Frankfurt - Eintracht Frankfurt muss um den Abgang von Omar Marmoush bangen. Der 25-Jährige hat ein erstes Halbjahr hinter sich, das zweifelsohne als „Weltklasse“ eingestuft werden kann. Wenn ein Profi in 24 Pflichtspielen an 30 Toren beteiligt war, dann weckt es das Interesse. Manchester City führt bereits Gespräche mit dem Management von Marmoush . Noch ist zwar keine Offerte bei den Hessen eingegangen.

Eintracht-Vorstandssprecher Axel Hellmann verriet aber im Podcast „Spielmacher – Fußball von allen Seiten“ – von 360Media : „ Markus Krösche hebt den Hörer immer ab, weil wir uns alles anhören. Das gilt für den Winter und den Sommer.“ Wenn sich der Spitzenklub aus der Premier League für einen Transfer entscheiden sollte, dann wird Sportvorstand Markus Krösche einige Telefonate und Verhandlungsrunden vor sich haben. Denn klar ist: Ein so kurzfristiger Winter-Abgang von Marmoush würde den Klub aus drei Gründen hart treffen.

1.) Marmoush ist einer der heimlichen Kapitäne bei der Eintracht

Das breite Strahlen von Marmoush war ein Ausdruck der Freude, die die Eintracht dem gesamten Umfeld in den vergangenen Monaten bereitet hat. Es war ein Symbol für die Leichtigkeit, mit der die Hessen von Sieg zu Sieg und auf Rang drei in der Bundesliga geeilt sind. Der Maskenjubel mit dem gesamten Team nach dem Siegtreffer in der zweiten Pokalrunde gegen Borussia Mönchengladbach (2:1) bleibt unvergessen. Der Angreifer ist dabei aber nicht nur Verbindungsspieler auf dem Platz.

Marmoush zählt zu den heimlichen Kapitänen bei den Frankfurtern. Er hört in alle Gruppen rein, kommuniziert und lacht viel, geht auch in schwierigen Momenten für das Team voran. Marmoush dreht nach Siegen die Musik laut auf, seine gute Laune ist ansteckend. Er ist ein „Typ“, den Fans und Kollegen mögen. Auch deshalb stecken so viele Emotionen in diesem Deal. Die mannschaftsinterne Lücke, die ein Abgang reißen würde, könnte so schnell nicht geschlossen werden.

2.) Topscorer der Eintracht und Bundesliga

Harry Kane hat für den FC Bayern München 14 Tore erzielt und neun Treffer vorbereitet. Marmoush folgt knapp dahinter mit 13 Toren und acht Assists. Es sind Fabelwerte, die es in der Eintracht-Geschichte so noch nicht gegeben hat. In DFB-Pokal und Europa League kamen noch fünf Treffer und drei Vorlagen hinzu. Auch wenn Krösche einen starken Ersatz präsentieren sollte - eine solche Quote ist einmalig und vor allem in der Winterpause auf diesem Niveau kaum zu ersetzen.

3.) Sportlicher Rückschlag wie bei Randal Kolo Muani

Der Last-Minute-Verkauf von Randal Kolo Muani an Paris Saint-Germain hat ein kollektives Trauma im Umfeld hinterlassen. Der Franzose kann im Gesamtpaket zwar 95 Millionen Euro einbringen. Er ging aber ersatzlos. Die Eintracht war das gesamte Jahr über deutlich geschwächt, es fehlte an Durchschlagskraft. Auch ein Wechsel von Marmoush wäre ein solcher sportlicher Rückschlag. Wenn das Herzstück so spontan herausgerissen wird, dann hat das sportlich schmerzhafte Auswirkungen, die sich nicht leugnen lassen.

Klar ist: Eintracht ist ab gewissen Summen gezwungen, Offerten anzunehmen. Es gehört zu der jüngeren Geschichte des Klubs, dass man einem Spieler, der schneller als der Klub gewachsen ist, den Abgang ermöglicht. Ob dies bei Marmoush passieren wird? Das ist noch offen. Finden er und City überhaupt zusammen ? Wie agiert im Fall der Fälle Krösche? Und was will der Angreifer selbst überhaupt?