Schiri-Schelte
Drei Prozent fehlen
Hessenliga: Fliedens Heimserie reißt gegen Ginsheim
Marc Röhrig (rechts) blieb in den Schlussminuten ein klarer Elfmeter verwehrt. Archivfoto: Charlie Rolff
Drunter und drüber ging es in der Schlussphase, als der fränkische Referee Alexander Arnold seine alles andere als gute Leistung mit drei Fehlentscheidungen "krönte": Zunächst war das Einsteigen von Christian Bohl gegen Ginsheims Doppeltorschütze Mahdi Mehnatgir drei Minuten vor Schluss beim Stand von 2:3 ein klarer Elfmeter. Ebenso klar zu erkennen war die Notbremse kurz darauf von Nils Fischer, der ausnahmsweise mal langsamer im Laufduell mit einem Fliedener war, gegen Röhrig. "Das ist doch Wahnsinn. Ich laufe gefühlt mit dem Ball ins Tor und werde voll erwischt. Das versteht doch niemand, was der pfeift", wütete Röhrig später. Geradezu grotesk wurde es, als Fabian Schaub in der Nachspielzeit klar umgerissen wurde, aber der Referee auf Stürmerfoul entschied.
Auch "Sechser" Luca Gaul hegte Groll gegen den Referee, hatte aber richtigerweise erkannt, "dass es heute von uns einfach zu wenig war, um in diesem Spiel zu punkten. Die entscheidenden drei Prozent haben gefehlt." Der Bellingser und seine Kollegen waren von Anfang an nicht im Spiel, hatten gerade mit den schnellen Offensiven der Ginsheimer, Nils Fischer, Can Özer und Mahdi Mehnatgir, ihre liebe Müh und Not - und viel Glück, dass sie nach einem berechtigen Foulelfmeter (Lukas Manneck an Schaub) durch André Leibold (29.) sogar zur Halbzeit in Führung lagen.
Die ersten Sekunden nach der Pause lieferten dann die Schlüsselmomente der Partie: Erst verpasste Schaub das 2:0, das sehr schmeichelhaft gewesen wäre, weil der Eichenrieder weggerutscht war. Im Gegenzug ging es dann wieder mal zu schnell für Flieden, Mehnatgir traf freistehend per Kopf nach Özers Flanke. "Ich bin froh, dass unsere Spielweise mit Kombinationsfußball am Ende erfolgreich war", dachte Ginsheims Coach Artur Lemm vor allem an das schöne 2:1 seines VfB durch Özer, das nach starkem Zusammenspiel zwischen Mehnatgir und Murata folgerichtig war. Flieden durfte durch ein Kopfballtor von Christian Kreß (83.) nur kurz auf einen schmeichelhaften Punkt schielen, krönte Mehnatgir doch im direkten Gegenzug seinen starken Auftritt mit einem sehenswerten Lupfer in den Winkel - das 3:2-Siegtor (84.).
Die Statistik:
SV Buchonia Flieden: L. Hohmann - Pfeiffer (46. Bohl), Leibold, Zeller, N. Hohmann - Drews (56. Kreß), Gaul - Götze, Röhrig - Schaub, Hagemann (62. Weismantel).
VfB Ginsheim: Erb - Wagner (9. M. Manneck), Platten, Thomasberger, Fisch - Murata, L. Manneck - Fischer, Amoako, Özer - Mehnatgir.
Schiedsricher: Alexander Arnold (Langenleiten). Zuschauer: 250. Tore: 1:0 André Leibold (29., Foulelfmeter), 1:1 Mahdi Mehnatgir (46.), 1:2 Can Cemil Özer (59.), 2:2 Christian Kreß (83.), 2:3 Mahdi Mehnatgir (84.).