Wahnsinnige Partie
Drama, Baby, Drama!
Kreispokal Fulda: Hofbiebers Fight ohne Happy End
Carl-Sebastian Dege hatte in der Nachspielzeit die Nerven vom Punkt und brachte den SV Hofbieber in die Verlängerung. Foto: Verein
Der Unterschied zwischen Kreisoberliga und Verbandsliga? Wohl die Nervenstärke vom Punkt. Denn das, was der SV Hofbieber ablieferte, war absoluter Wahnsinn und verdient höchsten Respekt. Die anfängliche Zurückhaltung legten die Hausherren rasch ab und beschäftigten die zwei Klassen höher spielenden Johannesberger immer wieder. Die Bestätigung folgte in Form der zahlreichen Zuschauer, die ihre tapferen Jungs mit frenetischem Applaus verabschiedeten. Auch Erik Nüdling, bei dem die Nerven im entscheidenden Elfmeter versagten. Kurz danach konnte der Außenverteidiger allerdings schon wieder leicht schmunzeln. „Im Elfmeterschießen ist es immer eine Fifty-Fifty-Sache“, resümierte ein stolzer Daniel Rother. Der Spielertrainer des SV Hofbieber attestierte seiner Elf eine „unglaublich emotionalen Fight. Wenn wir so in der Liga auftreten würden, wären wir wohl ganz oben.“
Während der 90 Minuten versuchte die SGJ von Beginn an das Heft in die Hand zu nehmen, traf durch Benjamin Mwanza (19.), als dessen Schuss ins Tor trudelte. Dann wachte Hofbieber auf, hatte durch Henrik Scholz die dicke Chance zum Ausgleich, als dieser in einen zu kurzen Rückpass von Niklas Zeller stürmte, jedoch nur den Pfosten traf (41.). In Durchgang zwei entwickelte sich mit zunehmender Spieldauer ein wahrer Pokalfight, bei dem die Hausherren sogar die besseren Möglichkeiten vorerst hatten. Fabio Ruppert rutschte knapp an einer flachen Hereingabe vorbei (62.), ehe Patrise Gjocaj auf der Gegenseite im Eins-gegen-eins an Sebastian Hahner scheiterte und Lars Jordan im Nachschuss nur den Pfosten traf (82.). Dem war aber noch nicht genug, denn auf den Lattentreffer nach Freistoß von Zeller (87.) folgte der Ausgleich mit der letzten Aktion der regulären Spielzeit, als Schiedsrichter Heckener nach einer Ecke (Foulspiel an Rother) auf den Punkt zeigte und Carl-Sebastian Dege die Nerven behielt (90.+4).
Die anschließende Verlängerung lebte von Hektik, keiner schenkte dem anderen etwas und der Spielfluss war weitestgehend dahin. Zwei Halbchancen besaß der Kreisoberligist, doch die Kopfbälle von Vogel und Scholz waren zu ungefährlich. „Das Drehbuch war eigentlich perfekt für Hofbieber geschrieben. Wir kontrollieren erst das Spiel, verloren dann den Faden, haben aber am Ende zum Glück die nötige Mentalität bei den Elfmetern gehabt, nachdem wir vollkommen den Fokus verloren. Durch das Ping-Pong ab der zweiten Halbzeit war mir klar, dass Hofbieber als Außenseiter in die Partie findet“, fasste Johannesbergs Trainer Jochen Maikranz zusammen.
Die Statistik:
SV Hofbieber: Hahner – Kohlhoff, Rother, Nüdling – Faber, Dege, Jahnke, Müller – Ruppert – Scholz, Westenholz (Vogel).
SG Johannesberg: Hofacker – Dechant, Moise, Walt – Vranjes, Zeller, Reksius, Mondo Mouegni, Yildiz – Gjocaj, Mwanza (Jordan, Vlk, Wiesner).
Schiedsrichter: Lukas Heckener (SV Welkers).
Zuschauer: 250.
Tore: 0:1 Benjamin Mwanza (19.), 1:1 Carl-Sebastian Dege (90.+4, Foulelfmeter).
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