Witkowskis mentale Glanzleistung - Reaktionen zum 4:4
Bartosz Witkowski (rechts) agierte erst glücklos, drehte dann aber auf. Foto: Memento36
Als die Spieler der SG Eiterfeld/Leimbach nach 82 Minuten zum Jubeln Richtung mitgereistem Anhang rannten, schauten sich die Spieler des FC Eichenzell nach den Eindrücken der vergangenen 15 Minuten ratlos an. Teils große Lücken in der Abwehr kippten einen sicher geglaubten Sieg in eine drohende Niederlage, die die Britannia zumindest zu verhindern wusste, als Moritz Reith kurz nach dem Treffer zum 3:4 noch ausglich. Der Schlusspunkt unter einem verrückten Fußballspiel.
Und doch lassen sie in Eichenzell die Köpfe nicht hängen. „In unserer Situation müssen wir uns in diesem Spiel auf das Positive fokussieren. Es spricht für die Mannschaft und die Moral, dass wir noch das 4:4 gemacht haben“, sagte Marcel Ludwig, der die ersten beiden Treffer vorbereitete und mit jedem Standard für Gefahr im Eiterfelder Strafraum sorgte.
Dennoch merkte der Mittelfeldspieler der Britannia an, dass der Punkt nach dem Spielverlauf „extrem bitter“ sei, denn Eichenzell ging durch Alexander Ganß in Führung, fand durch den kürzlich zum Kader gestoßenen Aleksandar Vico die Antwort auf den zwischenzeitlichen Ausgleich von Eiterfelds Robin Sorg und war nach dem Seitenwechsel die bessere Mannschaft. Verdient war der Treffer zum 3:1 durch Kubilay Kücükler, der einen Handelfmeter stark verwandelte. Nicht wenige der 400 Zuschauer am Eichenzeller Kunstrasenplatz sahen die Britannia auf dem sicheren Weg, erstmals seit Anfang Oktober wieder einen Sieg zu bejubeln. Doch defensiv offenbarte die Mannschaft von Trainer Romeo Andrijasevic Lücken und fand auf den stark aufspielenden Bartosz Witkowski keine Antwort, der Stürmer der Eiterfelder erzielte binnen 15 Minuten einen Hattrick.
Ausgerechnet Witkowski, der in der ersten Halbzeit noch glücklos agierte und kurz vor der Halbzeit zu viel Risiko ging, die Latte traf und die Britannia im Gegenzug zur Führung traf. „Mit dem Gewissen, 2:1 in Führung sein zu können, ist es nicht so einfach, in der Halbzeit die Mentalität zu bewahren“, gestand Witkowski. Die bewies er jedoch eindrucksvoll.
FC Eichenzell: Grösch; Vico (85. Lüdicke), Kratz, Ströder, Kücükler (83. Akkilinc) – Budenz, Ganß – Reith, Wettels (85. Rützel), Ludwig – Wollny. SG Eiterfeld/Leimbach: Göbel; H. Stumpf, Schilling, Witzel – Hilpert, Kramer (81. Kurz), Mertens, Behr – Sorg (90.+2 Röhn), Witkowski, Kümmel. Schiedsrichter: Felix Ebert (FSG Kirtorf). Zuschauer: 400. Tore: 1:0 Alexander Ganß (15.), 1:1 Robin Sorg (40.), 2:1 Aleksandar Vico (45.+1), 3:1 Kubilay Kücükler (62., Handelfmeter), 3:2 Bartosz Witkowski (67.), 3:3 Bartosz Witkowski (75.), 3:4 Bartosz Witkowski (82.), 4:4 Moritz Reith (84.).
