Ein Jahr nach Kreuzbandriss: Comeback aus dem Bilderbuch

07. August 2024, 10:06 Uhr

Nach dem Comeback gleich wieder mittendrin: Juan Paez (Nummer zwei) wird nach seinem Treffer zum 3:1 von seinen Steinbacher Teamkollegen geherzt. © Mediennetzwerk Osthessen/Bernd Vogt

Feiern Sportler nach langer Verletzungspause einen Sieg beim Comeback, ist es für sie das Größte. Das Drehbuch sah für Juan Paez von Hessenligist SV Steinbach aber noch mehr vor.

Rund ein Jahr ist es her, dass die erste Saison beim SV Steinbach für Juan Paez jäh beendet wurde. Im Heimspiel gegen den FC Gießen zog sich der Argentinier bereits in der Anfangsphase eine schwere Knieverletzung zu, die sich als Kreuzbandriss entpuppte. Zwar stieg der Außenverteidiger im Laufe der Wintervorbereitung wieder ins Lauftraining ein, aber auf sein Comeback musste Paez warten. Doch die Geduld sollte sich so richtig auszahlen. Beim 3:1-Erfolg gegen den FSV Wolfhagen stand Paez gleich in der Startformation des SV Steinbach.

Hessenliga: Comeback aus dem Bilderbuch nach Kreuzbandriss

„Er hat ein überragendes Spiel gemacht und sich sein Tor verdient. Der Sieg ist für ihn“, sagte SVS-Trainer Petr Paliatka. Bei der frühen Führung für die Steinbacher schlug Paez die Flanke, an deren Ende Alexander Reith das 1:0 erzielte. Beim Stand von 2:1 für Steinbach holte der Argentinier mit einem starken Lauf über die rechte Seite einen Elfmeter heraus, den Reith allerdings verschoss. Die Entscheidung markierte Paez ein paar Minuten später selber. „Ich glaube, er weiß selber nicht, wie der Ball reingegangen ist“, sagte Paliatka schmunzelnd. Die Kopfballablage von Max Stadler erwischte Paez nicht, fiel zu Boden und bekam den Ball von einem Wolfhagener Abwehrspieler an den Kopf geschossen. So fand der Ball den Weg über die Linie.

Doch es waren nicht nur die Beteiligung an den Treffern, für die Paliatka Paez das Zeugnis „überragend“ ausstellte. Als rechter Schienenspieler in der Dreier- beziehungsweise Fünferkette des SVS machte der 24-Jährige unermüdlich die Wege nach vorne, war gleichzeitig aber auch zuverlässig in der Defensive und trug so seinen Teil dazu bei, dass Steinbach besonders in den ersten 45 Minuten nur eine gefährliche Aktion für Wolfhagen zuließ. 90 Minuten hielt Paez durch, ehe Paliatka ihm kurz vor Schluss den verdienten Sonderapplaus gönnte.

Die Rückkehr von Paez steht stellvertretend dafür, dass Paliatka mit einem Lächeln darauf hinweist, dass die Auswechselbank in Wolfhagen proppevoll war. „Vor allem kann man so wieder ein richtiges Training machen. Ich weiß gar nicht, wann wir das letzte Mal ein Neun gegen Neun spielen konnten.“ Und da fehlten mit Lukas Hildenbrand und Akif Kovac sogar noch zwei Spieler. Die Luft anhalten muss Paliatka allerdings bei Carlo Yanez, der sich vor der Pause an der Leiste verletzte, es nach dem Seitenwechsel probierte, aber nach zwei Minuten ausgewechselt werden musste.

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