortan mit einem unbändigen Einsatzwillen zu Werke, der Begegnung noch eine Wende zu geben. Steinbach igelte Weidenhausen in dessen Hälfte ein: Zunächst war es Florian Münkel, der mit seinem vierten Saisontor für den Ausgleich sorgte. Und mit der Hereinnahme von Neuzugang Sascha Schleinig wendete sich schließlich das Blatt. Der Ex-Hohenrodaer sorgte auf der rechten Seite für reichlich Wirbel und leitete mit einem tollen Flankenlauf das Tor zum 3:2 von Kvaca ein. Kurz danach betätigte sich Kvaca als Vorlagengeber für seinen Sturmpartner Münkel, der wiederum zum 4:2 einnetzte. Beide weisen nun jeweils fünf Tore auf ihrem persönlichen Konto auf und haben maßgeblichen Anteil daran, dass ihr Team nach fünf Spieltagen an der Spitze steht und damit von einem Geheimfavoriten zu einem Mitfavoriten auf den Titel mutiert ist. / rd

Steinbach: Motzkus; Trabert, F. Wiegand, M. Wiegand, van Leeuwen (65. Schleinig), Münkel, Paliatka, Kvaca, S. Bott, Terentew (72. Fladung), Rohde (80. Ludwig).
Weidenhausen: Eisenhuth; Schäfer, Jäger, Beng, Roscher, Orschel, S. Gonnermann, Gerbig (53. Lingelbach), Kim (89. Zimmermann), Nguyen, Löffler (76. Christl).
Schiedsrichter: Jan Lübberstedt (Neuhof).
Zuschauer: 250.
Tore: 1:0 Petr Kvaca (12.), 1:1 Benjamin Orschel (17.), 1:2 Patrick Jäger (37.), 2:2 Florian Münkel (58.), 3:2 Petr Kvaca (66.), 4:2 Florian Münkel (70.).