Flieden siegt

Drews traumhaft, Leibold nach altem Rezept – Fotos

Verbandsliga: Zwei tolle Johannesberger Treffer reichen nicht

07. März 2020, 11:50 Uhr

Fliedens Fabian Schaub (rechts) hatte es gegen Mihai Alexandru Moise und Co. nicht leicht, dafür traten seine Mitspieler in Erscheinung. Foto: Charlie Rolff

Der SV Buchonia Flieden hat das Verbandsliga-Derby und -Topspiel gegen die SG Johannesberg knapp für sich entschieden. Durch das 3:2 nach 1:2-Pausenrückstand zog die Truppe von Zlatko Radic punktetechnisch mit Primus Hünfelder SV gleich, der allerdings zwei Spiele weniger absolviert hat.

Während die Fliedener endlich mal wieder auf eine volle Bank zurückgreifen konnten – Luca Gaul, Marc Röhrig und Noah Odenwald spielten von Beginn an, dafür saßen Christian Bohl, Mike Weismantel und Tobias Rehm im Vergleich zum 1:0 in Vellmar draußen –, war Johannesbergs Kader ordentlich ausgedünnt. Jonas Lembach durfte seine Gelb-Rot-Sperre doch nicht im Pokal absitzen, sodass mit Winterneuzugang Cino Schwab und Paolo Mondo gleich zwei Spieler auf der ungewohnten Außenverteidiger-Position aushelfen mussten.

Offensiv war bei der SGJ dafür bis auf den am Knie verletzten Patris Gjocaj alles mit Rang und Namen dabei. Gegen die spielstarken Gäste versuchte die Buchonia früh, mit Zweikämpfen und Fouls im Mittelfeld dagegen zu halten, so dass Gaul schon in Hälfte eins Gelb-Rot-gefährdet ausgewechselt werden musste. Zweimal konnte Johannesberg in Halbzeit eins in Führung gehen, beide Tore waren klasse herausgespielt. Zunächst spielte Niklas Zeller den perfekten Diagonalball auf Cosmin Stefan Calin, der das Leder gut runternahm und im Eins-gegen-Eins cool blieb (14.).

Der schönste Angriff des Spiels wurde dann nach 38 Minuten durch Rückkehrer Schwab gekrönt. Über Jan Rintelmann, Mondo und Alexej Rexius spielte sich die Karamatic-Elf nach vorne, am Ende bediente Marius Löbig auf links Schwab in der Mitte – ein herrliches Tor. Flieden hatte zwischenzeitlich durch Marc Götze kompromisslos geantwortet, nachdem Röhrig zuvor noch geblockt worden war (26.). Die Halbzeit-Führung des Gasts ging aber in Ordnung, da Johannesberg auf Kunstrasen den gepflegteren Ball spielte und auch durch einen Zeller-Freistoß ein drittes Tor ganz nah war. Flieden spielte seine Standardstärke derweil erstmals in der Nachspielzeit aus, doch weder Andreas Drews noch Niko Zeller war ein Treffer vergönnt.

Ein Traumtor und ein Standard

Nach der Pause agierte die SGJ dann tiefer und überließ Flieden den Ball. Vors Tor spielten sich die Hausherren kaum einmal, auch deshalb, weil das Spiel immer wieder durch Fouls unterbrochen wurde. Also musste ein Traumtor herhalten. Johannesberg klärte den Ball gleich zweimal schlecht, Andreas Drews fasste sich aus 30 Metern ein Herz und knallte die Kugel zu Beginn seiner Abschiedstour (wird Trainer bei Flieden II) sehenswert unter die Latte (63.).

Und die Partie drohte direkt zu kippen, als sich Fabian Schaub 60 Sekunden nach dem Ausgleich auf unnachahmliche Art durchsetzte und nur knapp verzog. Stattdessen war es wieder einmal das alte Rezept in Form einer Standardsituation, die den Unterschied ausmachte. Sascha Rumpeltes fand den Kopf von Andre Leibold, der mit aller Entschlossenheit einnetzte (77.). Der Sieg ging für die Buchonen am Ende auch in Ordnung, da Flieden in Halbzeit zwei deutlich aktiver war und Johannesberg keine Antwort auf Leibolds Treffer mehr hatte. Zu allem Überfluss holte sich SGJ-Stürmer Sergiu Sorin Leucuta aufgrund einer Unsportlichkeit ganz am Ende noch die Rote Karte ab.

Die Statistik:

SV Buchonia Flieden: L. Hohmann – Leibold, Kreß (62. Rehm), Niko Zeller, Rumpeltes – Odenwald (75. Bohl), Drews, Gaul (35. N. Hohmann), Röhrig – Schaub, Götze.
SG Johannesberg: Hofacker – Schwab (71. Hartung), Moise, Rintelmann, Mondo – Rexius – Calin (73. Sorg), Niklas Zeller, Mosch (87. Abdi Shakur), Löbig – Leucuta.
Schiedsrichter: Felix Berger (SG Herleshausen/Nesselröden/Ulfegrund).
Zuschauer: 400.
Tore: 0:1 Cosmin Stefan Calin (14.), 1:1 Marc Götze (26.), 1:2 Cino Schwab (38.), 2:2 Andreas Drews (63.), 3:2 Andre Leibold (77.).
Rote Karte: Sergiu Sorin Leucuta (Johannesberg) aufgrund der Beleidigung eines Gegenspielers (90.+1).

Autor: Steffen Kollmann

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